Auswirkungen der Rebiopsie auf die Prognose von Patienten mit fortgeschrittenem nicht kleinzelligem Bronchialkarzinom nach Behandlung mit epidermalem Wachstumsfaktor-Rezeptor-Tyrosinkinase-Hemmer: ein systematischer Überblick
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Abstract
Hintergrund: Osimertinib, ein epidermaler Wachstumsfaktorrezeptor-Tyrosinkinasehemmer (Epidermal Growth Factor Receptor-Tyrosine-kinase Inhibitor, EGFR-TKI) der 3. Generation, ist mittlerweile die Standardtherapie in Fällen, in denen die Rebiopsie nach der Erstlinienbehandlung mit EGFR-TKI eine T790M-Mutation ergibt. Die Prognose der Patienten nach Rebiopsie, dem wichtigsten Outcome bei Krebspatienten, wurde bislang jedoch nicht ausreichend beschrieben. Die vorliegende systematische Übersichtsarbeit sollte klären, ob die Rebiopsie bei Patienten, die gegenüber den EGFR-TKI der 1. und 2. Generation refraktär sind, zu einer verbesserten Prognose beiträgt. Methoden: Mithilfe freier Wort- und Kontrollbegriffe im Zusammenhang mit «nicht kleinzelligem Bronchialkarzinom» und «Rebiopsie» suchten wir Studien aus dem Medical Literature Analysis and Retrieval System Online über PubMed, Embase, Cochrane Central Register of Controlled Trials und die World Health Organization International Clinical Trials Registry Platform. Eingeschlossen wurden Kohortenstudien und Fallberichte in englischer Sprache und es erfolgte eine Beurteilung, ob die jeweilige Studie unsere wissenschaftliche Fragestellung beantwortete. Ergebnisse: Von den 144 eingeschlossenen Studien enthielt nur eine Studie Angaben zur Prognose von Patienten mit/ohne Rebiopsie und zeigte, dass bei EGFR-TKI-refraktären Patienten mit nicht kleinzelligem Bronchialkarzinom das Überleben nach Krankheitsprogression (post-progression survival, PPS) bei Patienten, die eine Rebiopsie sowie eine Behandlung entsprechend dem Resistenzmechanismus erhalten hatten, signifikant länger war (medianes PPS: 24,2 Monate) als bei Patienten die eine Rebiopsie und Salvage-Therapie erhalten hatten (medianes PPS: 15,2 Monate, p = 0,002) und solchen ohne Rebiopsie (medianes PPS: 9,7 Monate, p < 0,001). Die meisten anderen Studien berichteten über die Nachweisrate von T790M-Mutationen oder das Rebiopsieverfahren. Schlussfolgerungen: Nur wenige der bisher durchgeführten Studien untersuchten die Wirksamkeit der Rebiopsie. Daher sind weitere Untersuchungen erforderlich, um die Prognose oder Nebenwirkungen der Rebiopsie zu ermitteln.