{"title":"Zur Korrektur des aortopulmonalen Septumdefektes","authors":"E. Hasche, P. Becker, H. Eger","doi":"10.1055/s-0028-1099310","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Der aortopulmonale Septumdefekt auch aortopulmonales Fenster oder Foramen aorticopulmonale persistens genannt zählt zu den seltenen Angiokardiopathien. SKALL-JENSEN konnte 1958 eine Schrifttumsübersicht über 90 Fälle geben. Eine zusammenfassende Darstellung über das aortopulmonale Fenster mit einem Bericht über 6 eigene erfolgreich operierte Kranke wurde 1966 von MEISNER, SCHMIDT-HAB ELMANN, SEBENING U. KLINNER gegeben. Der Defekt entsteht im 2. Embryonalmonat durch eine unvollständige Formation des Septum aorticopulmonale. Oft bestehen zusätzliche Mißbildungen. Die Kombination mit einem persistierenden Ductus arteriosus ist am häufigsten. Transponierte Koronarabgänge besitzen eine besondere Bedeutung für Korrekturoperationen. Die angeborenen Wanddefekte zwischen der aufsteigenden Aorta und der Lungenschlagader zeigen ein unterschiedliches anatomisches Bild hinsichtlich Lokalisation, Form und Größe. Man unterscheidet grundsätzlich eine distale und proximale Form. Nach MEISNER U. Mitarb. lassen sich vier Typen unterscheiden. Bei dem häufigsten Typ (Typ 1) findet sich eine Fensterbildung 1 bis 2 cm oberhalb der normal angelegten Semilunarklappen. Die großen Gefäße verlaufen in Höhe der Pulmonalisaufteilung wieder getrennt. Bei der selteneren Form (Typ 2) reicht die Kommunikation bis zum Aortenbogen. Bei diesem ausgedehnten Defekt sind Ursprung von Aorta und Pulmonalarterie normal angelegt. Die Äste der Lungenarterie entspringen von der Rückwand des gemeinsamen Gefäßstammes. Bei der proximalen Form (Typ 3) reicht die Gefäßverbindung bis in die Klappenebene hinein, wobei beide Semulinarklappen ohne Trennung durch eine Septumleiste direkt nebeneinander Hegen. Nach distal endet der Defekt unterhalb der Bifurkation der Lungenschlagader oder er reicht bis zum Aortenbogen (Typ 4).","PeriodicalId":236452,"journal":{"name":"Georg Thieme Verlag","volume":"5 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"1969-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"2","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Georg Thieme Verlag","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1055/s-0028-1099310","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Der aortopulmonale Septumdefekt auch aortopulmonales Fenster oder Foramen aorticopulmonale persistens genannt zählt zu den seltenen Angiokardiopathien. SKALL-JENSEN konnte 1958 eine Schrifttumsübersicht über 90 Fälle geben. Eine zusammenfassende Darstellung über das aortopulmonale Fenster mit einem Bericht über 6 eigene erfolgreich operierte Kranke wurde 1966 von MEISNER, SCHMIDT-HAB ELMANN, SEBENING U. KLINNER gegeben. Der Defekt entsteht im 2. Embryonalmonat durch eine unvollständige Formation des Septum aorticopulmonale. Oft bestehen zusätzliche Mißbildungen. Die Kombination mit einem persistierenden Ductus arteriosus ist am häufigsten. Transponierte Koronarabgänge besitzen eine besondere Bedeutung für Korrekturoperationen. Die angeborenen Wanddefekte zwischen der aufsteigenden Aorta und der Lungenschlagader zeigen ein unterschiedliches anatomisches Bild hinsichtlich Lokalisation, Form und Größe. Man unterscheidet grundsätzlich eine distale und proximale Form. Nach MEISNER U. Mitarb. lassen sich vier Typen unterscheiden. Bei dem häufigsten Typ (Typ 1) findet sich eine Fensterbildung 1 bis 2 cm oberhalb der normal angelegten Semilunarklappen. Die großen Gefäße verlaufen in Höhe der Pulmonalisaufteilung wieder getrennt. Bei der selteneren Form (Typ 2) reicht die Kommunikation bis zum Aortenbogen. Bei diesem ausgedehnten Defekt sind Ursprung von Aorta und Pulmonalarterie normal angelegt. Die Äste der Lungenarterie entspringen von der Rückwand des gemeinsamen Gefäßstammes. Bei der proximalen Form (Typ 3) reicht die Gefäßverbindung bis in die Klappenebene hinein, wobei beide Semulinarklappen ohne Trennung durch eine Septumleiste direkt nebeneinander Hegen. Nach distal endet der Defekt unterhalb der Bifurkation der Lungenschlagader oder er reicht bis zum Aortenbogen (Typ 4).