{"title":"用淀粉样蛋白抗体治疗阿尔茨海默病","authors":"G. Adler","doi":"10.1055/a-2318-5718","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"\n Hintergrund Beta-Amyloid wird als wesentlicher Faktor in der Pathogenese der Alzheimer-Krankheit und als erfolgversprechender therapeutischer Ansatzpunkt betrachtet. In den USA wurden monoklonale Antikörper gegen Beta-Amyloid zur Behandlung der leichten kognitiven Beeinträchtigung und der leichten Demenz bei Alzheimer-Krankheit zugelassen.\n Ziel Darstellung und Bewertung des aktuellen Standes der Beta-Amyloid-Immuntherapie der Alzheimer-Krankheit und ihrer Bedeutung für die klinische Praxis.\n Ergebnisse und Diskussion Die Zulassung des monoklonalen Antikörpers Lecanemab zur Behandlung der Alzheimer-Krankheit stützt sich auf klinische Studien, in denen eine Verlangsamung des Krankheitsverlaufs bei Patienten mit leichter kognitiver Beeinträchtigung oder leichter Demenz nachgewiesen werden konnte. Bei den Studienteilnehmern wurde das Vorliegen einer Alzheimer-Krankheit durch den Nachweis von Beta-Amyloid-Ablagerungen mit Hilfe einer Liquor-Untersuchung oder eines Amyloid-PET festgestellt. Die Verlangsamung des Krankheitsverlaufs zeigte sich in einer besseren Erhaltung der kognitiven Leistungsfähigkeit und der Alltagsfertigkeiten. Im Amyloid-PET führte die Behandlung zu einer Verminderung der Amyloid-Last. Als wichtigste Nebenwirkung traten bei 12–13 % der behandelten Patienten im MRT sichtbare zerebrale Ödeme oder Blutungen auf, die bei 3–4 % mit klinischen Symptomen verbunden waren. Sie werden auf die Wirkung von Lecanemab bei gleichzeitig bestehender zerebraler Amyloid-Angiopathie zurückgeführt und treten vor allem bei Patienten mit einer Homozygotie für das Apolipoprotein-E4-Allel oder mit medikamentöser Antikoagulation auf. Die Behandlung ist durch die erforderliche Vordiagnostik, die häufigen Infusionen (alle 2 Wochen) und die klinischen und MRT-Kontrollen im Behandlungsverlauf recht aufwändig und nur für einen kleinen Teil der Alzheimer-Patienten geeignet, die sich in frühen Krankheitsstadien befinden und ein geringes Risiko für das Auftreten von Nebenwirkungen haben.","PeriodicalId":51143,"journal":{"name":"Nervenheilkunde","volume":"205 2","pages":""},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2024-07-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Die Behandlung der Alzheimer-Krankheit mit Amyloid-Antikörpern\",\"authors\":\"G. Adler\",\"doi\":\"10.1055/a-2318-5718\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"\\n Hintergrund Beta-Amyloid wird als wesentlicher Faktor in der Pathogenese der Alzheimer-Krankheit und als erfolgversprechender therapeutischer Ansatzpunkt betrachtet. 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摘要
背景β-淀粉样蛋白被认为是阿尔茨海默病发病机制中的一个关键因素,也是一个很有希望的治疗靶点。在美国,针对β-淀粉样蛋白的单克隆抗体已被批准用于治疗阿尔茨海默病的轻度认知障碍和轻度痴呆。目的 介绍和评估治疗阿尔茨海默病的β-淀粉样蛋白免疫疗法的现状及其对临床实践的意义。结果与讨论 单克隆抗体莱卡奈单抗(lecanemab)被批准用于阿尔茨海默病的治疗是基于临床研究,在这些研究中,轻度认知障碍或轻度痴呆患者的病程被证明有所减缓。在研究参与者中,阿尔茨海默病是通过使用脑脊液检查或淀粉样蛋白 PET 检测β-淀粉样蛋白沉积物来确定的。认知能力和日常技能得到更好的保护,反映了疾病进展的减缓。在淀粉样蛋白正电子发射计算机断层扫描中,治疗导致淀粉样蛋白负荷减少。最重要的副作用是核磁共振成像上出现明显的脑水肿或出血,比例为12%-13%,其中3%-4%的患者伴有临床症状。这些副作用可归因于莱卡奈单抗与并发脑淀粉样血管病变的作用,主要发生在具有载脂蛋白 E4 等位基因同源性或服用抗凝药物的患者身上。由于需要进行前期诊断、频繁输注(每两周一次)以及在治疗过程中进行临床和核磁共振成像检查,这种治疗方法相当复杂,而且只适用于一小部分处于疾病早期且副作用风险较低的阿尔茨海默氏症患者。
Die Behandlung der Alzheimer-Krankheit mit Amyloid-Antikörpern
Hintergrund Beta-Amyloid wird als wesentlicher Faktor in der Pathogenese der Alzheimer-Krankheit und als erfolgversprechender therapeutischer Ansatzpunkt betrachtet. In den USA wurden monoklonale Antikörper gegen Beta-Amyloid zur Behandlung der leichten kognitiven Beeinträchtigung und der leichten Demenz bei Alzheimer-Krankheit zugelassen.
