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Chancen und Grenzen der Verwendung von fMRT in der neurokriminologischen Forschung
Abstract Die Frage nach einer biologischen Disposition für kriminelles Verhalten ist so alt wie die Kriminologie selbst. Bereits 1876 versuchte Cesare Lombroso anhand des physischen Erscheinungsbildes von Verbrecher*innen Typologien für verschiedene Deliktsarten zu erstellen. Diese Form der biologischen Kriminologie fand in der NS-Zeit ihren dramatischen Höhepunkt und wurde im Anschluss an den zweiten Weltkrieg verpönt. Die technische Entwicklung der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT) hat in der Gegenwart zu einer Renaissance der Neurokriminologie geführt. Zwar gibt es zahlreiche neue Erkenntnisse zu dem Zusammenhang von Hirnstruktur und -funktionalität mit individuellem Verhalten, gleichzeitig wurden jedoch auch Schwierigkeiten dieser Methode diskutiert. Neben datenschutzrechtlichen Herausforderungen und der Diskussion um die Existenz des freien Willens sind hier auch grundlegende messtechnische Probleme zu nennen. Der Wunsch, die bestehenden, meist soziologisch orientierten Erkenntnisse der Kriminologie um Risikofaktoren der biologischen Disposition zu erweitern, steht somit der Frage nach der Validität und Reliabilität der gewonnenen Ergebnisse gegenüber. In diesem Aufsatz wird die aktuelle Diskussion rund um fMRT im Zusammenhang mit delinquentem Verhalten für die oben genannten Bereiche nachgezeichnet und diskutiert.