Epistemische Ungerechtigkeiten in und durch Algorithmen – ein Überblick

Q3 Arts and Humanities Zeitschrift fur Praktische Philosophie Pub Date : 2022-08-19 DOI:10.22613/zfpp/9.1.11
Nadja El Kassar
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Abstract

Die Erkenntnis, dass Algorithmen diskriminieren, benachteiligen und ausschließen, ist mittlerweile weit verbreitet und anerkannt. Programme zur Verwendung im predictive policing, zur Berechnung von Rückfälligkeitswahrscheinlichkeiten bei Straftäter:innen oder zur automatischen Gesichtserkennung diskriminieren vor allem gegen nicht-Weiße Menschen. Im Zuge dieser Erkenntnis wird auch vereinzelt die Verbindung zu epistemischer Ungerechtigkeit hergestellt, wobei die meisten Beiträge die Verbindungen zwischen Algorithmen und epistemischer Ungerechtigkeit nicht im Detail analysieren. Dieser Artikel unternimmt einen Versuch, diese Lücke in der Literatur zu verkleinern. Dabei umreiße ich zunächst das Feld der Algorithmen, um so die Entitäten, die epistemisch ungerecht sein könnten, klar zu fassen und zu unterscheiden. Dann erläutere ich eine Auswahl von epistemischen Ungerechtigkeiten, die für die Analyse von ungerechten Algorithmen relevant sind. Schließlich führe ich epistemische Ungerechtigkeiten und Algorithmen zusammen und zeige anhand von drei Beispielen – automatische Geschlechtserkennung, Googles Suchmaschinen-Algorithmus, PredPol (predictive policing) – dass Algorithmen an testimonialer Ungerechtigkeit und hermeneutischer Ungerechtigkeit beteiligt sind. Sie tragen so zudem auf verschiedenen Ebenen zur Exklusion von marginalisierten Gruppen bei.
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以及算法中的不公平现象一个大纲
算法歧视、歧视和排斥的认识现在得到了广泛认可。用于预测性警务、计算罪犯复发可能性或自动面部识别的程序主要歧视非白人。在这一认识过程中,偶尔也会建立与认识不公正的联系,因此大多数贡献都没有详细分析算法与认识不公平之间的联系。本文试图缩小这一文献空白。首先,我概述了算法领域,以便清楚地掌握和区分可能在认识上不公正的实体。然后,我解释了一些与不公正算法分析相关的认识上的不公正。最后,我将认识上的不公正和算法结合起来,并通过三个例子——自动性别识别、谷歌的搜索引擎算法、PredPol(预测警务)——表明算法涉及证明不公正和解释学不公正。它们也有助于在各个层面上排斥边缘化群体。
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