Prädiktion von Behandlungsabbrüchen bei Adoleszenten mit Borderline-Persönlichkeitsstörung

IF 0.8 4区 心理学 Q4 PSYCHOLOGY, DEVELOPMENTAL Kindheit Und Entwicklung Pub Date : 2023-01-01 DOI:10.1026/0942-5403/a000400
Sven Cornelisse, C. Schmahl, Frank Enning, M. Bohus, Sarah Hohmann, T. Banaschewski, Felix Wappler, A. Bürger, N. Kleindienst
{"title":"Prädiktion von Behandlungsabbrüchen bei Adoleszenten mit Borderline-Persönlichkeitsstörung","authors":"Sven Cornelisse, C. Schmahl, Frank Enning, M. Bohus, Sarah Hohmann, T. Banaschewski, Felix Wappler, A. Bürger, N. Kleindienst","doi":"10.1026/0942-5403/a000400","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung: Theoretischer Hintergrund: Die Borderline-Persönlichkeitsstöurng (BPS) kann bereits in der Adoleszenz zuverlässig diagnostiziert und wirksam behandelt werden. Eine möglichst frühe Behandlung der BPS durch störungsspezifische Therapien (z. B. Dialektisch-Behaviorale Therapie), erscheint ist sinnvoll, weil hierdurch selbstschädigende Verhaltensweisen und chronische Verläufe mit häufigen suizidalen Krisen verhindert und die langfristige psychosoziale Entwicklung verbessert werden kann. Mehrere Therapiestudien zur Wirksamkeit der Behandlung in der Adoleszenz zeigten sehr hohe Abbruchraten (bis zu 75 %), bisher sind allerdings nur wenig konsistente Ergebnisse zur Prädiktion von Therapieabbrüchen vorhanden. Fragestellung: Das Hauptziel der vorliegenden Studie war daher im Rahmen einer Beobachtungsstudie a) die Abbruchrate in der Realversorgung und b) die möglichen Prädiktoren (klinische und demographische Variablen) des Abbruchs einer stationären Behandlung mit DBT für Adoleszente an N = 172 Patient_innen im Alter von 15 – 18 Jahren zu untersuchen. Methode: In einer logistischen Regression wurden 18 Prädiktoren (u. a. Alter, Anzahl der Diagnosen, Schwere der Symptomatik) in SPSS untersucht, die im Rahmen einer drei monatigen stationären Behandlung in der Routineversorgung erhoben wurden. Ergebnisse: Lediglich ein jüngeres Alter der Patient_innen war statistisch signifikant mit einem erhöhten Risiko für einen Therapieabbruch assoziiert. Keine statistisch bedeutsamen Zusammenhänge mit einem Therapieabbruch fanden sich hingegen für die untersuchten psychiatrischen Komorbiditäten (bspw. für das Vorliegen einer Essstörung), für die Schwere der BPS-spezifischen Psychopathologie und für BPS-typische problematische Verhaltensweisen (bspw. selbstschädigendes Verhalten oder Hochrisikoverhalten). Diskussion und Schlussfolgerung: Unsere Untersuchung ergibt keinen Anhalt dafür, dass bei stark ausgeprägter Symptombelastung eine erhöhte Gefahr für einen Abbruch einer Behandlung mit DBT besteht. Sollte das Ergebnis einer erhöhten Abbruchrate bei jüngeren Jugendlichen in weiteren Studien repliziert werden, wären systematische Untersuchungen zu Variablen notwendig, die bei jüngeren Jugendlichen eine besondere Bedeutung besitzen und mit einem Therapieabbruch in Zusammenhang stehen könnten (bspw. die Beziehung zu wichtigen Bezugspersonen). Hieraus ließen sich ggf. gezielte Therapiemodifikationen ableiten, die Therapieabbrüchen entgegenwirken.","PeriodicalId":51859,"journal":{"name":"Kindheit Und Entwicklung","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.8000,"publicationDate":"2023-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Kindheit Und Entwicklung","FirstCategoryId":"102","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1026/0942-5403/a000400","RegionNum":4,"RegionCategory":"心理学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q4","JCRName":"PSYCHOLOGY, DEVELOPMENTAL","Score":null,"Total":0}
引用次数: 0

