{"title":"Kulturpolitik In Der Demokratie","authors":"M. Mokre","doi":"10.14361/zkmm-2015-0204","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Der Beitrag fragt, wie sich staatliche Kulturpolitik aus demokratiepolitischer Sicht legi timieren lässt. Diese Frage wird grundsätzlich anhand der bekannten LincolnFormel Regierung des Volkes, für das Volk und durch das Volk bearbeitet. Demokratische Gleichfreiheit ist nur auf der Grundlage von Solidarität der Bürger/innen unterein ander und mit dem Staat umsetzbar; Kunst und Kultur können zur Schaffung einer solchen Solidarität beitragen, etwa durch die Konstruktion einer nationalen Kultur. In zeitgenössischen Migrationsgesellschaften ist diese spezifische Leistung von Kunst und Kultur allerdings kritisch zu hinterfragen und neu zu definieren. Auch wird Kunst und Kultur eine Bildungsfunktion zugeschrieben, die auch im politischen Bereich wirksam werden kann und damit „Regierung durch das Volk“ ermöglicht. Schließlich schaffen Kunst und Kultur Räume, in denen unterschiedliche Konzipierungen des Gemeinwohls aufeinandertreffen können, also Vorstellungen dessen, was „Regierung für das Volk“ bedeutet. Der zweite Teil des Artikels analysiert unterschiedliche Formen der Finanzierung von Kunst und Kultur aus demokratiepolitischer Sicht – Finanzierung durch die öffent liche Hand, Mäzenatentum und Sponsoring, Crowdfunding, Kultur und Kreativwirt schaft – und konfrontiert auf diese Weise die demokratietheoretischen Überlegungen des ersten Teils mit kulturpolitischer Praxis.","PeriodicalId":414783,"journal":{"name":"Zeitschrift für Kulturmanagement","volume":"7 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Zeitschrift für Kulturmanagement","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.14361/zkmm-2015-0204","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Der Beitrag fragt, wie sich staatliche Kulturpolitik aus demokratiepolitischer Sicht legi timieren lässt. Diese Frage wird grundsätzlich anhand der bekannten LincolnFormel Regierung des Volkes, für das Volk und durch das Volk bearbeitet. Demokratische Gleichfreiheit ist nur auf der Grundlage von Solidarität der Bürger/innen unterein ander und mit dem Staat umsetzbar; Kunst und Kultur können zur Schaffung einer solchen Solidarität beitragen, etwa durch die Konstruktion einer nationalen Kultur. In zeitgenössischen Migrationsgesellschaften ist diese spezifische Leistung von Kunst und Kultur allerdings kritisch zu hinterfragen und neu zu definieren. Auch wird Kunst und Kultur eine Bildungsfunktion zugeschrieben, die auch im politischen Bereich wirksam werden kann und damit „Regierung durch das Volk“ ermöglicht. Schließlich schaffen Kunst und Kultur Räume, in denen unterschiedliche Konzipierungen des Gemeinwohls aufeinandertreffen können, also Vorstellungen dessen, was „Regierung für das Volk“ bedeutet. Der zweite Teil des Artikels analysiert unterschiedliche Formen der Finanzierung von Kunst und Kultur aus demokratiepolitischer Sicht – Finanzierung durch die öffent liche Hand, Mäzenatentum und Sponsoring, Crowdfunding, Kultur und Kreativwirt schaft – und konfrontiert auf diese Weise die demokratietheoretischen Überlegungen des ersten Teils mit kulturpolitischer Praxis.