{"title":"\" 20世纪50年代德国Genrekino研究:重新考虑? \"","authors":"Jong Uk Yun","doi":"10.20456/kzfd.2023.9.87.253","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Der Heimatfilm wurde trotz seiner Popularität als Untersuchungsobjekt in der Filmwissenschaft lange Zeit vernachlässigt. Das Genre galt als typischers Unterhaltungskino, das den Deutschen in den 1950er Jahren Trost und imaginäre Befriedigung bot. Erst in den 1980er Jahren begann man, sich ernsthaft mit dem Heimatfilm zu befassen. In den 2000er Jahren wurde sogar Neubewertung des Heimatfilms gefordert. Moltke eröffnete beispielsweise eine neue Perspektive auf das Genre, indem er es als Verhandlungsfeld des Modernisierungsprozesses bezeichnete. Es ist jedoch auch unbestritten, dass der ästhetische Wert jedes einzelnen Heimatfilms äußerst begrenzt ist, wie es bei der Analyse der Filme Schwarzwaldmädel und Grün ist die Heide in dieser Arbeit gezeigt wird. In erzählerischer Hinsicht greift der Heimatfilm einige Probleme der Moderne auf, wie Moltke betont.Jedoch sind die filmischen Lösungensvorschläge konservativer Natur und basieren auf der Aufrechterhaltung der bestehenden Ordnung. Es scheint, als ob das Land mit der Stadt, einem Symbol der Moderne, zu interagieren, jedoch sind am Ende die beiden Räume doch narrativ voneinander getrennt und transformative Interaktionen werden ausgeschlossen. Es mag schwerfallen, den Heimatfilm ästhetisch zu schätzen, aber als kulturelles Phänomen und kulturhistorische Ressource ist er wertvoll und erlaubt uns, die Besonderheiten der Filmindustrie der BRD sowie die westdeutsche Weltanschauung der 1950er Jahre zu untersuchen.","PeriodicalId":486429,"journal":{"name":"獨語敎育","volume":"21 2 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2023-09-30","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"\\\"Eine Studie zum deutschen Genrekino der 1950er Jahre - Überlegungen zur Neubewertung des Heimatfilms\\\"\",\"authors\":\"Jong Uk Yun\",\"doi\":\"10.20456/kzfd.2023.9.87.253\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Der Heimatfilm wurde trotz seiner Popularität als Untersuchungsobjekt in der Filmwissenschaft lange Zeit vernachlässigt. Das Genre galt als typischers Unterhaltungskino, das den Deutschen in den 1950er Jahren Trost und imaginäre Befriedigung bot. Erst in den 1980er Jahren begann man, sich ernsthaft mit dem Heimatfilm zu befassen. In den 2000er Jahren wurde sogar Neubewertung des Heimatfilms gefordert. Moltke eröffnete beispielsweise eine neue Perspektive auf das Genre, indem er es als Verhandlungsfeld des Modernisierungsprozesses bezeichnete. Es ist jedoch auch unbestritten, dass der ästhetische Wert jedes einzelnen Heimatfilms äußerst begrenzt ist, wie es bei der Analyse der Filme Schwarzwaldmädel und Grün ist die Heide in dieser Arbeit gezeigt wird. In erzählerischer Hinsicht greift der Heimatfilm einige Probleme der Moderne auf, wie Moltke betont.Jedoch sind die filmischen Lösungensvorschläge konservativer Natur und basieren auf der Aufrechterhaltung der bestehenden Ordnung. Es scheint, als ob das Land mit der Stadt, einem Symbol der Moderne, zu interagieren, jedoch sind am Ende die beiden Räume doch narrativ voneinander getrennt und transformative Interaktionen werden ausgeschlossen. Es mag schwerfallen, den Heimatfilm ästhetisch zu schätzen, aber als kulturelles Phänomen und kulturhistorische Ressource ist er wertvoll und erlaubt uns, die Besonderheiten der Filmindustrie der BRD sowie die westdeutsche Weltanschauung der 1950er Jahre zu untersuchen.\",\"PeriodicalId\":486429,\"journal\":{\"name\":\"獨語敎育\",\"volume\":\"21 2 1\",\"pages\":\"0\"},\"PeriodicalIF\":0.0000,\"publicationDate\":\"2023-09-30\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"\",\"citationCount\":\"0\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"獨語敎育\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.20456/kzfd.2023.9.87.253\",\"RegionNum\":0,\"RegionCategory\":null,\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"\",\"JCRName\":\"\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"獨語敎育","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.20456/kzfd.2023.9.87.253","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
"Eine Studie zum deutschen Genrekino der 1950er Jahre - Überlegungen zur Neubewertung des Heimatfilms"
Der Heimatfilm wurde trotz seiner Popularität als Untersuchungsobjekt in der Filmwissenschaft lange Zeit vernachlässigt. Das Genre galt als typischers Unterhaltungskino, das den Deutschen in den 1950er Jahren Trost und imaginäre Befriedigung bot. Erst in den 1980er Jahren begann man, sich ernsthaft mit dem Heimatfilm zu befassen. In den 2000er Jahren wurde sogar Neubewertung des Heimatfilms gefordert. Moltke eröffnete beispielsweise eine neue Perspektive auf das Genre, indem er es als Verhandlungsfeld des Modernisierungsprozesses bezeichnete. Es ist jedoch auch unbestritten, dass der ästhetische Wert jedes einzelnen Heimatfilms äußerst begrenzt ist, wie es bei der Analyse der Filme Schwarzwaldmädel und Grün ist die Heide in dieser Arbeit gezeigt wird. In erzählerischer Hinsicht greift der Heimatfilm einige Probleme der Moderne auf, wie Moltke betont.Jedoch sind die filmischen Lösungensvorschläge konservativer Natur und basieren auf der Aufrechterhaltung der bestehenden Ordnung. Es scheint, als ob das Land mit der Stadt, einem Symbol der Moderne, zu interagieren, jedoch sind am Ende die beiden Räume doch narrativ voneinander getrennt und transformative Interaktionen werden ausgeschlossen. Es mag schwerfallen, den Heimatfilm ästhetisch zu schätzen, aber als kulturelles Phänomen und kulturhistorische Ressource ist er wertvoll und erlaubt uns, die Besonderheiten der Filmindustrie der BRD sowie die westdeutsche Weltanschauung der 1950er Jahre zu untersuchen.