{"title":"尤金·克莱恩,桑妮亚·温穆勒(Hgg):经济文化。从物质和经济的本质","authors":"C. Buck","doi":"10.14361/zkmm-2016-0113","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Der Sammelband Kultur der Ökonomie geht auf eine interdisziplinäre Tagung zur Wechselbeziehung von Kultur und Wirtschaft zurück, die im September 2012 vom Institut für Volkskunde und Kulturanthropologie an der Universität Hamburg ausgerichtet wurde. Zentrales Anliegen des Bandes ist es, eine formale Auffassung von ‚Wirtschaft ‘ zu hinterfragen und ihr eine Kulturanalyse des Ökonomischen gegenüberzustellen. Die Herausgeberinnen Sonja Windmüller und Inga Klein, beide von Hau se aus Kulturanthropologinnen, beabsichtigen so nicht nur den Dialog zwischen Kultur und Wirtschaftswissenschaften neu zu beleben, son dern auch die tiefen Verflechtungen zwischen Ökonomie und Sozialem aufzuarbeiten. Aus den empirischen Alltagskulturwissenschaften kom mend, rücken sie dabei insbesondere materielle und performative Di mensionen in den Fokus der Betrachtung. Entsprechend versammeln sie in ihrem Band Beiträge von Autorinnen und Autoren, die Wirtschaft in erster Linie als Diskurs und Praxisformen begreifen und auch als sol che untersuchen. Zur Untersuchung des Ökonomischen werden daher Rollenmodelle und Sprachbilder ebenso wie Technologien und Hand lungsformen in den Blick genommen. Eingeleitet wird in die Problematik durch den Ethnologen und Sprecher des Graduiertenkollegs Wert und Äquivalent an der Goethe Universität Frankfurt am Main Hans Peter Hahn. In seinem Beitrag be schäftigt er sich mit der tiefen Spaltung zwischen Kulturwissenschaften und Ökonomie, deren Konsequenzen er am Beispiel der Definitionen von Geld und Wert aufzeigt. Wissenschaftsgeschichtlich legt er dar, dass bis heute ein in der Forschung weit verbreitetes Fehlverständnis dafür verantwortlich sei, dass die sozialen Bedingungen von ökonomischer Wertbildung in den Wirtschaftswissenschaften weitgehend vernachläs sigt bleiben. Einen möglichen Ausweg aus dieser Misere erkennt er in einer Debatte, die sich an den Ethnologen und Soziologen Marcel Mauss anschließt und ‚Wert‘ und Gabenpraktiken grundsätzlich zusammen denkt (Caillé 2000). So sieht Hahn die Ethnologie in der Pflicht kultur spezifische Bedeutungen von Wert und Geld aufzuarbeiten. Dies soll in seinen Augen unter dem Rückgriff auf Zusammenhänge wie etwa dem von Religion und Ökonomie geschehen.","PeriodicalId":414783,"journal":{"name":"Zeitschrift für Kulturmanagement","volume":"10 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Inga Klein, Sonja Windmüller (Hgg.): Kultur der Ökonomie. Zur Materialität und Performanz des Wirtschaftlichen\",\"authors\":\"C. 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Inga Klein, Sonja Windmüller (Hgg.): Kultur der Ökonomie. Zur Materialität und Performanz des Wirtschaftlichen
Der Sammelband Kultur der Ökonomie geht auf eine interdisziplinäre Tagung zur Wechselbeziehung von Kultur und Wirtschaft zurück, die im September 2012 vom Institut für Volkskunde und Kulturanthropologie an der Universität Hamburg ausgerichtet wurde. Zentrales Anliegen des Bandes ist es, eine formale Auffassung von ‚Wirtschaft ‘ zu hinterfragen und ihr eine Kulturanalyse des Ökonomischen gegenüberzustellen. Die Herausgeberinnen Sonja Windmüller und Inga Klein, beide von Hau se aus Kulturanthropologinnen, beabsichtigen so nicht nur den Dialog zwischen Kultur und Wirtschaftswissenschaften neu zu beleben, son dern auch die tiefen Verflechtungen zwischen Ökonomie und Sozialem aufzuarbeiten. Aus den empirischen Alltagskulturwissenschaften kom mend, rücken sie dabei insbesondere materielle und performative Di mensionen in den Fokus der Betrachtung. Entsprechend versammeln sie in ihrem Band Beiträge von Autorinnen und Autoren, die Wirtschaft in erster Linie als Diskurs und Praxisformen begreifen und auch als sol che untersuchen. Zur Untersuchung des Ökonomischen werden daher Rollenmodelle und Sprachbilder ebenso wie Technologien und Hand lungsformen in den Blick genommen. Eingeleitet wird in die Problematik durch den Ethnologen und Sprecher des Graduiertenkollegs Wert und Äquivalent an der Goethe Universität Frankfurt am Main Hans Peter Hahn. In seinem Beitrag be schäftigt er sich mit der tiefen Spaltung zwischen Kulturwissenschaften und Ökonomie, deren Konsequenzen er am Beispiel der Definitionen von Geld und Wert aufzeigt. Wissenschaftsgeschichtlich legt er dar, dass bis heute ein in der Forschung weit verbreitetes Fehlverständnis dafür verantwortlich sei, dass die sozialen Bedingungen von ökonomischer Wertbildung in den Wirtschaftswissenschaften weitgehend vernachläs sigt bleiben. Einen möglichen Ausweg aus dieser Misere erkennt er in einer Debatte, die sich an den Ethnologen und Soziologen Marcel Mauss anschließt und ‚Wert‘ und Gabenpraktiken grundsätzlich zusammen denkt (Caillé 2000). So sieht Hahn die Ethnologie in der Pflicht kultur spezifische Bedeutungen von Wert und Geld aufzuarbeiten. Dies soll in seinen Augen unter dem Rückgriff auf Zusammenhänge wie etwa dem von Religion und Ökonomie geschehen.