{"title":"一是血肉之躯","authors":"L. Wacquant","doi":"10.36900/SUBURBAN.V2I3.151","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Der Artikel diskutiert eine Reihe von Punkten rund um Pierre Bourdieus dispositionelle Handlungstheorie. Dabei geht es zunachst um eine Kritik der problematischen Vorstellungen vom (dualistischen) handelnden Subjekt, wie sie in den gegenwartigen Sozialwissenschaften vorherrschen. Stattdessen wird ein alternatives Konzept des sozialen Wesens vorgeschlagen: die sinnliche, leidende, kunstfertige, vielschichtige und kontextspezifisch handelnde, korperliche Kreatur. Die Vorrangstellung des verkorperten praktischen Wissens wird betont und es wird diskutiert, mit welchen Forschungsmethoden diese korperorientierte Konzeption des menschlichen Wesens angewandt und gefordert werden kann. Dabei wird argumentiert, dass vor allem die enactive ethnography – eine Form der intensiven Feldforschung, die darauf basiert, ein Phanomen im Forschungsprozess aktiv auszufuhren und zu durchleben – dazu geeignet ist, kognitive, konative und emotionale Schemata aufzudecken, die den Praktiken und der zu erforschenden Welt zugrunde liegen.","PeriodicalId":52201,"journal":{"name":"sub\\urban","volume":"326 1","pages":"93-106"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2014-12-23","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"5","resultStr":"{\"title\":\"Für eine Soziologie aus Fleisch und Blut\",\"authors\":\"L. Wacquant\",\"doi\":\"10.36900/SUBURBAN.V2I3.151\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Der Artikel diskutiert eine Reihe von Punkten rund um Pierre Bourdieus dispositionelle Handlungstheorie. Dabei geht es zunachst um eine Kritik der problematischen Vorstellungen vom (dualistischen) handelnden Subjekt, wie sie in den gegenwartigen Sozialwissenschaften vorherrschen. Stattdessen wird ein alternatives Konzept des sozialen Wesens vorgeschlagen: die sinnliche, leidende, kunstfertige, vielschichtige und kontextspezifisch handelnde, korperliche Kreatur. Die Vorrangstellung des verkorperten praktischen Wissens wird betont und es wird diskutiert, mit welchen Forschungsmethoden diese korperorientierte Konzeption des menschlichen Wesens angewandt und gefordert werden kann. Dabei wird argumentiert, dass vor allem die enactive ethnography – eine Form der intensiven Feldforschung, die darauf basiert, ein Phanomen im Forschungsprozess aktiv auszufuhren und zu durchleben – dazu geeignet ist, kognitive, konative und emotionale Schemata aufzudecken, die den Praktiken und der zu erforschenden Welt zugrunde liegen.\",\"PeriodicalId\":52201,\"journal\":{\"name\":\"sub\\\\urban\",\"volume\":\"326 1\",\"pages\":\"93-106\"},\"PeriodicalIF\":0.0000,\"publicationDate\":\"2014-12-23\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"\",\"citationCount\":\"5\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"sub\\\\urban\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.36900/SUBURBAN.V2I3.151\",\"RegionNum\":0,\"RegionCategory\":null,\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"Q3\",\"JCRName\":\"Social Sciences\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"sub\\urban","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.36900/SUBURBAN.V2I3.151","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q3","JCRName":"Social Sciences","Score":null,"Total":0}
Der Artikel diskutiert eine Reihe von Punkten rund um Pierre Bourdieus dispositionelle Handlungstheorie. Dabei geht es zunachst um eine Kritik der problematischen Vorstellungen vom (dualistischen) handelnden Subjekt, wie sie in den gegenwartigen Sozialwissenschaften vorherrschen. Stattdessen wird ein alternatives Konzept des sozialen Wesens vorgeschlagen: die sinnliche, leidende, kunstfertige, vielschichtige und kontextspezifisch handelnde, korperliche Kreatur. Die Vorrangstellung des verkorperten praktischen Wissens wird betont und es wird diskutiert, mit welchen Forschungsmethoden diese korperorientierte Konzeption des menschlichen Wesens angewandt und gefordert werden kann. Dabei wird argumentiert, dass vor allem die enactive ethnography – eine Form der intensiven Feldforschung, die darauf basiert, ein Phanomen im Forschungsprozess aktiv auszufuhren und zu durchleben – dazu geeignet ist, kognitive, konative und emotionale Schemata aufzudecken, die den Praktiken und der zu erforschenden Welt zugrunde liegen.