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Der Diskriminierungsdiskurs und das Kavaliersmodell universitärer Frauenförderung
Zusammenfassung: Der Aufsatz untersucht die universitäre Gleichstellungspolitik auf ihre Ziele und Prämissen, Maßnahmen und Effekte. Vor dem Hintergrund zahlreicher empirischer Studien zu den Karrierenachteilen von Frauen im privaten Leben scheint die Gleichstellungspolitik mit ihrem Fokus auf Diskriminierung in Organisationen fehlgesteuert. Dies erklärt nicht nur ihre schwache Wirksamkeit, es erzeugt auch wachsende Schäden. Das Kavaliersmodell der Frauenförderung vikti- misiert und stigmatisiert Frauen, benachteiligt Männer, und setzt Berufungsverfahren einer dauer-haften politischen Verdächtigung aus, die ihre professionelle Neutralität und soziale Akzeptanz beschädigen. Die universitäre Gleichstellungspolitik ist, wie andere Sozialtechnologien, Teil des Problems geworden, das sie lösen soll. Lindern kann sie es nur, wenn sie ihren paternalistischen Diskriminierungsdiskurs durch einen kompensatorischen familiären Lastenausgleich ersetzt. Dieser Aufsatz betrachtet ein Thema mit soziologischer Distanz, das üblicherweise politisch betrachtet – oder eher: betrieben wird, und dies wohl auch gerade, weil es den universitären Alltag derer betrifft, die sich kompetent zu ihm äußern könnten. Die Rede ist von der universitären Frauenförderung. Äußerungen zu diesem Thema – etwa auf Tagungen von Gleichstel-lungsbeauftragten 1 – werden
期刊介绍:
Soziale Welt is one of the important journals within German sociology and is even read in foreign countries. It includes empirical and theoretical contributions from all areas of the subject and tries to portray the development of sociology and to give a new impetus. In addition to the quarterly published issues, there are special issues with a unified theme. The journal "Soziale Welt" is aimed at sociologists, social scientists, and at generally interested readers