{"title":"Vorwort der Herausgeberinnen","authors":"S. Hahn","doi":"10.1515/9783110553796-204","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Auf die Frage, worauf sie in ihrer Zeit als Direktorin der Zentralbibliothek Zürich besonders stolz ist, antwortete Susanna Bliggenstorfer im Spätsommer 2017 spontan: „Auf den offenen Bibliothekshof.“ Es sei eines ihrer ersten Anliegen nach ihrem Amtsantritt gewesen, die geschlossenen Torflügel, die sie in ihrer Zeit als Benutzerin stets als abweisend empfunden habe, zu öffnen und damit auch den dahinterliegenden Hof zumindest tagsüber zugänglich zu machen. Gemessen an all den anderen Projekten, die sie während ihrer fast zehnjährigen Amtszeit initiieren und realisieren konnte, mag dies eine Marginalie sein. Aber eine mit einer hohen symbolischen Aussagekraft, die als solche sehr viel über die Person aussagt, die mit der hier vorliegenden Festschrift geehrt werden soll: Susanna Bliggenstorfer. Seit sie die Leitung der Zentralbibliothek Zürich im September 2008 als erste Direktorin in der Geschichte der Institution überhaupt übernommen hatte, galt ihr Engagement nicht nur der stetigenWeiterentwicklung und Positionierung unseres Hauses als Kantons-, Stadtund Universitätsbibliothek im lokalen, regionalen wie überregionalen Umfeld, sondern sie erkannte auch die Wichtigkeit nationaler und internationaler Kooperationen für die Wissenschaftlichen Bibliotheken der Schweiz sowie für Kulturund Gedächtnisinstitutionen im Allgemeinen. In diesem Rahmen ist beispielsweise ihr langjähriges Engagement im Lenkungsausschuss der nationalen Förderprogramme e-lib.ch oder „Wissenschaftliche Information: Zugang, Verarbeitung und Speicherung“ zu sehen. Die gemeinsame Planung und Realisierung von Projekten bis hin zum Aufbau eines möglichst schweizweit funktionierenden Servicenetzwerkes (SLSP) kommen, so ihre Überzeugung, nicht nur der Bibliothekslandschaft als Ganzes zugute, sondern schaffen durch die Bündelung von Kräften und durch die Nutzung von Synergien überdies genau die Freiräume und Ressourcen, welche die einzelnen Beteiligten für ihr jeweiliges Fortkommen so dringend brauchen. Dass derartige Bemühungen auch Schwierigkeiten verschiedenster Couleur mit sich bringen, versteht sich fast von selbst: Das Streben nach Einheit und Vereinheitlichung trifft auf partikulare Interessen; grosse, einflussreiche und finanzkräftige Player sitzen an einem Tisch mit kleineren und in verschiedener Hinsicht weniger gut ausgerüsteten oder der Wunsch nach und die Notwendigkeit von Innovationen steht dem Festhalten an etablierten Konventionen und Traditionen oder schlicht dem Mangel an personellen und finanziellen Mitteln sowie an politischer Unterstützung gegenüber. Für die Schweiz kommen überdies noch die kulturellen und sprachlichen Besonderheiten","PeriodicalId":170742,"journal":{"name":"Bibliotheken der Schweiz: Innovation durch Kooperation","volume":"1 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2018-06-11","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Bibliotheken der Schweiz: Innovation durch Kooperation","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1515/9783110553796-204","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Auf die Frage, worauf sie in ihrer Zeit als Direktorin der Zentralbibliothek Zürich besonders stolz ist, antwortete Susanna Bliggenstorfer im Spätsommer 2017 spontan: „Auf den offenen Bibliothekshof.“ Es sei eines ihrer ersten Anliegen nach ihrem Amtsantritt gewesen, die geschlossenen Torflügel, die sie in ihrer Zeit als Benutzerin stets als abweisend empfunden habe, zu öffnen und damit auch den dahinterliegenden Hof zumindest tagsüber zugänglich zu machen. Gemessen an all den anderen Projekten, die sie während ihrer fast zehnjährigen Amtszeit initiieren und realisieren konnte, mag dies eine Marginalie sein. Aber eine mit einer hohen symbolischen Aussagekraft, die als solche sehr viel über die Person aussagt, die mit der hier vorliegenden Festschrift geehrt werden soll: Susanna Bliggenstorfer. Seit sie die Leitung der Zentralbibliothek Zürich im September 2008 als erste Direktorin in der Geschichte der Institution überhaupt übernommen hatte, galt ihr Engagement nicht nur der stetigenWeiterentwicklung und Positionierung unseres Hauses als Kantons-, Stadtund Universitätsbibliothek im lokalen, regionalen wie überregionalen Umfeld, sondern sie erkannte auch die Wichtigkeit nationaler und internationaler Kooperationen für die Wissenschaftlichen Bibliotheken der Schweiz sowie für Kulturund Gedächtnisinstitutionen im Allgemeinen. In diesem Rahmen ist beispielsweise ihr langjähriges Engagement im Lenkungsausschuss der nationalen Förderprogramme e-lib.ch oder „Wissenschaftliche Information: Zugang, Verarbeitung und Speicherung“ zu sehen. Die gemeinsame Planung und Realisierung von Projekten bis hin zum Aufbau eines möglichst schweizweit funktionierenden Servicenetzwerkes (SLSP) kommen, so ihre Überzeugung, nicht nur der Bibliothekslandschaft als Ganzes zugute, sondern schaffen durch die Bündelung von Kräften und durch die Nutzung von Synergien überdies genau die Freiräume und Ressourcen, welche die einzelnen Beteiligten für ihr jeweiliges Fortkommen so dringend brauchen. Dass derartige Bemühungen auch Schwierigkeiten verschiedenster Couleur mit sich bringen, versteht sich fast von selbst: Das Streben nach Einheit und Vereinheitlichung trifft auf partikulare Interessen; grosse, einflussreiche und finanzkräftige Player sitzen an einem Tisch mit kleineren und in verschiedener Hinsicht weniger gut ausgerüsteten oder der Wunsch nach und die Notwendigkeit von Innovationen steht dem Festhalten an etablierten Konventionen und Traditionen oder schlicht dem Mangel an personellen und finanziellen Mitteln sowie an politischer Unterstützung gegenüber. Für die Schweiz kommen überdies noch die kulturellen und sprachlichen Besonderheiten