{"title":"根据淋巴结穿孔而迁动支气管,并恢复其通路*","authors":"H. Brügger, Die Verlegung, Von H. Brügger","doi":"10.1055/s-0028-1100786","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Im Ablauf der Tuberkulose wird die Durchgängigkeit der Bronchialwege nicht selten aufgehoben. Das kann für die Heilung von Vorteil sein. Wir wissen z. B., daß eine Kaverne nur ausheilen kann, wenn der zugehörige Bronchus obliteriert. Es handelt sich, von der Kaverne aus gesehen, um einen hilipetalen Vorgang. Wird der Bronchialweg jedoch unpassierbar durch entzündliche Veränderungen, die sich am Hilus abspielen, aber auf den Bronchus übergreifen und ihn verlegen, so müssen wir eingreifen und ihn nach Möglichkeit wieder frei machen, weil sonst das vom Bronchus versorgte und zugleich erkrankte Lungenparenchym zerstört wird. Hier ist der Ablauf hilifugal. Ausgangspunkt sind in erster Linie im Ablauf der Primärtuberkulose erkrankte vergrößerte Lymphknoten, die in der Regel nahe Beziehungen zu einem Bronchus haben und ihn komprimieren können. Bronchoskopisch ist die Kompression oft deutlich sichtbar, nicht selten verbunden mit einer unspezifischen Entzündung der Bronchialschleimhaut (DOESEL). Der vergrößerte Lymphknoten kann sich zurückbilden und so die Eindellung des Bronchus aufheben, er kann aber auch das Vorstadium einer Perforation bedeuten. Ganz selten sind die Kompressionserscheinungen nicht. DOESEL sah bei 257 Kindern mit Primärtuberkulose 54mal eine Stenose und 4mal einen Bronchusverschluß auf Grund einer Lymphknotenkompression. Allgemein besteht im frisch erkrankten Lymphknoten die Tendenz zur Verkäsung, Erweichung und zum Durchbruch besonders in den Bronchus. Der Einbruch kann langsam, im Sinne der Penetration, vor sich gehen oder auch schneller, als Perforation. Die Ausdehnung der spezifischen Entzündung in der Umgebung der Perforation hängt ab 1. vom Alter eines Patienten. Die zarten Bronchuswandungen des Kleinkindes sind viel mehr von der Lymphknotenperforation bedroht als die festeren des älteren Kindes und die starren des Erwachsenen; 2. vom Zeitpunkt der Aspiration. Je früher sie nach der Erstinfektion erfolgt, desto ausgedehnter ist sie; 3. von der Konsistenz und dem Bakteriengehalt des Aspirationsmaterials. Je langsamer der Verkäsungsund Erweichungsprozeß vor sich geht, desto mehr Erreger werden vernichtet und desto blander ist der Verlauf (CANETTI). Treten diese Vorgänge aber schnell ein, besonders beim Kleinkind, so ist der Lymphknoteneiter flüssiger und reicher an Tuberkelbakterien, das Krankheitsbild daher noch ausgeprägter. Die Folgen des Lymphknoteneinbruchs sind komplexer Natur (BRÜGGER). Mögen die Aspirationsfolgen mehr als Aspirationsinfiltrate in Erscheinung treten, als Atelektasen oder als Retentionspneumonie, immer ist auch der im Röntgenbild nicht feststellbare Bronchusbefund zu berücksichtigen. Sowohl aus den unspezifischen als auch aus den spezifischen Entzündun-","PeriodicalId":236452,"journal":{"name":"Georg Thieme Verlag","volume":"67 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"1966-07-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"1","resultStr":"{\"title\":\"Die Verlegung der Bronchialwege infolge Lymphknotenperforation und die Wiederherstellung ihrer Wegsamkeit*\",\"authors\":\"H. Brügger, Die Verlegung, Von H. Brügger\",\"doi\":\"10.1055/s-0028-1100786\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Im Ablauf der Tuberkulose wird die Durchgängigkeit der Bronchialwege nicht selten aufgehoben. Das kann für die Heilung von Vorteil sein. Wir wissen z. 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Die Verlegung der Bronchialwege infolge Lymphknotenperforation und die Wiederherstellung ihrer Wegsamkeit*
Im Ablauf der Tuberkulose wird die Durchgängigkeit der Bronchialwege nicht selten aufgehoben. Das kann für die Heilung von Vorteil sein. Wir wissen z. B., daß eine Kaverne nur ausheilen kann, wenn der zugehörige Bronchus obliteriert. Es handelt sich, von der Kaverne aus gesehen, um einen hilipetalen Vorgang. Wird der Bronchialweg jedoch unpassierbar durch entzündliche Veränderungen, die sich am Hilus abspielen, aber auf den Bronchus übergreifen und ihn verlegen, so müssen wir eingreifen und ihn nach Möglichkeit wieder frei machen, weil sonst das vom Bronchus versorgte und zugleich erkrankte Lungenparenchym zerstört wird. Hier ist der Ablauf hilifugal. Ausgangspunkt sind in erster Linie im Ablauf der Primärtuberkulose erkrankte vergrößerte Lymphknoten, die in der Regel nahe Beziehungen zu einem Bronchus haben und ihn komprimieren können. Bronchoskopisch ist die Kompression oft deutlich sichtbar, nicht selten verbunden mit einer unspezifischen Entzündung der Bronchialschleimhaut (DOESEL). Der vergrößerte Lymphknoten kann sich zurückbilden und so die Eindellung des Bronchus aufheben, er kann aber auch das Vorstadium einer Perforation bedeuten. Ganz selten sind die Kompressionserscheinungen nicht. DOESEL sah bei 257 Kindern mit Primärtuberkulose 54mal eine Stenose und 4mal einen Bronchusverschluß auf Grund einer Lymphknotenkompression. Allgemein besteht im frisch erkrankten Lymphknoten die Tendenz zur Verkäsung, Erweichung und zum Durchbruch besonders in den Bronchus. Der Einbruch kann langsam, im Sinne der Penetration, vor sich gehen oder auch schneller, als Perforation. Die Ausdehnung der spezifischen Entzündung in der Umgebung der Perforation hängt ab 1. vom Alter eines Patienten. Die zarten Bronchuswandungen des Kleinkindes sind viel mehr von der Lymphknotenperforation bedroht als die festeren des älteren Kindes und die starren des Erwachsenen; 2. vom Zeitpunkt der Aspiration. Je früher sie nach der Erstinfektion erfolgt, desto ausgedehnter ist sie; 3. von der Konsistenz und dem Bakteriengehalt des Aspirationsmaterials. Je langsamer der Verkäsungsund Erweichungsprozeß vor sich geht, desto mehr Erreger werden vernichtet und desto blander ist der Verlauf (CANETTI). Treten diese Vorgänge aber schnell ein, besonders beim Kleinkind, so ist der Lymphknoteneiter flüssiger und reicher an Tuberkelbakterien, das Krankheitsbild daher noch ausgeprägter. Die Folgen des Lymphknoteneinbruchs sind komplexer Natur (BRÜGGER). Mögen die Aspirationsfolgen mehr als Aspirationsinfiltrate in Erscheinung treten, als Atelektasen oder als Retentionspneumonie, immer ist auch der im Röntgenbild nicht feststellbare Bronchusbefund zu berücksichtigen. Sowohl aus den unspezifischen als auch aus den spezifischen Entzündun-