{"title":"缺乏铁度:要求什么实验室检查并给予正确的临床评价?https://degruyter.instruct.eu","authors":"L. Thomas, Christian Thomas","doi":"10.1515/labmed-2017-0083","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung: Traditionell wird eine mangelnde Eisenverfügbarkeit häufig erst im Rahmen einer klinisch relevanten Eisenmangelanämie diagnostiziert. Zu diesem Zeitpunkt besteht entweder ein totaler Eisenmangel oder das Eisen ist Inflammations-bedingt in Makrophagen sequestriert und steht den Funktionsstellen nicht zur Verfügung. In beiden Fällen kann die Therapie langwierig und anspruchsvoll sein. Jedoch kann auch ohne klinisch relevante Anämie die Eisenverfügbarkeit vermindert sein, z.B. bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz, transient intraoperativ nach Blutverlust, bei Mehrfach-Blutspendern oder Frauen im gebärfähigen Alter. Die mangelnde Eisenverfügbarkeit kann mit subklinischem Eisenmangel, totalem Eisenmangel, Eisen-restriktiver Erythropoese, meist in Kombination mit der Anämie chronischer Erkrankungen assoziiert sein, oder Therapie-bedingt als funktioneller Eisenmangel vorliegen. Die Inflammations-bedingte Sequestration von Eisen ist bei Patienten mit chronischer Erkrankung, z. B. bei schwerer Herzinsuffizienz, eine wichtige Ursache für eine prälatente Anämie und damit verbundener Verminderung der Lebensqualität. Vor Therapie ermöglicht die Bestimmung biochemischer Marker, hämatologischer Indices oder die Anforderung multivariabler Systeme (diagnostischer Eisenblot, Eisenscore) die Diagnose einer mangelnden Eisenverfügbarkeit im prälatenten Stadium. In der Vergangenheit wurde die Diagnose des Eisenmangels häufig erst im Rahmen einer klinisch relevanten Anämie diagnostiziert. Ferritin und die Transferrinsättigung waren die wesentlichen Untersuchungen. Neuere Tests ermöglichen die frühzeitige Diagnose einer mangelnden Eisenverfügbarkeit, so daß diese therapiert werden kann bevor sich das Vollbild einer klinisch relvanten Eisenmangelanämie darstellt. Dies bietet sich insbesondere für Personengruppen an, die ein erhöhtes Risiko für eine Eisenmangelanämie haben. Abstract The diagnosis of reduced availability of iron is based on the diagnosis of anemia according to traditional perspectives. In most cases, iron is not available to the tissues because of inflammation-induced sequestration in macrophages or total iron deficiency. Therapy can be troublesome and protracted. The reduced availability of iron in the absence of anemia can be present in patients with chronic heart failure, transient in surgical patients after blood loss, in frequent blood donors, and in women of childbearing age. Subclinical iron deficiency, total iron deficiency, iron-restrictive erythropoiesis associated with the anemia of chronic disease and functional iron deficiency by therapy with erythropoiesis-stimulating agents are the main causes of reduced availability of iron. The sequestration of iron (impaired iron trafficking), e.g. in patients with chronic heart failure, is an additional frequent determinant of impaired quality of life. Before planning an iron-correction phase, biochemical markers and hematological indices or multivariable systems (diagnostic iron plot, iron score) should be ordered to evaluate the availability of iron, independent of whether the patients are anemic or non-anemic. In the past, diagnosis of iron deficiency anemia was the main target in iron status management. The diagnosis was based on serum ferritin and transferrin saturation. Newer markers allow a more accurate differentiation of the conditions with reduced availability of iron. 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Mangelnde Eisenverfügbarkeit: Welche Laboruntersuchungen anfordern und wie klinisch interpretieren? https://degruyter.instruct.eu
Zusammenfassung: Traditionell wird eine mangelnde Eisenverfügbarkeit häufig erst im Rahmen einer klinisch relevanten Eisenmangelanämie diagnostiziert. Zu diesem Zeitpunkt besteht entweder ein totaler Eisenmangel oder das Eisen ist Inflammations-bedingt in Makrophagen sequestriert und steht den Funktionsstellen nicht zur Verfügung. In beiden Fällen kann die Therapie langwierig und anspruchsvoll sein. Jedoch kann auch ohne klinisch relevante Anämie die Eisenverfügbarkeit vermindert sein, z.B. bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz, transient intraoperativ nach Blutverlust, bei Mehrfach-Blutspendern oder Frauen im gebärfähigen Alter. Die mangelnde Eisenverfügbarkeit kann mit subklinischem Eisenmangel, totalem Eisenmangel, Eisen-restriktiver Erythropoese, meist in Kombination mit der Anämie chronischer Erkrankungen assoziiert sein, oder Therapie-bedingt als funktioneller Eisenmangel vorliegen. Die Inflammations-bedingte Sequestration von Eisen ist bei Patienten mit chronischer Erkrankung, z. B. bei schwerer Herzinsuffizienz, eine wichtige Ursache für eine prälatente Anämie und damit verbundener Verminderung der Lebensqualität. Vor Therapie ermöglicht die Bestimmung biochemischer Marker, hämatologischer Indices oder die Anforderung multivariabler Systeme (diagnostischer Eisenblot, Eisenscore) die Diagnose einer mangelnden Eisenverfügbarkeit im prälatenten Stadium. In der Vergangenheit wurde die Diagnose des Eisenmangels häufig erst im Rahmen einer klinisch relevanten Anämie diagnostiziert. Ferritin und die Transferrinsättigung waren die wesentlichen Untersuchungen. Neuere Tests ermöglichen die frühzeitige Diagnose einer mangelnden Eisenverfügbarkeit, so daß diese therapiert werden kann bevor sich das Vollbild einer klinisch relvanten Eisenmangelanämie darstellt. Dies bietet sich insbesondere für Personengruppen an, die ein erhöhtes Risiko für eine Eisenmangelanämie haben. Abstract The diagnosis of reduced availability of iron is based on the diagnosis of anemia according to traditional perspectives. In most cases, iron is not available to the tissues because of inflammation-induced sequestration in macrophages or total iron deficiency. Therapy can be troublesome and protracted. The reduced availability of iron in the absence of anemia can be present in patients with chronic heart failure, transient in surgical patients after blood loss, in frequent blood donors, and in women of childbearing age. Subclinical iron deficiency, total iron deficiency, iron-restrictive erythropoiesis associated with the anemia of chronic disease and functional iron deficiency by therapy with erythropoiesis-stimulating agents are the main causes of reduced availability of iron. The sequestration of iron (impaired iron trafficking), e.g. in patients with chronic heart failure, is an additional frequent determinant of impaired quality of life. Before planning an iron-correction phase, biochemical markers and hematological indices or multivariable systems (diagnostic iron plot, iron score) should be ordered to evaluate the availability of iron, independent of whether the patients are anemic or non-anemic. In the past, diagnosis of iron deficiency anemia was the main target in iron status management. The diagnosis was based on serum ferritin and transferrin saturation. Newer markers allow a more accurate differentiation of the conditions with reduced availability of iron. In addition, patients can be identified in whom availability of iron needs to be improved.