左翼极端主义暴力:潜在极端分子目标样本中的风险和保护因素

IF 0.6 4区 社会学 Q4 CRIMINOLOGY & PENOLOGY Monatsschrift Fur Kriminologie Und Strafrechtsreform Pub Date : 2021-07-01 DOI:10.1515/mks-2021-0125
Irina Jugl, D. Bender, F. Lösel
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Erhoben wurden theoretisch fundierte Einflussfaktoren der Person und des sozialen Umfelds. Eine hierarchische Regression konnte circa 50 % der Varianz der Gewalttätigkeit aufklären. Die Integration in ein gewaltbereites extremistisches Netzwerk hing deutlich mit der Durchführung extremistisch motivierter Gewalt zusammen. Eine persönliche kriminelle Vorgeschichte ging ebenfalls mit mehr politischer Gewalt einher. Wahrnehmungen von prozeduraler Gerechtigkeit und Legitimität konnten als Schutzfaktoren identifiziert werden. In einer explorativen Diskriminanzanalyse untersuchten wir Unterschiede zwischen Personen, die »nur« Gewalt gegen Sachen ausgeübt hatten, und jenen, die auch Gewalt gegen Personen berichteten. Gewaltorientierte extremistische Einstellungen waren der wichtigste Aspekt bei der Vorhersage der Gruppenzugehörigkeit. Die Ergebnisse werden theoretisch eingeordnet sowie Stärken und Schwächen der Studie diskutiert. 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摘要

简要介绍近年来关于右翼政治和宗教伊斯兰极端主义的研究不断增加,但左翼极端主义也没有出现类似的发展。本研究研究了左翼主义的特定风险和保护因素。调查结果来自一项网上调查,调查了144个潜在左翼性行为,问卷调查了相关的左陆乐队和极端团体。我们的研究强调了进攻性和暴力行为(不只是态度)。我们的参与者中有51%是男性,他们的平均年龄是M = 2674 (SD = 611)。92名参与者报告因政治动机而对个人和/或个人动武。其理论原因是对个人和社会环境产生影响。了然于天主教徒的心中为融入有暴力倾向的极端主义网络,工作与实施极端动机的暴力密切相关。个人犯罪记录也伴随着更多的政治暴力。程序性正义和合法性的观念可以被认为是受到保护的因素。在groups Diskriminanzanalyse研究了我们之间的差异就»«暴力侵害样的人有经济利益,而那些也暴力侵害行为的事迹.在本组织的方言中,暴力极端主义是最为重要的方面。研究结果由理论推理,并讨论了研究中的优势与缺点。我们需要进一步深入研究左性主义,这些都是平均设计
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Left-wing extremist violence: Risk and protective factors in a targeted sample of potential extremists
Zusammenfassung Während in den vergangenen Jahren die Forschung zum politisch rechtsorientierten und religiös-islamistischen Extremismus zunahm, blieb eine ähnliche Entwicklung beim Linksextremismus aus. Die vorliegende Studie untersucht spezifische Risiko- und Schutzfaktoren des Linksextremismus. Die Daten stammen aus einer Onlinebefragung mit 144 potentiellen Linksextremen, die wir mittels eines Online-Fragebogens u. a. über einschlägige linksaffine und -extreme Gruppierungen rekrutierten. Wir konzentrierten uns in unserer Studie auf aggressives und gewalttätiges Verhalten (nicht nur auf Einstellungen). 51 % unserer Teilnehmer waren männlich, das Durchschnittsalter war M = 26.74 (SD = 6.11). 92 Teilnehmer berichteten, politisch motivierte Gewalt gegen Personen und/oder Sachen begangen zu haben. Erhoben wurden theoretisch fundierte Einflussfaktoren der Person und des sozialen Umfelds. Eine hierarchische Regression konnte circa 50 % der Varianz der Gewalttätigkeit aufklären. Die Integration in ein gewaltbereites extremistisches Netzwerk hing deutlich mit der Durchführung extremistisch motivierter Gewalt zusammen. Eine persönliche kriminelle Vorgeschichte ging ebenfalls mit mehr politischer Gewalt einher. Wahrnehmungen von prozeduraler Gerechtigkeit und Legitimität konnten als Schutzfaktoren identifiziert werden. In einer explorativen Diskriminanzanalyse untersuchten wir Unterschiede zwischen Personen, die »nur« Gewalt gegen Sachen ausgeübt hatten, und jenen, die auch Gewalt gegen Personen berichteten. Gewaltorientierte extremistische Einstellungen waren der wichtigste Aspekt bei der Vorhersage der Gruppenzugehörigkeit. Die Ergebnisse werden theoretisch eingeordnet sowie Stärken und Schwächen der Studie diskutiert. Mehr empirische Untersuchungen zum Linksextremismus sind nötig, insbesondere solche mit einem längsschnittlichen Design.
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