{"title":"Hedemünden (Lkr .不只是罗马军事基地","authors":"K. Grote","doi":"10.11588/ak.2014.2.28107","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Im Jahr 2003 wurde im Werratal bei Hedemunden (Lkr. Gottingen) ein romisches Militarlager der augusteischen Zeit entdeckt. Nach Gelandeprospektionen und Probegrabungen uber einen Zeitraum von zehn Jahren hinweg hat sich die teilweise gut erhaltene Anlage als mehrteiliger logistischer Stutzpunkt herausgestellt. Die Lage bezieht sich auf die Kreuzung eines Uberlandweges mit dem schiffbaren Fluss der Werra (als Oberlauf der Weser). Mit der Datierung um ca. 11/10-8/7 v. Chr. wird ein Zusammenhang mit den Drusus-Feldzugen von Mainz ausgehend in das rechtsrheinische Gebiet wahrscheinlich. Aufgrund der Befestigung um die zentralen Bereiche I und II sowie der darin erkennbaren Spuren von Holz- und Zeltbebauung ist ein Standlager zu vermuten. Das Fundmaterial bestehend aus Metallobjekten (uberwiegend aus Eisen), Keramikscherben, Drehmuhlfragmenten und palaobotanischen Resten zeigt das typische Spektrum des militarischen Lageralltags. Im Umkreis bis 5 km Entfernung sind zudem ein weiteres, kleineres befestigtes Lager sowie ein isolierter Posten aus gleicher Zeit nachgewiesen, dazu kommen erste Indizien fur umliegende Marschlager. Der Gesamtbefund kann als ein lokales Netzwerk der romisch-militarischen Prasenz wahrend der fruhen Okkupationszeit bezeichnet werden.","PeriodicalId":44872,"journal":{"name":"Archaologisches Korrespondenzblatt","volume":"1 4 1","pages":"239-258"},"PeriodicalIF":0.2000,"publicationDate":"2016-02-18","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"2","resultStr":"{\"title\":\"Hedemünden (Lkr. Göttingen) – mehr als nur ein römisches Militärlager\",\"authors\":\"K. Grote\",\"doi\":\"10.11588/ak.2014.2.28107\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Im Jahr 2003 wurde im Werratal bei Hedemunden (Lkr. Gottingen) ein romisches Militarlager der augusteischen Zeit entdeckt. Nach Gelandeprospektionen und Probegrabungen uber einen Zeitraum von zehn Jahren hinweg hat sich die teilweise gut erhaltene Anlage als mehrteiliger logistischer Stutzpunkt herausgestellt. Die Lage bezieht sich auf die Kreuzung eines Uberlandweges mit dem schiffbaren Fluss der Werra (als Oberlauf der Weser). Mit der Datierung um ca. 11/10-8/7 v. Chr. wird ein Zusammenhang mit den Drusus-Feldzugen von Mainz ausgehend in das rechtsrheinische Gebiet wahrscheinlich. Aufgrund der Befestigung um die zentralen Bereiche I und II sowie der darin erkennbaren Spuren von Holz- und Zeltbebauung ist ein Standlager zu vermuten. Das Fundmaterial bestehend aus Metallobjekten (uberwiegend aus Eisen), Keramikscherben, Drehmuhlfragmenten und palaobotanischen Resten zeigt das typische Spektrum des militarischen Lageralltags. Im Umkreis bis 5 km Entfernung sind zudem ein weiteres, kleineres befestigtes Lager sowie ein isolierter Posten aus gleicher Zeit nachgewiesen, dazu kommen erste Indizien fur umliegende Marschlager. Der Gesamtbefund kann als ein lokales Netzwerk der romisch-militarischen Prasenz wahrend der fruhen Okkupationszeit bezeichnet werden.\",\"PeriodicalId\":44872,\"journal\":{\"name\":\"Archaologisches Korrespondenzblatt\",\"volume\":\"1 4 1\",\"pages\":\"239-258\"},\"PeriodicalIF\":0.2000,\"publicationDate\":\"2016-02-18\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"\",\"citationCount\":\"2\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"Archaologisches Korrespondenzblatt\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.11588/ak.2014.2.28107\",\"RegionNum\":4,\"RegionCategory\":\"历史学\",\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"Q2\",\"JCRName\":\"Arts and Humanities\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Archaologisches Korrespondenzblatt","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.11588/ak.2014.2.28107","RegionNum":4,"RegionCategory":"历史学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q2","JCRName":"Arts and Humanities","Score":null,"Total":0}
Hedemünden (Lkr. Göttingen) – mehr als nur ein römisches Militärlager
Im Jahr 2003 wurde im Werratal bei Hedemunden (Lkr. Gottingen) ein romisches Militarlager der augusteischen Zeit entdeckt. Nach Gelandeprospektionen und Probegrabungen uber einen Zeitraum von zehn Jahren hinweg hat sich die teilweise gut erhaltene Anlage als mehrteiliger logistischer Stutzpunkt herausgestellt. Die Lage bezieht sich auf die Kreuzung eines Uberlandweges mit dem schiffbaren Fluss der Werra (als Oberlauf der Weser). Mit der Datierung um ca. 11/10-8/7 v. Chr. wird ein Zusammenhang mit den Drusus-Feldzugen von Mainz ausgehend in das rechtsrheinische Gebiet wahrscheinlich. Aufgrund der Befestigung um die zentralen Bereiche I und II sowie der darin erkennbaren Spuren von Holz- und Zeltbebauung ist ein Standlager zu vermuten. Das Fundmaterial bestehend aus Metallobjekten (uberwiegend aus Eisen), Keramikscherben, Drehmuhlfragmenten und palaobotanischen Resten zeigt das typische Spektrum des militarischen Lageralltags. Im Umkreis bis 5 km Entfernung sind zudem ein weiteres, kleineres befestigtes Lager sowie ein isolierter Posten aus gleicher Zeit nachgewiesen, dazu kommen erste Indizien fur umliegende Marschlager. Der Gesamtbefund kann als ein lokales Netzwerk der romisch-militarischen Prasenz wahrend der fruhen Okkupationszeit bezeichnet werden.
期刊介绍:
The Archäologisches Korrespondenzblatt is a quarterly journal quickly informing the scientific community in short articles about new results in archaelogical research in Germany and other countries. The Archäologisches Korrespondenzblatt has a profile as a topical scientific journal on issues of Prehistoric, Roman and Medieval archaeology and related sciences in Europe. Beside topical debates the journal provides a place for the publication of new finds and short analysis of general interest. The articles are up to 20 pages in print; contributions in foreign languages are accepted.