{"title":"“我们想制作有意义的电影。”","authors":"Tamara Werner","doi":"10.54717/kidsmedia.8.1.2018.3","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Unter der von Travis Knight – Animator, Regisseur und CEO des in Portland ansässigen Stop-Motion-Filmstudios Laika – formulierten Maxime „We want to make movies that matter“ fertigte Laika bis Sommer 2018 vier hauseigene Filme: Coraline(2009), ParaNorman (2012), The Boxtrolls (2014) und Kubo and the Two Strings(2016). Obwohl die Filme unterschiedliche Welten und Narrative präsentieren, werden sie durch ihre Protagonist/innen geeint: Bei diesen handelt es sich um elf- bis zwölfjährige Kinder, die sich beim Einsetzen der jeweiligen Handlung in angespannten sozialen Situationen befinden. Die Heranwachsenden erfahren einen Einschnitt in ihren Alltag, der als Auftakt der nachfolgenden (Entwicklungs-)Reise fungiert. Im Rückgriff auf das Konzept der Übergangsriten nach Arnold van Gennep und dessen Weiterentwicklung durch Victor Turner wird aufgezeigt, wie diese Entwicklungsreisen als Übergangsrituale gelesen werden können und wie diese Lesart die Deutung der Narrative erweitern kann. So lässt sich erkennen, dass die kindlichen Protagonist/innen teils mit individuellen, teils mit kollektiven Dramen zu kämpfen haben. Bei Ersteren steht das Kind und seine Entwicklung, die einen krisenüberwindenden Statuswechsel anstrebt, im Zentrum. Bei Krisen, die aus kollektiven Missständen erwachsen, reicht es jedoch nicht aus, nur das Kind einem Entwicklungsprozess auszusetzen. Vielmehr muss das soziale Kollektiv in die Liminalität eintauchen, um im Schwellenzustand seine Werte, sein Weltbild zu überdenken und zu justieren. Gerade die Fokussierung auf die Überwindung der Herausforderungen belegt dann, dass Offenheit, kritisches Denken und Kommunikation als wertvolle – jedoch begrenzte – Instrumente zur Problembewältigung inszeniert werden. So zeigt sich, dass die Filme trotz vergleichbarer Strukturen doch unterschiedliche Bedeutungsangebote machen und zum Nachdenken anregen können. 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摘要
下的特拉维斯·奈特,动画导演兼首席执行官设在波特兰Stop-Motion-Filmstudios Laika的马克西姆,2015“我们要弄電影台那种" Laika蒙到2018年夏天下午四点hauseigene电影:Coraline (2009) ParaNorman(2012)、《盒子怪》(2014)和Kubo and The二号弦(2016).虽然《女主角》所讲的是不同的世界、故事,但主角们可以团结合一,因为主角是11至12岁的孩子,在按板上说话时身处于紧张的社会状况。青少年受挫,使他们的生活有了裂痕,成为前次旅程的前奏。运用了阿诺德·范根内普之后转世的概念以及维克多·特纳进一步发展的这一概念,揭示了如何将转世当成转世仪式阅读这些发展轨迹以及这一叙事扩展的方法。因此可以看出,幼稚的主角会有单独的搏斗,会上演集体悲剧。第一是孩子,第一是孩子发展的核心,这是在应付危机的状态转换。但是,在集体失败造成的危机中,仅仅让儿童参与发育是不够的。相反,社会集体必须浸泡在试金菊状态中去思考和调整价值,以及它的世界观。恰恰相反,集中精力克服各种挑战正证明开放、批判性思维和沟通是一种有价值但有限的解决问题的工具。因此,研究显示,虽然电影结构有了类似的结构,但它们可能会搞出不同的意义,促使它们思考。再充电则需要自我介绍影片里面有故事
Unter der von Travis Knight – Animator, Regisseur und CEO des in Portland ansässigen Stop-Motion-Filmstudios Laika – formulierten Maxime „We want to make movies that matter“ fertigte Laika bis Sommer 2018 vier hauseigene Filme: Coraline(2009), ParaNorman (2012), The Boxtrolls (2014) und Kubo and the Two Strings(2016). Obwohl die Filme unterschiedliche Welten und Narrative präsentieren, werden sie durch ihre Protagonist/innen geeint: Bei diesen handelt es sich um elf- bis zwölfjährige Kinder, die sich beim Einsetzen der jeweiligen Handlung in angespannten sozialen Situationen befinden. Die Heranwachsenden erfahren einen Einschnitt in ihren Alltag, der als Auftakt der nachfolgenden (Entwicklungs-)Reise fungiert. Im Rückgriff auf das Konzept der Übergangsriten nach Arnold van Gennep und dessen Weiterentwicklung durch Victor Turner wird aufgezeigt, wie diese Entwicklungsreisen als Übergangsrituale gelesen werden können und wie diese Lesart die Deutung der Narrative erweitern kann. So lässt sich erkennen, dass die kindlichen Protagonist/innen teils mit individuellen, teils mit kollektiven Dramen zu kämpfen haben. Bei Ersteren steht das Kind und seine Entwicklung, die einen krisenüberwindenden Statuswechsel anstrebt, im Zentrum. Bei Krisen, die aus kollektiven Missständen erwachsen, reicht es jedoch nicht aus, nur das Kind einem Entwicklungsprozess auszusetzen. Vielmehr muss das soziale Kollektiv in die Liminalität eintauchen, um im Schwellenzustand seine Werte, sein Weltbild zu überdenken und zu justieren. Gerade die Fokussierung auf die Überwindung der Herausforderungen belegt dann, dass Offenheit, kritisches Denken und Kommunikation als wertvolle – jedoch begrenzte – Instrumente zur Problembewältigung inszeniert werden. So zeigt sich, dass die Filme trotz vergleichbarer Strukturen doch unterschiedliche Bedeutungsangebote machen und zum Nachdenken anregen können. Zusätzlich aufgeladen wird dieses Bedeutungsgewebe durch die selbstreferentielle Aufladung der Filme, in der die Stop-Motion-Technik und damit der Produktionsprozess romantisiert wird, was nicht zuletzt der Imagepflege von Laika zuträglich ist.