{"title":"Spontaner Pneumothorax als erstes Anzeichen einer symptomlosen Echinokokkenzyste der Lunge*","authors":"J. Bordy, J. Conti","doi":"10.1055/s-0028-1100773","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Fall 1: 14 J. 1956 plötzlich beim Sport heftige stechende Schmerzen in der linken Thoraxseite mit Dyspnoe und Blauverfärbung der Lippen. Trotz Bettruhe Temperaturanstieg bis 39,5 für mehrere Wochen. Die erste Röntgenuntersuchung ergab einen Hydropneumothorax links ohne irgendeinen Anhalt für das Vorliegen einer Echinokokkuszyste (Abb. 1). Da auch durch tägliche Pleurapunktionen keine Besserung erzielt werden konnte, mußte der Pat. schließlich in die Klinik verlegt werden. Bei der Klinikaufnahme befand sich der Pat. in schlechtem Allgemeinzustand. Kein Husten, kein Auswurf. Die Temperatur schwankte zwischen 37,5 und 39 Grad. Es wurde eine Dauerabsaugung angelegt, wodurch schließlich eine fast vollständige Wiederausdehnung der Lunge erreicht werden konnte. Der anfangs seröse Erguß ging im weiteren Verlauf in ein Empyem über und es kam zur täglichen Expektoration von 20-30 ccm eitrigem Auswurf. Nachdem Zeichen einer Bronchialfistel hinzutraten, wurde die Indikation zur Operation gestellt, um die bronchopulmonale Fistel zu schließen und eine Dekortikation vorzunehmen. Bei der Operation fand sich eine Empyemhöhle, die fast die gesamte linke Thoraxseite einnahm. Die Pleura parietalis war stark verdickt. Die Lunge war kollabiert und ließ sich nicht entfalten. Bei der Lösung der Adhäsionen konnte ein Echinokokkussack freigelegt werden, der einen Drainage-Bronchus enthielt. Nach Lösung sämtlicher Verwachsungen und Entfernung der Fibrinmassen erfolgte das Einlegen von zwei Drainagen und Schluß der Thoraxwunde. Der postoperative Verlauf gestaltete sich völlig komplikationslos. Nach einem Monat erfolgte die Entlassung mit völlig ausgedehnter Lunge (Abb. 2). Der Pat. hat sich seither mehrfach zu Nachuntersuchungen vorgestellt, ohne daß sich Anzeichen für ein Rezidiv feststellen ließen.","PeriodicalId":236452,"journal":{"name":"Georg Thieme Verlag","volume":"52 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"1966-02-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Georg Thieme Verlag","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1055/s-0028-1100773","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Fall 1: 14 J. 1956 plötzlich beim Sport heftige stechende Schmerzen in der linken Thoraxseite mit Dyspnoe und Blauverfärbung der Lippen. Trotz Bettruhe Temperaturanstieg bis 39,5 für mehrere Wochen. Die erste Röntgenuntersuchung ergab einen Hydropneumothorax links ohne irgendeinen Anhalt für das Vorliegen einer Echinokokkuszyste (Abb. 1). Da auch durch tägliche Pleurapunktionen keine Besserung erzielt werden konnte, mußte der Pat. schließlich in die Klinik verlegt werden. Bei der Klinikaufnahme befand sich der Pat. in schlechtem Allgemeinzustand. Kein Husten, kein Auswurf. Die Temperatur schwankte zwischen 37,5 und 39 Grad. Es wurde eine Dauerabsaugung angelegt, wodurch schließlich eine fast vollständige Wiederausdehnung der Lunge erreicht werden konnte. Der anfangs seröse Erguß ging im weiteren Verlauf in ein Empyem über und es kam zur täglichen Expektoration von 20-30 ccm eitrigem Auswurf. Nachdem Zeichen einer Bronchialfistel hinzutraten, wurde die Indikation zur Operation gestellt, um die bronchopulmonale Fistel zu schließen und eine Dekortikation vorzunehmen. Bei der Operation fand sich eine Empyemhöhle, die fast die gesamte linke Thoraxseite einnahm. Die Pleura parietalis war stark verdickt. Die Lunge war kollabiert und ließ sich nicht entfalten. Bei der Lösung der Adhäsionen konnte ein Echinokokkussack freigelegt werden, der einen Drainage-Bronchus enthielt. Nach Lösung sämtlicher Verwachsungen und Entfernung der Fibrinmassen erfolgte das Einlegen von zwei Drainagen und Schluß der Thoraxwunde. Der postoperative Verlauf gestaltete sich völlig komplikationslos. Nach einem Monat erfolgte die Entlassung mit völlig ausgedehnter Lunge (Abb. 2). Der Pat. hat sich seither mehrfach zu Nachuntersuchungen vorgestellt, ohne daß sich Anzeichen für ein Rezidiv feststellen ließen.