{"title":"珍妮的那种","authors":"Natalie Borsy","doi":"10.54717/kidsmedia.8.1.2018.4","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Dass Los Angeles auf der Kinoleinwand regelmässig von Naturkatastrophen und extraterrestrischen Invasionen heimgesucht wird, gehört mittlerweile zum Standardrepertoire des Hollywoodkinos. Doch der Sharknado, ein Tornado voller blutrünstiger Haie, der 2013 im gleichnamigen Film auf den Strand Santa Monicas trifft, sorgte nicht nur im diegetischen Hollywood für Wirbel. Die Geschichte über den ehemaligen Surfchampion Fin, der zusammen mit Freunden und Familie durch die Katastrophe manövriert und diese durch seine heldenhafte Intervention abwenden kann, eroberte das Publikum nicht zuletzt auch dank einer geschickten social media-Werbestrategie im Sturm. Der Umstand, dass die Haie dilettantisch computeranimiert sind und die Handlung totaler Unsinn ist, tat dem Erfolg dabei nicht den geringsten Abbruch – im Gegenteil. Sharknado ist ein trashiger Hybrid aus Katastrophenfilm und creature feature und baut auf von Blockbustern wie Jaws (1975) geprägten Genrekonventionen auf; es ist gerade dieses Spiel mit den Konventionen des Hollywoodkinos, welches den Reiz dieses unsinnigen Spektakels ausmacht. Ist man in der Forschung lange davon ausgegangen, dass Unsinn ein primär literarisches Phänomen ist, wird in diesem Beitrag für die Öffnung des Felds auf das Medium Film plädiert. Denn wie in der Literatur wird auch in Sharknado auf eine höchst formalisierte Sprache zurückgegriffen und spielerisch an die Sprachkompetenz und das Wissen des Publikums appelliert. Anders als bei der Sprache in der Literatur bildete sich genrespezifische Filmsprache des Hollywoodkinos aus den ökonomischen Interessen der Studios heraus, da Genres primär den Zweck hatten, Filme besser vermarktbar zu machen. So es ist es gerade der in Schund-Debatten angeprangerte industrielle Einfluss, der die Filmsprache genug formalisierte und popularisierte, um ein medienkompetentes Publikum zu schaffen, welches Vergnügen an solchem Unsinn haben kann. Darüber hinaus ist es ebenso die Nähe zur Industrie, welche das Wissen über die Produktion solcher Filme zu einem integralen Bestandteil der Medienkompetenz macht. Diese Analyse von Sharknado soll daher zeigen, dass Mechanismen der Popularisierung nicht nur die Grundvoraussetzungen für filmischen Unsinn schaffen, sondern auch für die Mechanismen selbst sensibilisieren. ","PeriodicalId":106402,"journal":{"name":"kids+media : Zeitschrift für Kinder- und Jugendmedienforschung","volume":"47 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2018-03-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Unsinn im Genre-Film\",\"authors\":\"Natalie Borsy\",\"doi\":\"10.54717/kidsmedia.8.1.2018.4\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Dass Los Angeles auf der Kinoleinwand regelmässig von Naturkatastrophen und extraterrestrischen Invasionen heimgesucht wird, gehört mittlerweile zum Standardrepertoire des Hollywoodkinos. 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摘要

洛杉矶经常站在沙滩拍摄的图片中受到自然灾害和外太空攻击的困扰,这已成为好莱坞影院的标准说法。2013年的“鲨鲨”系列电影《饥饿的鲨鱼》在圣米利卡海滩拍摄,成为了2013年真面目的鲨鱼。这回,不仅仅是在江湖的好莱坞掀起了龙卷风。曾与朋友和家人一同渡过灾难并通过英勇的干预补救灾难的这位前冲浪大将的故事最终震惊了观众——多亏了灵活的社交媒体宣传策略。鲨鱼毫无用处地缺乏计算机动画,加上疯狂的行为对它的成功丝毫没有影响——恰恰相反。Sharknado是一种病态的混合从灾难电影和创意特征中获得,以像1975年雅夫的个性模型为基础。这是跟好莱坞电影的惯例玩的游戏就是这荒唐表演的刺激之处如果科学界长期以来一直认定胡话纯粹是文学现象,那么这篇文章主张将这个领域的子虚主义归咎于媒介电影。因为跟文学一样,在沙克劳多抄经士使用一种极度正式的语言,并以游戏的方式鼓励观众学习他们的语言能力和知识。和文学语言不同的是,好莱坞电影领域的传统语言是从制片厂经济利益的原因来发展出电影,因为Genres的主要目的是让电影更加出名。就像在学术辩论中引人注目的工业影响,使电影语言变得足够手续有效和受欢迎,这样才能让上流媒体的观众们喜欢这种肤浅的言论。这也是和工业关系密切的关系,因为制造这样的电影的知识是媒体能力的一部分。因此,对鲨鲨的分析旨在表明:通俗机制不仅创造了电影废话的初始条件,也能提高对这些机制自身的认识。
本文章由计算机程序翻译,如有差异,请以英文原文为准。
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Unsinn im Genre-Film
Dass Los Angeles auf der Kinoleinwand regelmässig von Naturkatastrophen und extraterrestrischen Invasionen heimgesucht wird, gehört mittlerweile zum Standardrepertoire des Hollywoodkinos. Doch der Sharknado, ein Tornado voller blutrünstiger Haie, der 2013 im gleichnamigen Film auf den Strand Santa Monicas trifft, sorgte nicht nur im diegetischen Hollywood für Wirbel. Die Geschichte über den ehemaligen Surfchampion Fin, der zusammen mit Freunden und Familie durch die Katastrophe manövriert und diese durch seine heldenhafte Intervention abwenden kann, eroberte das Publikum nicht zuletzt auch dank einer geschickten social media-Werbestrategie im Sturm. Der Umstand, dass die Haie dilettantisch computeranimiert sind und die Handlung totaler Unsinn ist, tat dem Erfolg dabei nicht den geringsten Abbruch – im Gegenteil. Sharknado ist ein trashiger Hybrid aus Katastrophenfilm und creature feature und baut auf von Blockbustern wie Jaws (1975) geprägten Genrekonventionen auf; es ist gerade dieses Spiel mit den Konventionen des Hollywoodkinos, welches den Reiz dieses unsinnigen Spektakels ausmacht. Ist man in der Forschung lange davon ausgegangen, dass Unsinn ein primär literarisches Phänomen ist, wird in diesem Beitrag für die Öffnung des Felds auf das Medium Film plädiert. Denn wie in der Literatur wird auch in Sharknado auf eine höchst formalisierte Sprache zurückgegriffen und spielerisch an die Sprachkompetenz und das Wissen des Publikums appelliert. Anders als bei der Sprache in der Literatur bildete sich genrespezifische Filmsprache des Hollywoodkinos aus den ökonomischen Interessen der Studios heraus, da Genres primär den Zweck hatten, Filme besser vermarktbar zu machen. So es ist es gerade der in Schund-Debatten angeprangerte industrielle Einfluss, der die Filmsprache genug formalisierte und popularisierte, um ein medienkompetentes Publikum zu schaffen, welches Vergnügen an solchem Unsinn haben kann. Darüber hinaus ist es ebenso die Nähe zur Industrie, welche das Wissen über die Produktion solcher Filme zu einem integralen Bestandteil der Medienkompetenz macht. Diese Analyse von Sharknado soll daher zeigen, dass Mechanismen der Popularisierung nicht nur die Grundvoraussetzungen für filmischen Unsinn schaffen, sondern auch für die Mechanismen selbst sensibilisieren. 
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