T. Jungmann, Franziska Heinschke, L. Federkeil, Tabea Testa, Florian Klapproth
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Zusammenfassung. Die COVID-19-bedingten Schulschließungen stellten viele Eltern vor die Herausforderung, das Lernen und Unterrichten ihrer Kinder von zu Hause aus zu organisieren. Diese Situation kann bereits vorhandene Risikolagen im Familiensystem verschärfen, bei guter Bewältigung aber auch zu Resilienz führen. Im Rahmen der vorliegenden deutschlandweiten Online-Befragung wurden das Stressempfinden der Eltern, die investierte Zeit pro Tag in das Distanzlernen, die Copingstrategien und wahrgenommene Hindernisse für das Lernen von zu Hause erfasst. Insgesamt nahmen N = 1340 Eltern an der Befragung teil. Diese berichteten von einer mittleren bis hohen Stressbelastung während der Schulschließungen, wobei die Mütter signifikant höhere Werte als die Väter angaben. Es wurden mehr funktionale als dysfunktionale Copingstrategien verwendet. Als Hindernisse für das Lernen von zu Hause wurden die Motivation des Kindes, die eigene zeitliche Organisation sowie die Organisation seitens der Schule bzw. der Lehrkräfte genannt. Die Sicht der Eltern auf die Schule bzw. die Lehrkräfte blieb überwiegend unverändert. Da sich eher Eltern mit hohem sozioökonomischen Status an der Befragung beteiligten, sind die Ergebnisse nicht repräsentativ. Die Befunde werden vor dem Hintergrund familien- und bildungspolitischer Aspekte, wie der Verteilung der Sorgearbeit sowie der Elternpartizipation, diskutiert.