进行诊断并在诊断过程中以人为本

PERSON Pub Date : 2020-05-01 DOI:10.24989/person.v24i1.2380
H. Luderer
{"title":"进行诊断并在诊断过程中以人为本","authors":"H. Luderer","doi":"10.24989/person.v24i1.2380","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Carl Rogers stand Fragen der Diagnostik in Beratung und Psychotherapie äußerst skeptisch gegenüber. Seine Argumente, die er 1951 ausführlich darlegte, bezogen sich dabei auf die Irrelevanz der Diagnostik für Beratung und Psychotherapie, auf die Intransparenz des diagnostischen Prozesses, auf die Gefahr der Manipulation Betroffener und auf die mit diagnostischen Feststellungen verbundene negative Bewertung der Betroffenen. Fragen der Klassifikation psychischer Störungen sprach er dabei nur in einer Fußnote an. In dieser schloss er die Anwendung psychiatrischer Diagnosen für die Zukunft nicht aus, wenn das Problem der niedrigen Reliabilität psychiatrischer Diagnosen gelöst sein sollte.Die Kritik an jeglicher Form der Klassifikation psychischer Störungen begann später, hält aber bis heute an. Das zentrale Argument lautet: die wichtigen psychologischen Charakteristika einer Person sind individuell und können nicht angemessen durch diagnostische Kategorien erfasst werden.In diesem Beitrag werden wir zeigen, wie es möglich ist, Diagnosen zu stellen bzw. nachzuvollziehen und dabei die gesamte Person im Blick zu behalten. Wir werden ein erweitertes Modell der Inkongruenz zwischen Selbst und Erfahrung sowie ein personzentriertes Modell der situations- und störungsspezifischen Empathie, Akzeptanz und Kongruenz darstellen. Dabei werden wir aufzeigen, dass es hilfreich ist, nicht nur die betroffene Person, sondern auch ihre psychosoziale Situation und ihre psychischen Störungen zu verstehen. Dieses Verständnis erweitert unsere Möglichkeiten, empathisch, akzeptierend und kongruent zu sein.","PeriodicalId":509863,"journal":{"name":"PERSON","volume":"1 14","pages":""},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2020-05-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"1","resultStr":"{\"title\":\"Diagnosen stellen und dabei personzentriert sein\",\"authors\":\"H. Luderer\",\"doi\":\"10.24989/person.v24i1.2380\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Carl Rogers stand Fragen der Diagnostik in Beratung und Psychotherapie äußerst skeptisch gegenüber. Seine Argumente, die er 1951 ausführlich darlegte, bezogen sich dabei auf die Irrelevanz der Diagnostik für Beratung und Psychotherapie, auf die Intransparenz des diagnostischen Prozesses, auf die Gefahr der Manipulation Betroffener und auf die mit diagnostischen Feststellungen verbundene negative Bewertung der Betroffenen. Fragen der Klassifikation psychischer Störungen sprach er dabei nur in einer Fußnote an. In dieser schloss er die Anwendung psychiatrischer Diagnosen für die Zukunft nicht aus, wenn das Problem der niedrigen Reliabilität psychiatrischer Diagnosen gelöst sein sollte.Die Kritik an jeglicher Form der Klassifikation psychischer Störungen begann später, hält aber bis heute an. Das zentrale Argument lautet: die wichtigen psychologischen Charakteristika einer Person sind individuell und können nicht angemessen durch diagnostische Kategorien erfasst werden.In diesem Beitrag werden wir zeigen, wie es möglich ist, Diagnosen zu stellen bzw. nachzuvollziehen und dabei die gesamte Person im Blick zu behalten. Wir werden ein erweitertes Modell der Inkongruenz zwischen Selbst und Erfahrung sowie ein personzentriertes Modell der situations- und störungsspezifischen Empathie, Akzeptanz und Kongruenz darstellen. Dabei werden wir aufzeigen, dass es hilfreich ist, nicht nur die betroffene Person, sondern auch ihre psychosoziale Situation und ihre psychischen Störungen zu verstehen. Dieses Verständnis erweitert unsere Möglichkeiten, empathisch, akzeptierend und kongruent zu sein.\",\"PeriodicalId\":509863,\"journal\":{\"name\":\"PERSON\",\"volume\":\"1 14\",\"pages\":\"\"},\"PeriodicalIF\":0.0000,\"publicationDate\":\"2020-05-01\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"\",\"citationCount\":\"1\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"PERSON\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.24989/person.v24i1.2380\",\"RegionNum\":0,\"RegionCategory\":null,\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"\",\"JCRName\":\"\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"PERSON","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.24989/person.v24i1.2380","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
引用次数: 1

