荣誉和宗教穆斯林青少年的性别怪癖

Michael Windzio, T. Hirsch, D. Baier
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摘要

基于一项大规模的学生调查研究了穆斯林信仰对青少年暴力倾向的影响。在理论部分的工作将首先讨论了宗教标准的重要意义,以书面形式编纂是:审议禁止“私通”(津ā).基于宗教社会和人类学的思考,我们论证虽然这一规范关系到非政府社会中的各宗族秩序,也就是荣誉文化。此外,由于宗教团体的沉迷行为仍令人费解。通过在全国学生调查中收集的经验证据表明:即使在控制了许多相关变量后,穆斯林的宗教信仰还反映出不受“荣誉文化”指标影响、与暴力有关的性别角色取向。此外,本书还考察了52个地区穆斯林青少年隔离的数据,并测试穆斯林青年潜在接触非穆斯林群体的机会越少,贴出暴力性别取向是否更加弱小。
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Kultur der Ehre und Religion. Gewaltakzeptierende Geschlechterrollenorientierungen muslimischer Jugendlicher
Anhand einer groß angelegten Schülerbefragung wird der Einfluss muslimischen Glaubens auf gewaltakzeptierende Geschlechterrollenorientierungen bei Jugendlichen untersucht. Im theoretischen Teil der Arbeit wird zunächst die Bedeutung einer religiösen Norm erörtert, die schriftlich kodifiziert ist: das Verbot von „Unzucht“ (zinā). Wir argumentieren auf Basis religionssoziologischer und anthropologischer Überlegungen, dass diese Norm zwar mit dem allgemeinen Ordnungsprinzip von Clans in nichtstaatlichen Gesellschaften zusammenhängt, nämlich der Kultur der Ehre. Infolge der Fixierung in den religiösen Schriften ist sie aber auch heute noch verhaltensrelevant. Empirisch wird auf Basis einer bundesweiten Schülerbefragung gezeigt, dass muslimische Religiosität auch nach Kontrolle zahlreicher einschlägiger Variablen einen robusten Effekt auf gewaltakzeptierende Geschlechterrollenorientierungen aufweist, der von den Indikatoren der „Kultur der Ehre“ unabhängig ist. Sodann wird für 52 Regionen die Segregation muslimischer Jugendlicher über Schulklassen hinweg berechnet und überprüft, ob gewaltfördernde Geschlechterrollenorientierungen umso schwächer ausgeprägt sind, je stärker muslimische Jugendliche potentiellen Kontakten mit Nichtmuslimen ausgesetzt sind.
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