20世纪的人权与国际秩序的构建。世纪

Jan Eckel
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Betrachtet man das Bemühen, Menschenrechte zu schützen, aus dieser Perspektive, so verschafft es einen spezifischen und vergleichsweise neuen Zugang dazu, über die internationalen Beziehungen des 20. Jahrhunderts nachzudenken. Im Zentrum stehen dann nicht die verheerenden Kriege und großen Krisen oder die dominierenden weltpolitischen Konfliktlinien, so präsent diese als Hintergrund fraglos bleiben. Der Blick richtet sich gleichsam auf die andere Seite: auf die Diagnosen der Missstände und Mängel und die daraus hervorgehenden Bemühungen, Abhilfe zu schaffen – Gewalt einzudämmen, Leiden zu mindern oder Ungleichheiten zu beseitigen. Die Menschenrechtsgeschichte macht deutlich, dass solche Ambitionen der Weltverbesserung durchaus wirkmächtig sein konnten, verweist aber ebenso darauf, dass sie sehr unterschiedlich motiviert sein und die konkreten Zielvorstellungen stark voneinander abweichen konnten. 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摘要

20年但在思考如何建立一个更公正和平的世界秩序时,人权思想得到了具有象征性意义和政治不可缺少的核心意义。历史回溯表明,政治家、活跃分子和知识分子正在彻底反思这一观点,当时按照传统的国际架构进行了解散,并对政治行为的前提进行了调整。在这些时刻,有关国际决策的讨论有时变成了专门讨论人权问题、寻求为国际体系建立新基础、纠正其缺陷——或干脆避免灾难的讨论。从这个角度看,保护人权的努力将会使通过二十世纪三四十年代的国际关系,实现人权的具体而且相对不同的途径。世纪思考.没有一个中心地带是毁灭性的战争和大危机,也没有世界冲突的主要派别,而它们毫无疑问是它们背后的原因。这一观点或多或少放在了另一面,可以看到,我们面临的困境的诊断和缺失,以及由此带来的纠正行动——减少暴力、减少痛苦或消除不平等。人权方面的历史显示,这些实现全球进步的野心是切实有效的,同时也表明它们的动机迥异,各个具体目标可能有很大不同。在本文中,我想根据以下四个历史时期来考察这种相互关联的关系:在这四个时期里,国际政治的感觉所产生的错综复杂反应反应最多,人权观念成为其中的一种重要作用
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Menschenrechte und die Gestaltung der internationalen Ordnung im 20. Jahrhundert
Während des 20. Jahrhunderts gewann die Idee der Menschenrechte eine symbolkräftige und politisch nicht selten tragende Bedeutung für das Nachdenken darüber, wie sich eine gerechtere und friedlichere Weltordnung schaffen lasse. Im historischen Rückblick wird erkennbar, dass Politiker, Aktivisten und Intellektuelle gerade in Momenten des tiefgreifenden Umbruchs auf diese Idee rekurrierten, in denen sich die überkommenen internationalen Strukturen aufzulösen und die Voraussetzungen des politischen Handelns zu wandeln schienen. In diesen Phasen kristallisierten sich in Menschenrechtsdiskursen bisweilen ausgreifende Projekte der Gestaltung internationaler Politik, die darauf ausgerichtet waren, das internationale System auf eine neue Grundlage zu stellen, seine Unzulänglichkeiten zu beheben – oder es schlicht vor einer Katastrophe zu bewahren. Betrachtet man das Bemühen, Menschenrechte zu schützen, aus dieser Perspektive, so verschafft es einen spezifischen und vergleichsweise neuen Zugang dazu, über die internationalen Beziehungen des 20. Jahrhunderts nachzudenken. Im Zentrum stehen dann nicht die verheerenden Kriege und großen Krisen oder die dominierenden weltpolitischen Konfliktlinien, so präsent diese als Hintergrund fraglos bleiben. Der Blick richtet sich gleichsam auf die andere Seite: auf die Diagnosen der Missstände und Mängel und die daraus hervorgehenden Bemühungen, Abhilfe zu schaffen – Gewalt einzudämmen, Leiden zu mindern oder Ungleichheiten zu beseitigen. Die Menschenrechtsgeschichte macht deutlich, dass solche Ambitionen der Weltverbesserung durchaus wirkmächtig sein konnten, verweist aber ebenso darauf, dass sie sehr unterschiedlich motiviert sein und die konkreten Zielvorstellungen stark voneinander abweichen konnten. In diesem Aufsatz möchte ich diese Zusammenhänge anhand von vier historischen Phasen näher betrachten, in denen die wahrgenommenen Verwerfungen in der internationalen Politik besonders intensive Reflexionen über eine mögliche Neuausrichtung der weltpolitischen Ordnung auslösten und menschenrechtlichen Vorstellungen eine Schlüsselfunktion zuge-
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