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Abstract
Der Analkanal bildet den Abschluss des Verdauungstraktes und ist damit als Übergang vom viszeralen, d. h. unpaarigen zum somatischen, bilateral symmetrischen Teil des Menschen ein Grenzbereich, der besonderen Belastungen ausgesetzt ist. Der Analkanal bildet sich bereits in der 5. embryonalen Entwicklungswoche, wenn sich das Septum urogenitale zwischen den vorderen und hinteren Kloakenanteil schiebt. Der untere Rand dieses Septums wird zum Perineum. Das ektodermale Analfeld verlagert sich in der Folgezeit in die Tiefe, sodass die Grenze zum Entoderm beim Erwachsenen etwa in Höhe der Kryptenlinie (Synonym: Linea dentata) liegt. Der Analkanal reicht vom Oberrand des M. sphincter ani internus (Puborektalisschlinge, ca. 2 cm kranial der Linea dentata) bis zur Linea anocutanea, dem Übergang vom Anoderm (Plattenepithel ohne Hautanhangsgebilde) zur behaarten Analhaut. Er hat eine Länge von ca. 4–5 cm. Der Analkanal ist der wichtigste Teil des sog. Kontinenzorgans (Stelzner 1998). Wegen therapeutischer Konsequenzen ist es wichtig, den Analkanal vom Analrand zu unterscheiden (Abb. 1). Der Aufbau und auch mögliche Erkrankungen des Analrandes entsprechen denen anderer Körperregionen.