Abstract

Zusammenfassung: Theoretischer Hintergrund: Die Borderline-Persönlichkeitsstöurng (BPS) kann bereits in der Adoleszenz zuverlässig diagnostiziert und wirksam behandelt werden. Eine möglichst frühe Behandlung der BPS durch störungsspezifische Therapien (z. B. Dialektisch-Behaviorale Therapie), erscheint ist sinnvoll, weil hierdurch selbstschädigende Verhaltensweisen und chronische Verläufe mit häufigen suizidalen Krisen verhindert und die langfristige psychosoziale Entwicklung verbessert werden kann. Mehrere Therapiestudien zur Wirksamkeit der Behandlung in der Adoleszenz zeigten sehr hohe Abbruchraten (bis zu 75 %), bisher sind allerdings nur wenig konsistente Ergebnisse zur Prädiktion von Therapieabbrüchen vorhanden. Fragestellung: Das Hauptziel der vorliegenden Studie war daher im Rahmen einer Beobachtungsstudie a) die Abbruchrate in der Realversorgung und b) die möglichen Prädiktoren (klinische und demographische Variablen) des Abbruchs einer stationären Behandlung mit DBT für Adoleszente an N = 172 Patient_innen im Alter von 15 – 18 Jahren zu untersuchen. Methode: In einer logistischen Regression wurden 18 Prädiktoren (u. a. Alter, Anzahl der Diagnosen, Schwere der Symptomatik) in SPSS untersucht, die im Rahmen einer drei monatigen stationären Behandlung in der Routineversorgung erhoben wurden. Ergebnisse: Lediglich ein jüngeres Alter der Patient_innen war statistisch signifikant mit einem erhöhten Risiko für einen Therapieabbruch assoziiert. Keine statistisch bedeutsamen Zusammenhänge mit einem Therapieabbruch fanden sich hingegen für die untersuchten psychiatrischen Komorbiditäten (bspw. für das Vorliegen einer Essstörung), für die Schwere der BPS-spezifischen Psychopathologie und für BPS-typische problematische Verhaltensweisen (bspw. selbstschädigendes Verhalten oder Hochrisikoverhalten). Diskussion und Schlussfolgerung: Unsere Untersuchung ergibt keinen Anhalt dafür, dass bei stark ausgeprägter Symptombelastung eine erhöhte Gefahr für einen Abbruch einer Behandlung mit DBT besteht. Sollte das Ergebnis einer erhöhten Abbruchrate bei jüngeren Jugendlichen in weiteren Studien repliziert werden, wären systematische Untersuchungen zu Variablen notwendig, die bei jüngeren Jugendlichen eine besondere Bedeutung besitzen und mit einem Therapieabbruch in Zusammenhang stehen könnten (bspw. die Beziehung zu wichtigen Bezugspersonen). Hieraus ließen sich ggf. gezielte Therapiemodifikationen ableiten, die Therapieabbrüchen entgegenwirken.
查看原文
分享 分享
微信好友 朋友圈 QQ好友 复制链接
本刊更多论文
恭喜你
总结:理论背景:边缘人格检查(BPS)即使在快乐的青春期也能得到可靠的诊断和有效的治疗。尽快接受BPS的诊疗,即专门提供干扰疗法。(人们觉得,它很有意义,因为它可以避免自我有害行为、长期自杀的循环,并改善长期的社会心理发展。关于治疗效果的青少年治疗研究显示,有好几次治疗失败率极高(最高可达百分之75),但到目前为止,还无法取得一致的结果,以防止治疗失败。可知其一:因此,本次研究的主要目标是世界范围内一份观察a) Abbruchrate Realversorgung和(b)可能Prädiktoren(临床和人口变量)的Abbruchs Adoleszente的住院治疗和DBT的N = 172 Patient_innen在15 - 18岁的研究.后勤倒退,有18个预设因子(包括…在常规护理中建立三个月住院治疗。结果:只有年轻的女病人能在统计学上明显与脱离治疗的风险较高同时存在。但是,我们测试过的精神共济物,并没有统计上与治疗失败有任何关联。(针对bps的特殊心理病理学的严重性,针对bps的典型测试行为(bspw)。行为损害或高风险行为)。讨论和结论:我们的调查还没有任何证据表明该公司更高程度的症状症状会导致dbd治疗中止。如果把早期年轻人年轻人辍学率上升的结果复制到其他研究中,就需要对年轻人特别重视的变量进行系统的研究,这些变量可能跟终止治疗有关。(关心者的关系上帝,我能走了减轻治疗的一些痛苦
本文章由计算机程序翻译,如有差异,请以英文原文为准。
求助全文
约1分钟内获得全文 去求助
来源期刊
Kindheit Und Entwicklung
Kindheit Und Entwicklung PSYCHOLOGY, DEVELOPMENTAL-
自引率
16.70%
发文量
29
期刊最新文献
Die Bedeutung der Selbstregulation für die Moral von Kindern Stress, Entwicklung und psychische Gesundheit Gutachterinnen und Gutachter für die Kindheit und Entwicklung Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie Verhaltenstherapie (KJPVT) Übereinstimmungen zwischen Selbst- und Elternbeurteilungen von Ängsten im Grundschulalter in Abhängigkeit vom Geschlecht
×
引用
GB/T 7714-2015
复制
MLA
复制
APA
复制
导出至
BibTeX EndNote RefMan NoteFirst NoteExpress
×
×
提示
您的信息不完整,为了账户安全,请先补充。
现在去补充
×
提示
您因"违规操作"
具体请查看互助需知
我知道了
×
提示
现在去查看 取消
×
提示
确定
0
微信
客服QQ
Book学术公众号 扫码关注我们
反馈
×
意见反馈
请填写您的意见或建议
请填写您的手机或邮箱
已复制链接
已复制链接
快去分享给好友吧!
我知道了
×
扫码分享
扫码分享
Book学术官方微信
Book学术文献互助
Book学术文献互助群
群 号:481959085
Book学术
文献互助 智能选刊 最新文献 互助须知 联系我们:info@booksci.cn
Book学术提供免费学术资源搜索服务,方便国内外学者检索中英文文献。致力于提供最便捷和优质的服务体验。
Copyright © 2023 Book学术 All rights reserved.
ghs 京公网安备 11010802042870号 京ICP备2023020795号-1