摘要

卡尔-罗杰斯对心理咨询和心理治疗中的诊断问题极为怀疑。他在 1951 年详细阐述了自己的论点,即诊断与咨询和心理治疗无关、诊断过程缺乏透明度、受影响者有被操纵的风险以及与诊断结果相关的对受影响者的负面评价。他只在脚注中提到了与精神障碍分类有关的问题。在这个脚注中,他并没有排除在未来使用精神科诊断的可能性,如果精神科诊断的低可靠性问题能够得到解决的话。本文的中心论点是,一个人的重要心理特征是个性化的,无法通过诊断类别来充分体现,我们将在本文中展示如何在考虑到整个人的情况下做出诊断并理解诊断。我们将提出一个自我与经验不一致的扩展模型,以及一个以人为本的特定情境和失调的共情、接纳和一致模型。在此过程中,我们将表明,不仅要了解当事人,还要了解他们的社会心理状况和精神障碍。这种理解会增强我们的共情、接纳和一致性的能力。
本文章由计算机程序翻译,如有差异,请以英文原文为准。
查看原文
分享 分享
微信好友 朋友圈 QQ好友 复制链接
本刊更多论文
Diagnosen stellen und dabei personzentriert sein
Carl Rogers stand Fragen der Diagnostik in Beratung und Psychotherapie äußerst skeptisch gegenüber. Seine Argumente, die er 1951 ausführlich darlegte, bezogen sich dabei auf die Irrelevanz der Diagnostik für Beratung und Psychotherapie, auf die Intransparenz des diagnostischen Prozesses, auf die Gefahr der Manipulation Betroffener und auf die mit diagnostischen Feststellungen verbundene negative Bewertung der Betroffenen. Fragen der Klassifikation psychischer Störungen sprach er dabei nur in einer Fußnote an. In dieser schloss er die Anwendung psychiatrischer Diagnosen für die Zukunft nicht aus, wenn das Problem der niedrigen Reliabilität psychiatrischer Diagnosen gelöst sein sollte.Die Kritik an jeglicher Form der Klassifikation psychischer Störungen begann später, hält aber bis heute an. Das zentrale Argument lautet: die wichtigen psychologischen Charakteristika einer Person sind individuell und können nicht angemessen durch diagnostische Kategorien erfasst werden.In diesem Beitrag werden wir zeigen, wie es möglich ist, Diagnosen zu stellen bzw. nachzuvollziehen und dabei die gesamte Person im Blick zu behalten. Wir werden ein erweitertes Modell der Inkongruenz zwischen Selbst und Erfahrung sowie ein personzentriertes Modell der situations- und störungsspezifischen Empathie, Akzeptanz und Kongruenz darstellen. Dabei werden wir aufzeigen, dass es hilfreich ist, nicht nur die betroffene Person, sondern auch ihre psychosoziale Situation und ihre psychischen Störungen zu verstehen. Dieses Verständnis erweitert unsere Möglichkeiten, empathisch, akzeptierend und kongruent zu sein.
求助全文
通过发布文献求助,成功后即可免费获取论文全文。 去求助
来源期刊
自引率
0.00%
发文量
0
期刊最新文献
Dissoziale Persönlichkeitsstörung: Diagnostik, Störungstheorie und Behandlung aus personzentrierter Sicht Geschichten erfinden mit Therapiekindern Risiken und Fehlerquellen in der Psychotherapie konstruktiv wenden – ein Plädoyer für personzentriertes Vorgehen? Prozessanalysen – Juwelen aus der psychotherapeutischen Praxis Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS): Handlungsleitlinien für die Personzentrierte Psychotherapie mit Kindern, Jugendlichen und Bezugspersonen
×
引用
GB/T 7714-2015
复制
MLA
复制
APA
复制
导出至
BibTeX EndNote RefMan NoteFirst NoteExpress
×
×
提示
您的信息不完整,为了账户安全,请先补充。
现在去补充
×
提示
您因"违规操作"
具体请查看互助需知
我知道了
×
提示
现在去查看 取消
×
提示
确定
0
微信
客服QQ
Book学术公众号 扫码关注我们
反馈
×
意见反馈
请填写您的意见或建议
请填写您的手机或邮箱
已复制链接
已复制链接
快去分享给好友吧!
我知道了
×
扫码分享
扫码分享
Book学术官方微信
Book学术文献互助
Book学术文献互助群
群 号:481959085
Book学术
文献互助 智能选刊 最新文献 互助须知 联系我们:info@booksci.cn
Book学术提供免费学术资源搜索服务,方便国内外学者检索中英文文献。致力于提供最便捷和优质的服务体验。
Copyright © 2023 Book学术 All rights reserved.
ghs 京公网安备 11010802042870号 京ICP备2023020795号-1