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Abstract
Die Öffentlichkeit liberaler Regime ist einem signifikanten Wandel unterworfen, der sich anhand der Zunahme moralistischer Diskursmuster sowie einer Veränderung der öffentlichen Emotionsnormen zeigt. Der Beitrag schlägt zur Beschreibung dieses Wandels das Konzept der moralischen Gentrifizierung vor. Gezeigt wird, dass gesellschaftliche Transformationsdynamiken zur Entstehung konfrontativer Emotionen führen, deren Ausdruck im Rahmen des herrschenden Emotionsregimes als illegitim markiert und durch Strategien der Moralisierung und Emotionsdisziplinierung eingehegt wird. Diese Perspektive wird anschließend anhand des Umgangs mit Hass konkretisiert, wobei sich Hass als ein Gegenstand symbolischer Grenzziehung erweist. Der Beitrag endet mit Anregungen für die weitere Forschung.