{"title":"Samuel J. Fomon – Champion für das Wachstum","authors":"E. E. Ziegler, F. Haschke","doi":"10.1159/000163022","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Johnson Award (1992) wahrscheinlich das höchste Ansehen. Samuel J. Fomon zog Dutzende Stipendiaten und Postdoktoranden aus der ganzen Welt an und bildete viele Doktoranden aus. Die meisten seiner «Schüler» verliessen ihn verändert – manche mehr, manche weniger. Eines jedoch ging jedem, der mit ihm arbeitete, in Fleisch und Blut über – ein Kompass zur gesunden Ernährung von Säuglingen und Kleinkindern. Kurz nachdem er seine Stelle in Iowa angetreten hatte, wurde Dr. Fomon gebeten, die Leitung der seit den 1920er Jahren bestehenden Stoffwechselabteilung zu übernehmen. Das war der Beginn einer Reise durch die Ernährung im Kindesalter, die ein halbes Jahrhundert dauern sollte. Am Ende seiner Reise hatte Dr. Fomon diesen Bereich der Medizin nachhaltig verändert. Während seiner ersten Jahre in Iowa führte er Studien zur Stoffwechselbilanz durch, um den Nährstoffbedarf von Säuglingen und Kleinkindern zu ermitteln. Nachdem er erkannt hatte, dass Studien zur Stoffwechselbilanz sich nicht wirklich für diesen Zweck eigneten und dass das Wachstum die treibende Kraft für den hohen Nährstoffbedarf von Kleinkindern ist, begann er, einen Grossteil seiner Energie dem Studium des Wachstums zu widmen, was zu bahnbrechenden Leistungen in zwei Bereichen führte. Der erste dieser zwei Bereiche war die Körperzusammensetzung. In einem Ausbruch von Schaffenskraft entwarf er, ausgeWas Samuel J. Fomon von den meisten anderen Ernährungswissenschaftlern unterscheidet, ist die Tatsache, dass er sich während seiner gesamten beruflichen Laufbahn mit dem Thema Wachstum beschäftigte. Nichts liegt uns ferner als seine zahlreichen Beiträge in anderen Bereichen zu schmälern, aber seine auf dem Gebiet der Körperzusammensetzung im Kindesalter und ihrer Veränderungen geleistete Aufklärungsarbeit und die Einführung des Wachstums als Indikator für eine ausreichende Ernährung sind seine herausragendsten und wohl wichtigsten Leistungen und heben sich damit von seinen anderen Arbeiten ab. Hätten sich seine Leistungen darauf beschränkt, so wäre ihm ein Platz im Pantheon der Ernährungswissenschaften bereits sicher gewesen, sein Lebenswerk jedoch umfasst sehr viel mehr. Samuel J. Fomon starb am 18. Dezember 2007 nach einem langen, tapferen Kampf gegen ein multiples Myelom. Er wurde am 9. März 1923 in Chicago geboren. Nach dem frühen Tod seiner Mutter wuchs er bei Verwandten in Wisconsin auf und besuchte dort auch die High School. 1944 schloss er sein Studium an der Harvard University mit dem Prädikat «cum laude» ab und 1947 erwarb er erfolgreich seinen medizinischen Abschluss an der University of Pennsylvania. Nach seiner am Children’s Hospital of Philadelphia absolvierten Assistenzarztausbildung in Pädiatrie führte er am Children’s Hospital of Cincinnati eine Weiterbildung in Nierenphysiologie durch. Bevor er 1954 in den Dienst der pädiatrischen Abteilung der University of Iowa trat, diente er zwei Jahre lang als Captain in der US Army. Trotz seiner Emeritierung im Jahr 1993 war Samuel J. Fomon noch weitere zehn Jahre stark in der Forschung aktiv. Zu seinen vielen wichtigen Ämtern zählten der Vorsitz des Committee on Nutrition of the American Academy of Pediatrics (1960–1963), seine Funktion als Berater, Mitglied des Herausgeberkomitees und schliesslich Vorsitzender (1981–1982) der American Society of Clinical Nutrition und als Mitglied des Herausgeberkomitees, Berater und letztendlich Vorsitzender des American Institute of Nutrition. Von den vielen ihm verliehenen Ehrungen genoss der Bristol-Myers Squibb/Mead","PeriodicalId":294450,"journal":{"name":"Annales Nestlé (Deutsche Ausg.)","volume":"10 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2008-12-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Annales Nestlé (Deutsche Ausg.)","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1159/000163022","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
