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Wolfgang Kemp: Der explizite Betrachter. Zur Rezeption zeitgenössischer Kunst
Unter dem Titel Der explizite Betrachter. Zur Rezeption zeitgenössischer Kunst hat der Kunsthistoriker Wolfgang Kemp eine Studie vor gelegt, die eine gemeinsame Geschichte von Betrachter und Kunst seit 1967 in ihren wichtigsten Stationen entwirft. Die Studie ging aus den sogenannten IserLectures an der Universität Konstanz hervor, die an Wolfgang Iser, eine der Gründungsfiguren der Rezeptionsästhetik, erin nern und daran arbeiten, das Programm der Rezeptionsästhetik weiter zuentwickeln – also ein Vortrag und eine Studie mit Anspruch. Zweifelsohne gehört Wolfgang Kemp zu den profiliertesten Vertre tern einer kunstgeschichtlichen Rezeptionsästhetik, wenn er auch spät erst zum Konstanzer Kreis um „Poetik und Hermeneutik“, dem geistes wissenschaftlichen Methodenmotor zwischen den 1960er und 1990er Jahren, gekommen ist. Hier war er Nachfolger des Bochumer Kunst historikers Max Imdahl, der ausgehend von den Werkerfahrungen der amerikanischen Nachkriegskunst (keine Figuren, keine Erzählung und ein erschüttertes Verhältnis von Teilen und Ganzem wie in den Haupt werken Barnett Newmans) ganz auf die anschauliche Auseinanderset zung mit den Werken gesetzt hatte. Da es Imdahl um die kunsteigenen Erfahrungsmöglichkeiten ging, war er nicht an der Entwicklung einer Rezeptionsästhetik interessiert. Zu nennen ist in diesem Zusammenhang ebenso der Kunsthistoriker Felix Thürlemann, der seit 1987 in Konstanz lehrte und der ebenfalls Affinitäten zur Rezeptionsästhetik hatte. Wolfgang Kemp entwickelte zunächst in Aufnahme und Übertragung zentraler Gedanken der Rezeptionsästhetik in die Kunstgeschichte eine