打开的冲动

Q3 Arts and Humanities Zeitschrift fur Praktische Philosophie Pub Date : 2022-08-19 DOI:10.22613/zfpp/9.1.2
Viktoria Kempf
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Angesichts gegenwärtiger Abschottungsversuche westlicher Demokratien gegenüber Migrationsbewegungen stellt sich allerdings die Frage, ob der Begriff der Öffentlichkeit mehr darstellt, als ein normatives Ideal, das realen Tendenzen einer anti-migrantischen Abschließung politischer Kommunikationsräume bloß ohnmächtig gegenübersteht. Dieser Aufsatz argumentiert, dass dem nicht so ist: Dem Begriff der Öffentlichkeit lässt sich auch als einer Idee im Sinne Hegels habhaft werden. Er lässt sich als eine Logik der Öffnung rekonstruieren, die sich aufgrund einer immanenten Nötigung der Praxis selbst aufdrängt und nur durch eine destruktive Spirale aus Widerstand, Repression, Regression und Nihilismus unterdrückt werden kann. 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摘要

Seyla Benhabib通过她的“民主迭代”概念,能够在平等的基础上传达人民主权原则和移民的道德要求,因为她成功地进行了“民主迭代。众所周知,公众的概念指的是一个宪法性的开放交流空间,在这个空间里,对民主的“我们”的话语澄清总是在“他者”的原则下进行。约翰·杜威、汉娜·阿伦特和于尔根·哈贝马斯已经强调了这种构成性的对公众的开放,从而在理论上展开了公众概念的移民社会结构对于公众来说,它代表的更多的是一种规范性的理想,而这种理想在面对反移民关闭政治沟通空间的真实趋势时无能为力。本文认为,事实并非如此:公众的概念也可以被理解为黑格尔意义上的概念。它可以被重建为一种开放的逻辑,由于实践的内在胁迫而强加给自己,并且只能被抵抗、镇压、倒退和虚无主义的破坏性螺旋所压制。我将通过传播理论(Habermas)和激进民主(Rancière)研究结果的社会哲学整合得出结论,持续排斥“反公众”导致了“系统性扭曲沟通”的危机倾向结构(哈贝马斯),这一事实使胁迫变得客观化。
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Die Nötigung zur Öffnung
Seyla Benhabib vermag es mithilfe ihres Konzepts der „demokratischen Iteration“ das Prinzip der Volkssouveränität mit den moralischen Ansprüchen von Migrierenden auf Augenhöhe zu vermitteln. Dies gelingt ihr, weil sie „demokratische Iterationen“ als diskursive Aushandlungsprozesse unter Bedingungen der Öffentlichkeit versteht. Der Begriff der Öffentlichkeit bezeichnet, wohl verstanden, nämlich einen konstitutiv offenen Kommunikationsraum, in dem sich die diskursive Klärung des demokratischen „Wir“ immer schon unter prinzipiellem Einbezug „des Anderen“ vollzieht. Bereits John Dewey, Hannah Arendt und Jürgen Habermas haben diese konstitutive Offenheit der Öffentlichkeit herausgestellt und damit die migrationsgesellschaftliche Struktur des Begriffs der Öffentlichkeit theoretisch entfaltet. Angesichts gegenwärtiger Abschottungsversuche westlicher Demokratien gegenüber Migrationsbewegungen stellt sich allerdings die Frage, ob der Begriff der Öffentlichkeit mehr darstellt, als ein normatives Ideal, das realen Tendenzen einer anti-migrantischen Abschließung politischer Kommunikationsräume bloß ohnmächtig gegenübersteht. Dieser Aufsatz argumentiert, dass dem nicht so ist: Dem Begriff der Öffentlichkeit lässt sich auch als einer Idee im Sinne Hegels habhaft werden. Er lässt sich als eine Logik der Öffnung rekonstruieren, die sich aufgrund einer immanenten Nötigung der Praxis selbst aufdrängt und nur durch eine destruktive Spirale aus Widerstand, Repression, Regression und Nihilismus unterdrückt werden kann. Ich werde auf dem Wege einer sozialphilosophischen Integration kommunikationstheoretischer (Habermas) und radikaldemokratischer (Rancière) Erkenntnisse abschließend zeigen, dass migrantische oder postmigrantische „Gegenöffentlichkeiten“ diese immanente Nötigung hervorrufen. Die Nötigung objektiviert sich wiederum daran, dass der fortgesetzte Ausschluss von „Gegenöffentlichkeiten“ zu einer krisenhaften Struktur „systematisch verzerrter Kommunikation“ (Habermas) führt.
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