引用次数: 0
Abstract
Johnson Award (1992) wahrscheinlich das höchste Ansehen. Samuel J. Fomon zog Dutzende Stipendiaten und Postdoktoranden aus der ganzen Welt an und bildete viele Doktoranden aus. Die meisten seiner «Schüler» verliessen ihn verändert – manche mehr, manche weniger. Eines jedoch ging jedem, der mit ihm arbeitete, in Fleisch und Blut über – ein Kompass zur gesunden Ernährung von Säuglingen und Kleinkindern. Kurz nachdem er seine Stelle in Iowa angetreten hatte, wurde Dr. Fomon gebeten, die Leitung der seit den 1920er Jahren bestehenden Stoffwechselabteilung zu übernehmen. Das war der Beginn einer Reise durch die Ernährung im Kindesalter, die ein halbes Jahrhundert dauern sollte. Am Ende seiner Reise hatte Dr. Fomon diesen Bereich der Medizin nachhaltig verändert. Während seiner ersten Jahre in Iowa führte er Studien zur Stoffwechselbilanz durch, um den Nährstoffbedarf von Säuglingen und Kleinkindern zu ermitteln. Nachdem er erkannt hatte, dass Studien zur Stoffwechselbilanz sich nicht wirklich für diesen Zweck eigneten und dass das Wachstum die treibende Kraft für den hohen Nährstoffbedarf von Kleinkindern ist, begann er, einen Grossteil seiner Energie dem Studium des Wachstums zu widmen, was zu bahnbrechenden Leistungen in zwei Bereichen führte. Der erste dieser zwei Bereiche war die Körperzusammensetzung. In einem Ausbruch von Schaffenskraft entwarf er, ausgeWas Samuel J. Fomon von den meisten anderen Ernährungswissenschaftlern unterscheidet, ist die Tatsache, dass er sich während seiner gesamten beruflichen Laufbahn mit dem Thema Wachstum beschäftigte. Nichts liegt uns ferner als seine zahlreichen Beiträge in anderen Bereichen zu schmälern, aber seine auf dem Gebiet der Körperzusammensetzung im Kindesalter und ihrer Veränderungen geleistete Aufklärungsarbeit und die Einführung des Wachstums als Indikator für eine ausreichende Ernährung sind seine herausragendsten und wohl wichtigsten Leistungen und heben sich damit von seinen anderen Arbeiten ab. Hätten sich seine Leistungen darauf beschränkt, so wäre ihm ein Platz im Pantheon der Ernährungswissenschaften bereits sicher gewesen, sein Lebenswerk jedoch umfasst sehr viel mehr. Samuel J. Fomon starb am 18. Dezember 2007 nach einem langen, tapferen Kampf gegen ein multiples Myelom. Er wurde am 9. März 1923 in Chicago geboren. Nach dem frühen Tod seiner Mutter wuchs er bei Verwandten in Wisconsin auf und besuchte dort auch die High School. 1944 schloss er sein Studium an der Harvard University mit dem Prädikat «cum laude» ab und 1947 erwarb er erfolgreich seinen medizinischen Abschluss an der University of Pennsylvania. Nach seiner am Children’s Hospital of Philadelphia absolvierten Assistenzarztausbildung in Pädiatrie führte er am Children’s Hospital of Cincinnati eine Weiterbildung in Nierenphysiologie durch. Bevor er 1954 in den Dienst der pädiatrischen Abteilung der University of Iowa trat, diente er zwei Jahre lang als Captain in der US Army. Trotz seiner Emeritierung im Jahr 1993 war Samuel J. Fomon noch weitere zehn Jahre stark in der Forschung aktiv. Zu seinen vielen wichtigen Ämtern zählten der Vorsitz des Committee on Nutrition of the American Academy of Pediatrics (1960–1963), seine Funktion als Berater, Mitglied des Herausgeberkomitees und schliesslich Vorsitzender (1981–1982) der American Society of Clinical Nutrition und als Mitglied des Herausgeberkomitees, Berater und letztendlich Vorsitzender des American Institute of Nutrition. Von den vielen ihm verliehenen Ehrungen genoss der Bristol-Myers Squibb/Mead