那些被拘禁的性罪犯需要接受治疗和后续治疗:这些人的成因,他们跟机会的缺失有直接关系

IF 0.6 4区 社会学 Q4 CRIMINOLOGY & PENOLOGY Monatsschrift Fur Kriminologie Und Strafrechtsreform Pub Date : 2021-10-01 DOI:10.1515/mks-2021-0142
Lena C. Carl, F. Lösel
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Zudem wird analysiert, ob eine Therapieweisung unter Kontrolle anderer relevanter Faktoren eine rückfallpräventive Wirkung aufweist. Als Datenbasis diente ein umfassender Erhebungsbogen, der bei Haftentlassung von den Fachdiensten ausgefüllt wurde. Unsere Ergebnisse zeigen, dass 77 % aller Sexualstraftäter eine Therapieauflage erhielten, dabei war der Anteil seit 2004 signifikant angestiegen. Jüngere Straftäter, Täter mit ausschließlich kindlichen Opfern, mit niedrigerem Static-99-Wert und einer Behandlung in Haft erhielten häufiger eine Therapieauflage. Für in der Haft unbehandelte Sexualstraftäter war eine Therapieauflage mit signifikant weniger Rückfall assoziiert, bei Straftätern mit Einzel- und Gruppentherapie galt dies nur für Rückfälle mit einem Gewaltdelikt. Für Entlassene aus der Sozialtherapie war eine Therapieauflage kein signifikanter Prädiktor. 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摘要

近几年来,拘捕罪犯的门诊治疗越来越重要。特别是在2006年领导层改革之后,监护人逐步扩大了难民甩接机制的供应。主要nachbehandelten Führungsaufsicht强暴犯,将向假释条例或指示给栓Nachsorgeeinrichtung迄今为止,但没有说明往往Therapieauflagen颁发何种因素挂钩的区域,和你有多有效.因此,本研究采用了一项被剔除的性罪犯样本(n = 1,537),研究了哪些单独的,与犯罪有关的和解雇相关的因素会影响接受治疗的机会。研究也会分析在其他相关因素控制下的治疗是否会犯病。用作资料的基础是一个基础广泛的书,在逮住人时,从专业服务中获得了丰富的数据。结果显示,77%的性罪犯接受过治疗,但自2004年以来这一数字有显著上升。更广泛地接受了年轻的罪犯、独身儿童受害人、低身材的运动型罪犯和被捕人士的治疗。如果是未经审讯的性罪犯,那么接受治疗的条件就会明显减少;而治疗对象也可以在搭档和群体疗法的情况下,这种情况只适用于重犯再次出现暴力犯罪的情况。那些离开心理治疗的人并不十分认识心理疗法的意义。这类国家实验方案被列入《国家遗产保护法》。
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Therapieauflagen und Nachsorge bei haftentlassenen Sexualstraftätern: Prädiktoren und Zusammenhänge mit der Rückfälligkeit
Zusammenfassung Die ambulante Behandlung entlassener Sexualstraftäter hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Insbesondere seit der Reform der Führungsaufsicht 2006 wurde das Nachsorgeangebot für Haftentlassene sukzessive ausgebaut. Ein Großteil der nachbehandelten Sexualstraftäter wird über Bewährungsauflagen oder Weisungen der Führungsaufsicht an eine Nachsorgeeinrichtung angebunden, bislang gibt es aber kaum Informationen darüber, wie häufig Therapieauflagen erteilt werden, an welche Faktoren sie geknüpft sind und wie wirksam sie sind. Die vorliegende Studie untersucht daher an einer Stichprobe entlassener Sexualstraftäter (n = 1.537), welche individuellen, haftbezogenen und entlassungsbezogenen Faktoren die Wahrscheinlichkeit einer Therapieweisung beeinflussen. Zudem wird analysiert, ob eine Therapieweisung unter Kontrolle anderer relevanter Faktoren eine rückfallpräventive Wirkung aufweist. Als Datenbasis diente ein umfassender Erhebungsbogen, der bei Haftentlassung von den Fachdiensten ausgefüllt wurde. Unsere Ergebnisse zeigen, dass 77 % aller Sexualstraftäter eine Therapieauflage erhielten, dabei war der Anteil seit 2004 signifikant angestiegen. Jüngere Straftäter, Täter mit ausschließlich kindlichen Opfern, mit niedrigerem Static-99-Wert und einer Behandlung in Haft erhielten häufiger eine Therapieauflage. Für in der Haft unbehandelte Sexualstraftäter war eine Therapieauflage mit signifikant weniger Rückfall assoziiert, bei Straftätern mit Einzel- und Gruppentherapie galt dies nur für Rückfälle mit einem Gewaltdelikt. Für Entlassene aus der Sozialtherapie war eine Therapieauflage kein signifikanter Prädiktor. Implikationen für die Nachsorge von Sexualstraftätern und weitere Forschungsansätze werden diskutiert.
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