{"title":"圣马提提?挑挑拣拣的英国随从中世纪初期","authors":"Ph Depreux","doi":"10.1515/9783110757279-006","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"„Ich habe Dich bei Deinem Namen gerufen“ (Jes 43,1). Nicht nur in der Bibel ist die namentliche Nennung einer Person von großer Bedeutung. Auch in der mittelalterlichen Gesellschaft spielt der namentliche Ausruf oder die Niederschrift des Namens von Menschen eine wichtige Rolle. Dies ist zum Beispiel der Fall in der liturgischen Praxis der Erinnerung an die Verstorbenen und Lebenden, die sowohl in Diptychen1 als auch in Büchern2 festgehalten wurde, und woraus Historiker aufschlussreiche Informationen über den Zusammenhalt der mittelalterlichen Gesellschaft gewinnen können.3 Ebenfalls in anderen Bereichen ist die Nennung der Wirkenden von großer Relevanz – beispielsweise in Urkunden: Dort geht es nicht nur um den namentlichen Hinweis auf Personen, die am Beurkundungsvorgang beteiligt wurden, um Rechtssicherheit zu gewährleisten,4 sondern auch um das Schweigen über bestimmte Akteure, denn der Verzicht auf eine Nennung ist in politischer Hinsicht von großer Bedeutung.5 Der Ansatz, den ich hier verfolgen möchte, betrifft die narrativen Quellen aus der Karolingerzeit: Zum einen geht es darum zu verstehen, aus welchem Grund bestimmte Leute in diesem oder jenem Zusammenhang genannt werden und zum anderen darum nachzuvollziehen, warum die zu erwartende Nennung einer Person umgangen wird.","PeriodicalId":436102,"journal":{"name":"Creative Selection between Emending and Forming Medieval Memory","volume":"7 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2021-11-08","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"In ornamento totius palatii? Selektive Wahrnehmung der königlichen Entourage in frühmittelalterlichen Quellen\",\"authors\":\"Ph Depreux\",\"doi\":\"10.1515/9783110757279-006\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"„Ich habe Dich bei Deinem Namen gerufen“ (Jes 43,1). Nicht nur in der Bibel ist die namentliche Nennung einer Person von großer Bedeutung. Auch in der mittelalterlichen Gesellschaft spielt der namentliche Ausruf oder die Niederschrift des Namens von Menschen eine wichtige Rolle. Dies ist zum Beispiel der Fall in der liturgischen Praxis der Erinnerung an die Verstorbenen und Lebenden, die sowohl in Diptychen1 als auch in Büchern2 festgehalten wurde, und woraus Historiker aufschlussreiche Informationen über den Zusammenhalt der mittelalterlichen Gesellschaft gewinnen können.3 Ebenfalls in anderen Bereichen ist die Nennung der Wirkenden von großer Relevanz – beispielsweise in Urkunden: Dort geht es nicht nur um den namentlichen Hinweis auf Personen, die am Beurkundungsvorgang beteiligt wurden, um Rechtssicherheit zu gewährleisten,4 sondern auch um das Schweigen über bestimmte Akteure, denn der Verzicht auf eine Nennung ist in politischer Hinsicht von großer Bedeutung.5 Der Ansatz, den ich hier verfolgen möchte, betrifft die narrativen Quellen aus der Karolingerzeit: Zum einen geht es darum zu verstehen, aus welchem Grund bestimmte Leute in diesem oder jenem Zusammenhang genannt werden und zum anderen darum nachzuvollziehen, warum die zu erwartende Nennung einer Person umgangen wird.\",\"PeriodicalId\":436102,\"journal\":{\"name\":\"Creative Selection between Emending and Forming Medieval Memory\",\"volume\":\"7 1\",\"pages\":\"0\"},\"PeriodicalIF\":0.0000,\"publicationDate\":\"2021-11-08\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"\",\"citationCount\":\"0\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"Creative Selection between Emending and Forming Medieval Memory\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.1515/9783110757279-006\",\"RegionNum\":0,\"RegionCategory\":null,\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"\",\"JCRName\":\"\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Creative Selection between Emending and Forming Medieval Memory","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1515/9783110757279-006","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
In ornamento totius palatii? Selektive Wahrnehmung der königlichen Entourage in frühmittelalterlichen Quellen
„Ich habe Dich bei Deinem Namen gerufen“ (Jes 43,1). Nicht nur in der Bibel ist die namentliche Nennung einer Person von großer Bedeutung. Auch in der mittelalterlichen Gesellschaft spielt der namentliche Ausruf oder die Niederschrift des Namens von Menschen eine wichtige Rolle. Dies ist zum Beispiel der Fall in der liturgischen Praxis der Erinnerung an die Verstorbenen und Lebenden, die sowohl in Diptychen1 als auch in Büchern2 festgehalten wurde, und woraus Historiker aufschlussreiche Informationen über den Zusammenhalt der mittelalterlichen Gesellschaft gewinnen können.3 Ebenfalls in anderen Bereichen ist die Nennung der Wirkenden von großer Relevanz – beispielsweise in Urkunden: Dort geht es nicht nur um den namentlichen Hinweis auf Personen, die am Beurkundungsvorgang beteiligt wurden, um Rechtssicherheit zu gewährleisten,4 sondern auch um das Schweigen über bestimmte Akteure, denn der Verzicht auf eine Nennung ist in politischer Hinsicht von großer Bedeutung.5 Der Ansatz, den ich hier verfolgen möchte, betrifft die narrativen Quellen aus der Karolingerzeit: Zum einen geht es darum zu verstehen, aus welchem Grund bestimmte Leute in diesem oder jenem Zusammenhang genannt werden und zum anderen darum nachzuvollziehen, warum die zu erwartende Nennung einer Person umgangen wird.