{"title":"利用数字媒体在儿童日托中心开展的教育和支持活动的有效性的变形分析","authors":"Franziska Egert, Fabienne Hartig, Anne-Kristin Cordes","doi":"10.1026/2191-9186/a000562","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung. Digitale Medien sind im Kindesalter allgegenwärtig und so ist auch ihr Einsatz in der frühkindlichen Bildung mittlerweile in Bildungs- und Orientierungsplänen für Praxis und Ausbildung verankert. Die Metaanalyse untersucht die Wirksamkeit von Bildungs- und Förderaktivitäten mit digitalen Medien in Kindertageseinrichtungen auf kindliche Lernprozesse. Dabei nimmt sie insbesondere den Ansatz des Medieneinsatzes (isolierte, eigenständige App-Nutzung vs. curricular eingebettete App-Nutzung), die Rolle der Fachkraft bei der Mediennutzung (nur organisatorisch vs. supervisorisch vs. aktiv begleitend) und die professionelle Unterstützung der Fachkräfte bei der Implementierung als potentielle Moderatoren in den Blick. Durch eine systematische Literatursuche wurden 21 Studien mit 24 verschiedenen Maßnahmen gefunden. In die Berechnung gingen Entwicklungsdaten von 3911 4- bis 6-Jährigen ein. Es fand sich ein klein- bis mittelgroßer positiver Gesamteffekt von g = 0.45 auf kindliches Lernen. Als ähnlich wirksam erwiesen sich (1) die isolierte eigenständige Nutzung von digitalen Lernmedien (z.B. Apps), die kognitions- und lernpsychologische Kriterien erfüllen, durch Kinder in der Kita ( g = 0.44) sowie (2) die curricular eingebettete Nutzung digitaler Lernmedien zum gemeinsamen Lernen in der Kita ( g = 0.44). Entscheidende Moderatoren waren die Rolle der Fachkräfte sowie ihre Unterstützung beim digitalen Medieneinsatz. Für die Praxis bedeuten diese Befunde, dass zwischen zwei unterschiedlichen Ansätzen des Medieneinsatzes gewählt werden kann. Die Wahl eines Ansatzes sollte sich nach der Rolle der Fachkraft, der Unterstützung der Fachkraft bei der Implementierung und dem Ziel des Medieneinsatzes richten. Die Befunde beziehen sich überwiegend auf nach lernpsychologischen Erkenntnissen entwickelten Apps (forscherbasierte Apps/Bildungsprogramme), nicht hingegen auf kommerziell erwerbbare Apps.","PeriodicalId":42948,"journal":{"name":"Fruhe Bildung","volume":" ","pages":""},"PeriodicalIF":0.6000,"publicationDate":"2022-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Metaanalyse zur Wirksamkeit von Bildungs- und Förderaktivitäten mit digitalen Medien in Kindertageseinrichtungen\",\"authors\":\"Franziska Egert, Fabienne Hartig, Anne-Kristin Cordes\",\"doi\":\"10.1026/2191-9186/a000562\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Zusammenfassung. Digitale Medien sind im Kindesalter allgegenwärtig und so ist auch ihr Einsatz in der frühkindlichen Bildung mittlerweile in Bildungs- und Orientierungsplänen für Praxis und Ausbildung verankert. 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Metaanalyse zur Wirksamkeit von Bildungs- und Förderaktivitäten mit digitalen Medien in Kindertageseinrichtungen
Zusammenfassung. Digitale Medien sind im Kindesalter allgegenwärtig und so ist auch ihr Einsatz in der frühkindlichen Bildung mittlerweile in Bildungs- und Orientierungsplänen für Praxis und Ausbildung verankert. Die Metaanalyse untersucht die Wirksamkeit von Bildungs- und Förderaktivitäten mit digitalen Medien in Kindertageseinrichtungen auf kindliche Lernprozesse. Dabei nimmt sie insbesondere den Ansatz des Medieneinsatzes (isolierte, eigenständige App-Nutzung vs. curricular eingebettete App-Nutzung), die Rolle der Fachkraft bei der Mediennutzung (nur organisatorisch vs. supervisorisch vs. aktiv begleitend) und die professionelle Unterstützung der Fachkräfte bei der Implementierung als potentielle Moderatoren in den Blick. Durch eine systematische Literatursuche wurden 21 Studien mit 24 verschiedenen Maßnahmen gefunden. In die Berechnung gingen Entwicklungsdaten von 3911 4- bis 6-Jährigen ein. Es fand sich ein klein- bis mittelgroßer positiver Gesamteffekt von g = 0.45 auf kindliches Lernen. Als ähnlich wirksam erwiesen sich (1) die isolierte eigenständige Nutzung von digitalen Lernmedien (z.B. Apps), die kognitions- und lernpsychologische Kriterien erfüllen, durch Kinder in der Kita ( g = 0.44) sowie (2) die curricular eingebettete Nutzung digitaler Lernmedien zum gemeinsamen Lernen in der Kita ( g = 0.44). Entscheidende Moderatoren waren die Rolle der Fachkräfte sowie ihre Unterstützung beim digitalen Medieneinsatz. Für die Praxis bedeuten diese Befunde, dass zwischen zwei unterschiedlichen Ansätzen des Medieneinsatzes gewählt werden kann. Die Wahl eines Ansatzes sollte sich nach der Rolle der Fachkraft, der Unterstützung der Fachkraft bei der Implementierung und dem Ziel des Medieneinsatzes richten. Die Befunde beziehen sich überwiegend auf nach lernpsychologischen Erkenntnissen entwickelten Apps (forscherbasierte Apps/Bildungsprogramme), nicht hingegen auf kommerziell erwerbbare Apps.