Subtil. Stereotyp. Sexualisierend.

Meike Uhrig
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Abstract

Mit Begriffen wie „niedlich“, „schlank“ oder „häuslich orientiert“ beschreiben aktuelle Studien den generellen Eindruck, den Mädchen und junge Frauen in sozialen Medien gegenwärtig hinterlassen. Diesen Untersuchungen nach sind die Darstellungen vor allem eins: rückschrittlich. Die mediale Repräsentanz von jungen Frauen wird entsprechend häufig kritisiert: Bereits seit den 1970er Jahren befassen sich Studien mit Gender in Werbung, Nachrichten, Kinofilm oder Computerspielen. Die Untersuchungen kommen seit jeher zu ähnlichen Ergebnissen und bemängeln bis heute, neben deren geringer Quantität, auch die stereotype und sexualisierte Darstellung von Frauen und Mädchen in Medien und Journalismus. Ein Problem, auf das gerade aktuelle Studien jedoch häufig stossen, ist die Quantifizierung eines teils subtilen Phänomens: Studien, die oberflächlich betrachtet ,Entwarnung‘ geben, weisen so gleichzeitig auf ein nach wie vor vorhandenes Ungleichgewicht hin, das auf einer eher subtilen, schlechter quantifizierbaren Ebene stattfindet. Dies erscheint gerade in Zusammenhang mit einer jungen, adoleszenten Zielgruppe populärer Formate besonders bedenklich. Denn nachweislich beeinflussen Aussehen und Verhalten medial verbreiteter Figuren Selbstwahrnehmung oder Handlungen von Rezipientinnen und Rezipienten signifikant. Speziell populäre, (computer-)animierte Formate liefern potentiell problematische Inhalte, die nicht zwingend auf den ersten Blick zu erkennen sind – und finden dabei weltweit Anklang bei einem adoleszenten Publikum. Der Artikel stellt ein Modell vor, anhand dessen ein alle filmischen Ebenen umfassendes Bild erstellt werden kann, das auch subtile Hinweise und Wirkungsebenen berücksichtigt. Dabei wird deutlich, dass ein Ungleichgewicht in der Frauen- und Geschlechtsrepräsentanz omnipräsent ist und dass alternative Figurenentwürfe lediglich den sidekicks der Filme vorbehalten bleiben. Das Ausmass des Einflusses solcher Darstellungen – besonders auf junge Zuschauer*innen – lässt sich nach bisherigem Stand der Forschung nur erahnen. Betrachtet man Kindermedien als Vermittlungs- oder Sozialisationsinstanz, kann der Einfluss dieser konventionalisierten und subtilen Stereotypisierung und Sexualisierung auf Kinder und Jugendliche im Allgemeinen und auf Mädchen oder junge Frauen im Speziellen kaum überschätzt werden.
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最新研究以“可爱”、“苗条”和“家务连贯”等短语描述了目前社交媒体对女孩和年轻女性的总体印象。从这些研究看来,他们大都是一种恢复力。从20世纪70年代以来,有关性别问题的研究就一直在充斥着广告、新闻报道、电影或电脑游戏。但直到今天,这些研究依然有着类似的发现和数字,数量之低以及在媒体和记者中对女性和女孩的刻板印象和性感描写。但最近的研究经常指出一个问题,就是量化一个细小现象的例子:一些过于肤浅的“预警”,同时指出持续存在的不平衡,是在一个更微妙、更难以计量的层面上发生的。实际上,考虑到一个年轻且有启蒙意义的目标格式,这似乎特别值得关注。因为有证据表明,媒体教给人们的形象对人们的自我观感或对再作用的行为有显著的影响。特别受流行的(计算机)动画技术给了潜在问题——在经历了种族化后,这给全世界带来了共鸣。本文介绍了一种模型,提供全面的电影级别图片,包括一些微妙的暗示和效用。就像我们所看到的那样,女性和男性的代表比例不平衡是无处不在的,而其他图像方案只能是电影的配角。根据到目前为止的研究结果,这样的陈述的影响力——尤其是对年轻观众的影响——仅可预测。如果把儿童媒体视为中介或社会跳舞,这些主流微妙的陈规定型和性行为对儿童和青少年、特别是女孩或年轻妇女的影响很难高估。
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