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Berucksichtigt man nur unter diesen Pramissen erzielte Ergebnisse, lasst sich die Entstehung von Fundplatzen am Beginn und am Ende des Palaolithikums als Beleg fur kulturspezifische Lebensweisen fassen: Die sukzessive Veranderung von Silex im Rahmen alltaglicher Bewegung menschlicher Individuen fuhrte im britischen und nordfranzosischen Altpalaolithikum zu einem weitraumigen Auftreten einzelner Artefakte, die sich an einigen Stellen konzentrierten. Im spaten Jungpalaolithikum am Neuenburgersee resultierte aus dem mehrmaligen Konsum von Jagdbeute mithilfe von Hitze durch wenige Personen die Akkumulation von Silex, Steinen und Knochen in der Nahe des Totungsplatzes. Auffallend ist, dass mit den beiden Beispielen die Unterschiede zwischen dem Beginn und dem Ende des Palaolithikums nicht mehr so gros sind. Die Beantwortung der Frage, ob beide Interpretationen Modelle fur andere Regionen und Zeitspannen der Altsteinzeit sein konnen, wird hier weitgehend offengelassen. Von zentraler Bedeutung ist vielmehr das Herausstellen von Forschungsobjekt und -methoden, mit denen diese Deutungen erst erzielt werden konnten.","PeriodicalId":44872,"journal":{"name":"Archaologisches Korrespondenzblatt","volume":"20 1","pages":"1-14"},"PeriodicalIF":0.2000,"publicationDate":"2015-02-03","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Kulturentwicklung oder kulturspezifische Lebensweise? Ein Beitrag zur Ethnographie des Paläolithikums\",\"authors\":\"C. Pasda\",\"doi\":\"10.11588/AK.2012.1.18597\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Im vorliegenden Beitrag wird die enge Verbindung der palaolithischen Archaologie und der Ethnologie diskutiert. Deshalb erfordert nicht nur die Erforschung der Lebensweise rezenter, sondern auch die fossiler Menschen gewisse Vorgaben, deren Ziel das Erkennen eigenkultureller Standpunkte ist. 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Kulturentwicklung oder kulturspezifische Lebensweise? Ein Beitrag zur Ethnographie des Paläolithikums
Im vorliegenden Beitrag wird die enge Verbindung der palaolithischen Archaologie und der Ethnologie diskutiert. Deshalb erfordert nicht nur die Erforschung der Lebensweise rezenter, sondern auch die fossiler Menschen gewisse Vorgaben, deren Ziel das Erkennen eigenkultureller Standpunkte ist. Aus diesem Grund werden in diesem Essay Steinartefakte als der primare Forschungsgegenstand der Urgeschichte betont. Ihre Untersuchung geschieht mit eigenen Methoden, dem Zusammenpassen und der raumlichen Kartierung. Berucksichtigt man nur unter diesen Pramissen erzielte Ergebnisse, lasst sich die Entstehung von Fundplatzen am Beginn und am Ende des Palaolithikums als Beleg fur kulturspezifische Lebensweisen fassen: Die sukzessive Veranderung von Silex im Rahmen alltaglicher Bewegung menschlicher Individuen fuhrte im britischen und nordfranzosischen Altpalaolithikum zu einem weitraumigen Auftreten einzelner Artefakte, die sich an einigen Stellen konzentrierten. Im spaten Jungpalaolithikum am Neuenburgersee resultierte aus dem mehrmaligen Konsum von Jagdbeute mithilfe von Hitze durch wenige Personen die Akkumulation von Silex, Steinen und Knochen in der Nahe des Totungsplatzes. Auffallend ist, dass mit den beiden Beispielen die Unterschiede zwischen dem Beginn und dem Ende des Palaolithikums nicht mehr so gros sind. Die Beantwortung der Frage, ob beide Interpretationen Modelle fur andere Regionen und Zeitspannen der Altsteinzeit sein konnen, wird hier weitgehend offengelassen. Von zentraler Bedeutung ist vielmehr das Herausstellen von Forschungsobjekt und -methoden, mit denen diese Deutungen erst erzielt werden konnten.
期刊介绍:
The Archäologisches Korrespondenzblatt is a quarterly journal quickly informing the scientific community in short articles about new results in archaelogical research in Germany and other countries. The Archäologisches Korrespondenzblatt has a profile as a topical scientific journal on issues of Prehistoric, Roman and Medieval archaeology and related sciences in Europe. Beside topical debates the journal provides a place for the publication of new finds and short analysis of general interest. The articles are up to 20 pages in print; contributions in foreign languages are accepted.