WHO SOUNDS MOST WORTHY OF HUMAN RIGHTS? AURAL CULTURAL DIVERSITY, THE CONCEPT OF HUMANITY AND THEIR RELIGIOUS INVESTMENTS IN GERMAN LANGUAGE IDEOLOGIES
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Abstract
Dieser Aufsatz geht der Frage nach akustischer kultureller Vielfalt in Bezug auf Menschenrechte nach. Mit ‘akustischer kultureller Vielfalt’ wird hier auf eine Weise über menschliche Vielfalt nachgedacht, die nicht auf Essentialismus basiert: Es geht darum, wie sich die Besonderheiten verschiedener Völker in ihren spezifischen Formen des Zuhörens und Reagierens auf die Geräusche gesprochener Sprache manifestiert. Die Kategorie ‘Menschheit’, obwohl sie sich als inklusiv und universell präsentiert, geht aus einer christlichen Theorie der Monogenese hervor. Der Fall des Turms von Babel und die daraus resultierende Vielfalt der gesprochenen Sprachen stellen daher ein Problem für Theorien über die von Gott verordneten, einheitlichen Ursprünge der Menschheit dar. Die deutsche Wissenschaft der vergleichenden Linguistik kann als Strategie zur Aufrechterhaltung der christlichen Kontrolle über die klangliche kulturelle Vielfalt angesehen werden, insofern Hierarchien zwischen Sprachen geschaffen werden, die auf scheinbar objektiven grammatikalischen und lexikalischen Regeln basieren. Diese Prozesse hatten auch Konsequenzen für die Menschenrechte derjenigen Menschen, deren Sprachen weniger normiert erschienen. Es ist allgemein bekannt, dass die Theorie der indogermanischen Sprachgruppen in Deutschland als Verteidigung gegen Nationalismus und Faschismus genutzt wurde. Aber gibt es subtilere und dauerhafte Konsequenzen der beschriebenen Entmenschlichung aufgrund der akustischen kulturellen Vielfalt und einer Hierarchie von Klängen, die als ‘anders’ wahrgenommen werden?
期刊介绍:
- German Life and Letters was founded in 1936 by the distinguished British Germanist L.A. Willoughby and the publisher Basil Blackwell. In its first number the journal described its aim as "engagement with German culture in its widest aspects: its history, literature, religion, music, art; with German life in general". German LIfe and Letters has continued over the decades to observe its founding principles of providing an international and interdisciplinary forum for scholarly analysis of German culture past and present. The journal appears four times a year, and a typical number contains around eight articles of between six and eight thousand words each.