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Abstract
Optimales Wachstum und eine optimale Entwicklung zählen zu den wichtigsten Zielen im Kindesalter. Für diese Entwicklungsprozesse bedarf es einer positiven Energie- und Stickstoffbilanz. Während sich regelmässige Bewegung positiv auf die Entwicklung im Kindesalter auswirkt, hat Leistungssport möglicherweise einen Abbau der Energie- und Stickstoffspeicher im Körper zur Folge, die dann jeweils über die Ernährung wieder aufgefüllt werden müssen. Sportlich aktive Jugendliche sind anfällig für Essstörungen, die eine Protein-Energie-Mangelernährung zur Folge haben können. Zu den Folgen einer negativen Energie- und Stickstoffbilanz zählen Wachstumsverzögerung, -retardation bzw. Stillstand des Längenwachstums und der Pubertätsentwicklung. Derzeit gibt es nur wenige Belege dafür, dass Sport sich direkt negativ auf das Wachstum und die Entwicklung auswirkt. Eine ausgewogene Ernährung ist bei allen körperlich aktiven Personen, unabhängig von deren Alter, für den Erhalt der körperlichen Leistungsfähigkeit und der Gesundheit von grösster Bedeutung. Nahrung liefert die chemischen Elemente, die nötig sind, um mittels Bewegung der Skelettmuskulatur Energie zu bilden, die Energiespeicher nach dem Sport wieder aufzufüllen und die geschädigten Muskeln zu regenerieren. Die Anforderungen an die Ernährung verändern sich bei körperlich aktiven Kindern mit zunehmender Körpergrösse und Pubertätsentwicklung. Der Reifestatus ist eine wichtige Determinante der metabolischen und physiologischen Reaktionen auf den Sport und wirkt sich somit sowohl auf die körperliche Leistungsfähigkeit als auch auf die Ernährungsbedürfnisse aus. Studien zum Energiestoffwechsel bei Kindern lassen darauf schliessen, dass Kinder für anhaltende Aktivitäten im aeroben Bereich zwar gut gewappnet, ihren Leistungen im anaeroben Bereich jedoch durch ihren Entwicklungsstand Grenzen gesetzt sind. Wichtig ist, dass die detaillierten und invasiven Forschungsmethoden, die bei der Ermittlung der Ernährungsbedürfnisse von sportlich aktiven Erwachsenen eingesetzt wurden, bei Kindern aus ethischen Gründen ausgeschlossen sind. Nichtsdestoweniger scheint es, dass sportlich aktive Kinder ähnlich wie sportlich aktive Erwachsene einen grösseren Bedarf an Energie, Kohlenhydraten, Protein und Wasser über die Ernährung decken müssen als vergleichbare nicht körperlich aktive Kinder. Dieser Beitrag begründet die Ernährungsbedürfnisse sportlich aktiver Kinder auf der Basis ihres für das Überleben, für ein gesundes Wachstum und für den Sport zu deckenden physiologischen und metabolischen Bedarfs.