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Soziale Ungleichheit und Kriminalität im urbanen Raum
Zusammenfassung Die Verschärfung der sozialen Ungleichheit in Deutschland geht einher mit zunehmenden Segregationsprozessen in urbanen Räumen. Diesen Entwicklungen hat die kriminologische Forschung in Deutschland bislang keine explizite Beachtung geschenkt. Vor diesem Hintergrund geht der Aufsatz der Frage nach, welchen zusätzlichen Beitrag das Ausmaß an sozialer, ethnischer und demographischer Segregation neben sozialer Benachteiligung und Tatgelegenheiten für die Erklärung der unterschiedlichen Kriminalitätsbelastung in deutschen Großstädten leistet. Regressionsanalysen zu 69 (Groß-)Städten bestätigen zum einen die Bedeutung von sozialer Desorganisation und Tatgelegenheiten für die Erklärung der deliktsspezifischen Kriminalitätsbelastung der Städte. Zum anderen erweisen sich die drei Dimensionen der residentiellen Segregation für die Erklärung der Kriminalitätsraten zusätzlich als bedeutsam. Damit bekräftigen die Ergebnisse den Zusammenhang zwischen sozialer Ungleichheit und Kriminalität und verdeutlichen die Folgen der räumlichen Konzentration und Polarisierung von Einwohnergruppen in urbanen Räumen für die Kriminalitätsentstehung.