Ziel Darstellung und Bewertung des aktuellen Standes der Beta-Amyloid-Immuntherapie der Alzheimer-Krankheit und ihrer Bedeutung für die klinische Praxis.
Ergebnisse und Diskussion Die Zulassung des monoklonalen Antikörpers Lecanemab zur Behandlung der Alzheimer-Krankheit stützt sich auf klinische Studien, in denen eine Verlangsamung des Krankheitsverlaufs bei Patienten mit leichter kognitiver Beeinträchtigung oder leichter Demenz nachgewiesen werden konnte. Bei den Studienteilnehmern wurde das Vorliegen einer Alzheimer-Krankheit durch den Nachweis von Beta-Amyloid-Ablagerungen mit Hilfe einer Liquor-Untersuchung oder eines Amyloid-PET festgestellt. Die Verlangsamung des Krankheitsverlaufs zeigte sich in einer besseren Erhaltung der kognitiven Leistungsfähigkeit und der Alltagsfertigkeiten. Im Amyloid-PET führte die Behandlung zu einer Verminderung der Amyloid-Last. Als wichtigste Nebenwirkung traten bei 12–13 % der behandelten Patienten im MRT sichtbare zerebrale Ödeme oder Blutungen auf, die bei 3–4 % mit klinischen Symptomen verbunden waren. Sie werden auf die Wirkung von Lecanemab bei gleichzeitig bestehender zerebraler Amyloid-Angiopathie zurückgeführt und treten vor allem bei Patienten mit einer Homozygotie für das Apolipoprotein-E4-Allel oder mit medikamentöser Antikoagulation auf. Die Behandlung ist durch die erforderliche Vordiagnostik, die häufigen Infusionen (alle 2 Wochen) und die klinischen und MRT-Kontrollen im Behandlungsverlauf recht aufwändig und nur für einen kleinen Teil der Alzheimer-Patienten geeignet, die sich in frühen Krankheitsstadien befinden und ein geringes Risiko für das Auftreten von Nebenwirkungen haben.
期刊介绍:
Da bei psychischen Störungen Hausärzte fast immer die ersten Ansprechpartner sind und die Weichenstellung für eine kompetente fachärztliche Behandlung in ihren Händen liegt, wendet sich die Nervenheilkunde zugleich an Primärärzte.
Ziel ist neben der Weitergabe aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse, praxistaugliche Informationen zu vermitteln, die zur besseren Versorgung von Patienten mit neurologischen und psychiatrischen Störungen beitragen. Regelmäßig werden Empfehlungen oder Leitlinien der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft sowie der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke veröffentlicht.
Nervenheilkunde erscheint regelmäßig mit zwölf Ausgaben pro Jahr und richtet sich vor allem an Nervenärzte, Neurologen, Psychiater und Psychologen in Klinik und Praxis, Allgemeinmediziner und niedergelassene Internisten.