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Außer dem psychischen und physischen Trauma, welches den Patienten trifft, stellen diese Rezidive immer ein therapeutisch schwer zugängliches Problem dar. 1. Die Krankheit ist gewöhnlich fortgeschrittenen Charakters, destruktiv kavernös und betrifft meist den ganzen operierten Lungenflügel. 2. Wirksame Medikamente stehen in der Regel nicht mehr zur Verfügung; die Keime sind t her apieresis tent. 3. Der Organismus ist durch das Überstehen der ersten Operation beeinträchtigt, pleurale und bronchiale Komplikationen sind häufig, der Allgemeinzustand des Patienten ist meist schlecht. 4. Offene Kavernenbehandlung ist nur in wenigen Fällen anwendbar wegen der Ausdehnung des Prozesses; Kollapsoperationen führen nach unseren Erfahrungen selten zum Ziele. 5. Die wiederholte Resektion ist technisch schwierig und auch unter den günstigsten Bedingungen ein sehr belastender Eingriff. All diese Umstände haben zur Folge, daß die zweite Operation hinausgeschoben wird und ein solcher Fall erst nach mehreren fieberhaften Schüben oder größeren Hämoptysen zur Reresektion überwiesen wird. Die erste Reresektion führten wir im Jahre 1952 durch. Seither beschäftigt sich unsere Abteilung mit den Möglichkeiten der chirurgischen Behandlung des Resektionsrezidivs, und wir haben bis zu diesem Jahre insgesamt 189 solcher Operationen vorgenommen.","PeriodicalId":236452,"journal":{"name":"Georg Thieme Verlag","volume":"119 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"1965-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Erfahrungen mit Reresektionen wegen Lungentuberkulose*\",\"authors\":\"I. 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Erfahrungen mit Reresektionen wegen Lungentuberkulose*
Die chirurgische Behandlung der Lungentuberkulose hat in den letzten Jahren zwar stark abgenommen, ist aber noch immer unentbehrlich in der Behandlung der persistierenden kavernösen Phthise, der destruktiven oder stenosierenden Bronchialtuberkulose und der bronchopleuralen Komplikationen der Krankheit. Trotz der Kritik an der Resektionsbehandlung ist sie doch in der Behandlung dieser Krankheitsformen auch weiterhin der führende Eingriff geblieben. In unserem Krankengut sind neben der Kavernostomie und den zeitweise durchgeführten Kollapsverfahren mehr als 80% der Eingriffe Resektionen. Eines der wichtigsten Argumente gegen die Resektionsbehandlung ist das nicht zu seltene Spätrezidiv, welches immer ein sehr ernstes Problem bedeutet. Außer dem psychischen und physischen Trauma, welches den Patienten trifft, stellen diese Rezidive immer ein therapeutisch schwer zugängliches Problem dar. 1. Die Krankheit ist gewöhnlich fortgeschrittenen Charakters, destruktiv kavernös und betrifft meist den ganzen operierten Lungenflügel. 2. Wirksame Medikamente stehen in der Regel nicht mehr zur Verfügung; die Keime sind t her apieresis tent. 3. Der Organismus ist durch das Überstehen der ersten Operation beeinträchtigt, pleurale und bronchiale Komplikationen sind häufig, der Allgemeinzustand des Patienten ist meist schlecht. 4. Offene Kavernenbehandlung ist nur in wenigen Fällen anwendbar wegen der Ausdehnung des Prozesses; Kollapsoperationen führen nach unseren Erfahrungen selten zum Ziele. 5. Die wiederholte Resektion ist technisch schwierig und auch unter den günstigsten Bedingungen ein sehr belastender Eingriff. All diese Umstände haben zur Folge, daß die zweite Operation hinausgeschoben wird und ein solcher Fall erst nach mehreren fieberhaften Schüben oder größeren Hämoptysen zur Reresektion überwiesen wird. Die erste Reresektion führten wir im Jahre 1952 durch. Seither beschäftigt sich unsere Abteilung mit den Möglichkeiten der chirurgischen Behandlung des Resektionsrezidivs, und wir haben bis zu diesem Jahre insgesamt 189 solcher Operationen vorgenommen.