{"title":"基于人口调查和手机数据的地理参考人口实验","authors":"Sandra Hadam","doi":"10.1007/s11943-023-00320-2","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"<div><h2>Zusammenfassung</h2><div><p>Kleinräumige und aktuelle Bevölkerungszahlen sind für politische Entscheidungsfindungen unerlässlich. Die Bevölkerungsfortschreibung ermöglicht die Angabe aktueller Einwohnerzahlen auf geografischer Ebene der Gemeinden. Die Einwohnerzahl wird hierbei auf Basis des Zensus 2011 anhand von Angaben der Statistiken zu Geburten und Sterbefällen sowie der Wanderungsstatistik laufend fortgeschrieben. Um den wachsenden Bedarf an kleinräumigeren Bevölkerungszahlen kurzfristig zu decken, wird die Bevölkerungsfortschreibung mit einem neuen experimentellen Lösungsansatz ergänzt.</p><p>Im Projekt <i>Experimentelle georeferenzierte Bevölkerungszahl auf Basis der Bevölkerungsfortschreibung und Mobilfunkdaten</i> werden im Rahmen eines Verteilungsverfahrens die Ergebnisse der Bevölkerungsfortschreibung von der Gemeindeebene anhand von Mobilfunkdaten bundesweit auf INSPIRE-konforme 1 × 1 km Gitterzellen umverteilt und mittels einer interaktiven Karte frei nutzbar zur Verfügung gestellt. Mobilfunkdaten bieten aufgrund ihres starken Zusammenhangs mit der Bevölkerungsverteilung sowie ihrer hohen zeitlichen und räumlichen Auflösung eine geeignete Datengrundlage für die kleinräumige Verteilung der amtlichen Einwohnerzahl. Auf Basis zusätzlicher Geodaten der deutschen Landesvermessung, wie bspw. dem Landbedeckungsmodell für Deutschland, werden die resultierenden experimentellen georeferenzierten Bevölkerungszahlen auf Plausibilität geprüft und Verbesserungen in der Mobilfunkdatenaufbereitung hergeleitet und umgesetzt. Im Ergebnis resultieren bundesweit experimentelle georeferenzierte Bevölkerungszahlen, die in urbanen, dicht besiedelten Regionen plausibel erscheinen, jedoch im ländlichen, weniger dicht besiedelten Raum zu systematischen Fehlschätzungen neigen.</p></div></div>","PeriodicalId":100134,"journal":{"name":"AStA Wirtschafts- und Sozialstatistisches Archiv","volume":"17 1","pages":"35 - 69"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2023-04-24","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://link.springer.com/content/pdf/10.1007/s11943-023-00320-2.pdf","citationCount":"1","resultStr":"{\"title\":\"Experimentelle georeferenzierte Bevölkerungszahl auf Basis der Bevölkerungsfortschreibung und Mobilfunkdaten\",\"authors\":\"Sandra Hadam\",\"doi\":\"10.1007/s11943-023-00320-2\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"<div><h2>Zusammenfassung</h2><div><p>Kleinräumige und aktuelle Bevölkerungszahlen sind für politische Entscheidungsfindungen unerlässlich. 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Experimentelle georeferenzierte Bevölkerungszahl auf Basis der Bevölkerungsfortschreibung und Mobilfunkdaten
Zusammenfassung
Kleinräumige und aktuelle Bevölkerungszahlen sind für politische Entscheidungsfindungen unerlässlich. Die Bevölkerungsfortschreibung ermöglicht die Angabe aktueller Einwohnerzahlen auf geografischer Ebene der Gemeinden. Die Einwohnerzahl wird hierbei auf Basis des Zensus 2011 anhand von Angaben der Statistiken zu Geburten und Sterbefällen sowie der Wanderungsstatistik laufend fortgeschrieben. Um den wachsenden Bedarf an kleinräumigeren Bevölkerungszahlen kurzfristig zu decken, wird die Bevölkerungsfortschreibung mit einem neuen experimentellen Lösungsansatz ergänzt.
Im Projekt Experimentelle georeferenzierte Bevölkerungszahl auf Basis der Bevölkerungsfortschreibung und Mobilfunkdaten werden im Rahmen eines Verteilungsverfahrens die Ergebnisse der Bevölkerungsfortschreibung von der Gemeindeebene anhand von Mobilfunkdaten bundesweit auf INSPIRE-konforme 1 × 1 km Gitterzellen umverteilt und mittels einer interaktiven Karte frei nutzbar zur Verfügung gestellt. Mobilfunkdaten bieten aufgrund ihres starken Zusammenhangs mit der Bevölkerungsverteilung sowie ihrer hohen zeitlichen und räumlichen Auflösung eine geeignete Datengrundlage für die kleinräumige Verteilung der amtlichen Einwohnerzahl. Auf Basis zusätzlicher Geodaten der deutschen Landesvermessung, wie bspw. dem Landbedeckungsmodell für Deutschland, werden die resultierenden experimentellen georeferenzierten Bevölkerungszahlen auf Plausibilität geprüft und Verbesserungen in der Mobilfunkdatenaufbereitung hergeleitet und umgesetzt. Im Ergebnis resultieren bundesweit experimentelle georeferenzierte Bevölkerungszahlen, die in urbanen, dicht besiedelten Regionen plausibel erscheinen, jedoch im ländlichen, weniger dicht besiedelten Raum zu systematischen Fehlschätzungen neigen.