{"title":"THE CRISIS OF SOCIABILITY AND LAUGHTER IN THOMAS MANN'S DER ZAUBERBERG","authors":"Dante Prado","doi":"10.1111/glal.12426","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"<p>Der Aufsatz untersucht die Funktion des Lachens in Thomas Manns <i>Der Zauberberg</i>. Obwohl das Lachen häufig im Roman vorkommt, wurde es sowohl in der Mann-Forschung als auch in der Modernismusforschung weitgehend übersehen. Durch eine detaillierte Untersuchung ausgewählter Lachepisoden stellt diese Studie die Bedeutung des Lachens im Roman sowohl quantitativ als auch qualitativ heraus und deckt zudem auf, in welchem Maß die Darstellung des Lachens im Roman neuere Charakterisierungen des modernistischen Lachens (als subversiv oder pathologisch) entweder bestätigt oder von ihnen abweicht. Teilweise treffen diese Charakteristiken zwar auch auf den <i>Zauberberg</i> zu, dennoch weicht das Lachen im Roman deutlich von diesen Deutungsmustern ab, indem sich seine Bedeutung im Laufe des Romans immer wieder verschiebt und in einer Krise des Lachens gipfelt, die Teil einer größeren Krise der Geselligkeit und Bildung ist. Der Roman zeigt einerseits, wie das Lachen in der ‘längst verflossenen’ Zeit vor dem Ersten Weltkrieg eine entscheidende Rolle bei der Förderung von Kommunikation, Geselligkeit, Selbsterkenntnis und Höflichkeit spielte. Die gegen Ende des Romans inszenierte Krise des Lachens hingegen fordert den Leser auf, über diese verlorene soziale und humane Funktion nachzudenken. Die aufgezeigte Krise des Lachens im <i>Zauberberg</i> wirft neues Licht auf das Lachen im Erzählwerk des Modernismus, ist aber von besonderer Relevanz für Romane, die sich kritisch mit der Tradition des Bildungsromans auseinandersetzen.</p>","PeriodicalId":54012,"journal":{"name":"GERMAN LIFE AND LETTERS","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":0.2000,"publicationDate":"2024-08-25","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"GERMAN LIFE AND LETTERS","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/glal.12426","RegionNum":3,"RegionCategory":"文学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"0","JCRName":"LITERATURE, GERMAN, DUTCH, SCANDINAVIAN","Score":null,"Total":0}
引用次数: 0
Abstract
Der Aufsatz untersucht die Funktion des Lachens in Thomas Manns Der Zauberberg. Obwohl das Lachen häufig im Roman vorkommt, wurde es sowohl in der Mann-Forschung als auch in der Modernismusforschung weitgehend übersehen. Durch eine detaillierte Untersuchung ausgewählter Lachepisoden stellt diese Studie die Bedeutung des Lachens im Roman sowohl quantitativ als auch qualitativ heraus und deckt zudem auf, in welchem Maß die Darstellung des Lachens im Roman neuere Charakterisierungen des modernistischen Lachens (als subversiv oder pathologisch) entweder bestätigt oder von ihnen abweicht. Teilweise treffen diese Charakteristiken zwar auch auf den Zauberberg zu, dennoch weicht das Lachen im Roman deutlich von diesen Deutungsmustern ab, indem sich seine Bedeutung im Laufe des Romans immer wieder verschiebt und in einer Krise des Lachens gipfelt, die Teil einer größeren Krise der Geselligkeit und Bildung ist. Der Roman zeigt einerseits, wie das Lachen in der ‘längst verflossenen’ Zeit vor dem Ersten Weltkrieg eine entscheidende Rolle bei der Förderung von Kommunikation, Geselligkeit, Selbsterkenntnis und Höflichkeit spielte. Die gegen Ende des Romans inszenierte Krise des Lachens hingegen fordert den Leser auf, über diese verlorene soziale und humane Funktion nachzudenken. Die aufgezeigte Krise des Lachens im Zauberberg wirft neues Licht auf das Lachen im Erzählwerk des Modernismus, ist aber von besonderer Relevanz für Romane, die sich kritisch mit der Tradition des Bildungsromans auseinandersetzen.
期刊介绍:
- German Life and Letters was founded in 1936 by the distinguished British Germanist L.A. Willoughby and the publisher Basil Blackwell. In its first number the journal described its aim as "engagement with German culture in its widest aspects: its history, literature, religion, music, art; with German life in general". German LIfe and Letters has continued over the decades to observe its founding principles of providing an international and interdisciplinary forum for scholarly analysis of German culture past and present. The journal appears four times a year, and a typical number contains around eight articles of between six and eight thousand words each.