{"title":"董事会奖励制度——对执行条件(多年规范设计)和基础设施的分析","authors":"P. Michels","doi":"10.2139/ssrn.3220945","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"<b>German Abstract:</b> Als Reaktion auf die Finanzkrise hat der deutsche Gesetzgeber im Jahr 2009 das Gesetz zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung (VorstAG) eingeführt. In diesem Paper wird analysiert, ob sich die vom Gesetzgeber intendierten Zielsetzungen durch das VorstAG erreichen lassen. Hierzu werden die neu aufgenommen Angemessenheitskriterien Leistung, Üblichkeit und Nachhaltigkeit und die gesetzlichen Vorgaben zur Vergütungsstruktur, nach der Vergütungssysteme zukünftig mehrjährige Bemessungsgrundlagen und Vergütungsbegrenzungen (Caps) aufweisen müssen, kritisch bewertet. Da alle DAX30-Unternehmen die Vorgaben zur Vergütungsstruktur umsetzen, ist aus ökonomischer Sicht die Frage zu beantworten, ob Vergütungssysteme mit mehrjährigen Bemessungsgrundlagen und Vergütungs-begrenzung (Cap) das Eingehen unverantwortlicher Risiken vermeiden können und tatsächlich Anreize zu einer nachhaltigen, langfristig orientierten Unternehmensführung setzen. Zur Beantwortung dieser Fragestellung werden zuerst Ausgestaltungsempfehlungen für Vergütungssysteme abgeleitet, die sich aus den grundlegenden Anforderungen an Vergütungssysteme und den modelltheoretischen Erkenntnissen der Prinzipal-Agenten-Theorie sowie der Prospect Theory zum Entscheidungs- und Risikoverhalten ableiten lassen. Die nachfolgende Analyse zeigt, dass die Regelungen des VorstAG aus ökonomischer Perspektive insgesamt kritisch zu beurteilen sind und erheblichen Interpretationsspielraum aufweisen, was die praktische Umsetzbarkeit erschwert. In den betrachteten Vergütungssystemen wer-den zahlreiche der hergeleiteten Ausgestaltungsempfehlungen berücksichtigt, allerdings resultiert aus der Verwendung mehrjähriger Bemessungsgrundlagen und Vergütungsbegrenzungen nicht automatisch der Anreiz zu einer langfristig orientierten Unternehmensführung. <b>English Abstract:</b> In reaction to the financial crisis German legislative authorities enacted “The Appropriateness of Executive Board Compensation Act (VorstAG)” in 2009. This paper focuses on the question whether the legislative objectives can be met with the VorstAG. For this purpose, the new legal regulation criteria performance, customariness of remuneration, and sustainability will be critically analyzed, as well as the statutory use of long-term compensation components and caps. It will be shown that compensation systems of all German DAX30 companies meet the legal regulations. This leads to the economic question if long-term compensation components and caps can contribute to a prevention of high-risk decisions, and thus incentivize the executive board towards a long-term orientated sustainable corporate management. Two steps are taken to answer this question. In a first step, recommendations for the design of executive compensation will be drawn from basic compensation design requirements and from (behavioral) economic theories, Principal-Agency-Theory and Prospect Theory. Based on this findings, the legislative objectives, the new legal regulation criteria, and three exemplary compensation systems from DAX30-executives will analyzed in a second step. The analysis shows that the legal regulation itself is very questionable, because it offers a massive scope for interpretation thereby impeding practicability. Although the compensation systems meet all legal regulations, the implemented long-term compensation components and caps do neither imply that high-risk decisions can be prevented nor that the executive board will be incentivized towards a long-term orientated sustainable corporate management.","PeriodicalId":170679,"journal":{"name":"ERN: Board Motivation & Incentives (Topic)","volume":"1 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2018-07-27","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Vergütungssysteme für Vorstände – Eine Analyse mehrjähriger Bemessungsgrundlagen und Caps (The Design of Executive Compensation – An Analysis of Long-Term Compensation Components and Caps)\",\"authors\":\"P. 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Vergütungssysteme für Vorstände – Eine Analyse mehrjähriger Bemessungsgrundlagen und Caps (The Design of Executive Compensation – An Analysis of Long-Term Compensation Components and Caps)
German Abstract: Als Reaktion auf die Finanzkrise hat der deutsche Gesetzgeber im Jahr 2009 das Gesetz zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung (VorstAG) eingeführt. In diesem Paper wird analysiert, ob sich die vom Gesetzgeber intendierten Zielsetzungen durch das VorstAG erreichen lassen. Hierzu werden die neu aufgenommen Angemessenheitskriterien Leistung, Üblichkeit und Nachhaltigkeit und die gesetzlichen Vorgaben zur Vergütungsstruktur, nach der Vergütungssysteme zukünftig mehrjährige Bemessungsgrundlagen und Vergütungsbegrenzungen (Caps) aufweisen müssen, kritisch bewertet. Da alle DAX30-Unternehmen die Vorgaben zur Vergütungsstruktur umsetzen, ist aus ökonomischer Sicht die Frage zu beantworten, ob Vergütungssysteme mit mehrjährigen Bemessungsgrundlagen und Vergütungs-begrenzung (Cap) das Eingehen unverantwortlicher Risiken vermeiden können und tatsächlich Anreize zu einer nachhaltigen, langfristig orientierten Unternehmensführung setzen. Zur Beantwortung dieser Fragestellung werden zuerst Ausgestaltungsempfehlungen für Vergütungssysteme abgeleitet, die sich aus den grundlegenden Anforderungen an Vergütungssysteme und den modelltheoretischen Erkenntnissen der Prinzipal-Agenten-Theorie sowie der Prospect Theory zum Entscheidungs- und Risikoverhalten ableiten lassen. Die nachfolgende Analyse zeigt, dass die Regelungen des VorstAG aus ökonomischer Perspektive insgesamt kritisch zu beurteilen sind und erheblichen Interpretationsspielraum aufweisen, was die praktische Umsetzbarkeit erschwert. In den betrachteten Vergütungssystemen wer-den zahlreiche der hergeleiteten Ausgestaltungsempfehlungen berücksichtigt, allerdings resultiert aus der Verwendung mehrjähriger Bemessungsgrundlagen und Vergütungsbegrenzungen nicht automatisch der Anreiz zu einer langfristig orientierten Unternehmensführung. English Abstract: In reaction to the financial crisis German legislative authorities enacted “The Appropriateness of Executive Board Compensation Act (VorstAG)” in 2009. This paper focuses on the question whether the legislative objectives can be met with the VorstAG. For this purpose, the new legal regulation criteria performance, customariness of remuneration, and sustainability will be critically analyzed, as well as the statutory use of long-term compensation components and caps. It will be shown that compensation systems of all German DAX30 companies meet the legal regulations. This leads to the economic question if long-term compensation components and caps can contribute to a prevention of high-risk decisions, and thus incentivize the executive board towards a long-term orientated sustainable corporate management. Two steps are taken to answer this question. In a first step, recommendations for the design of executive compensation will be drawn from basic compensation design requirements and from (behavioral) economic theories, Principal-Agency-Theory and Prospect Theory. Based on this findings, the legislative objectives, the new legal regulation criteria, and three exemplary compensation systems from DAX30-executives will analyzed in a second step. The analysis shows that the legal regulation itself is very questionable, because it offers a massive scope for interpretation thereby impeding practicability. Although the compensation systems meet all legal regulations, the implemented long-term compensation components and caps do neither imply that high-risk decisions can be prevented nor that the executive board will be incentivized towards a long-term orientated sustainable corporate management.