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Abstract
Zusammenfassung. Entwicklungsstörungen beziehen sich auf globale oder spezifische (umschriebene) Abweichungen von Verhalten oder Fähigkeiten. Sie haben ihren Ursprung in der Kindheit. Durch die im DSM 5 und ICD-11 neu eingeführte Bezeichung als Neuroentwicklungsstörungen wird deutlich, dass die Störungen auch aufgrund ihrer hohen gemeinsamen Anteile in der Symptomatik und der bedeutsamen Komorbiditäten eher über eine dimensionale Betrachtung zu verstehen sind. Analysen von Krankenkassendaten lassen die Schlussfolgerung zu, dass Entwicklungsstörungen mit 17 % die mit Abstand häufigste Diagnose psychischer Störungen im Kinder- und Jugendbereich darstellen. Ursachen und Risikofaktoren für Entwicklungsstörungen erweisen sich als heterogen, jedoch mit einem engen Bezug zur neuronalen Entwicklung. Nicht nur die Entwicklungsstörungen oder Verhaltensstörungen in der Kindheit an sich, sondern auch die häufig damit assoziierten negativen Folgen für den Alltag können sich deutlich auf die Lebensqualität von betroffenen Kindern und ihren Familien auswirken. Elterliche Belastungen und famliliärer Stress im Kontext einer Entwicklungsstörung des Kindes können zusätzlich dazu beitragen, dass sich die wahrgenommene gesundheitsbezogene Lebensqualität verringert. Gezielte Interventionen können dazu beitragen, Familien zu entlasten und die Lebensqualität zu berbessern.