Socialbots im digitalen Strukturwandel der Öffentlichkeit. Plädoyer für die Betrachtung automatisierter politischer Akteure im Lichte eines zunehmend hybriden Mediensystems
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Abstract
Automatisierung ist in den vergangenen Jahren zunehmend in den Fokus der Journalismusforschung gerückt. Allerdings interessiert sich diese bisher vor allem für Automatisierung im Journalismus, aber nicht für Automatisierung in der Umwelt des Journalismus. Der vorliegende Beitrag nimmt sich zum Ziel, dies zu ändern, indem er im Anschluss an Forderungen nach einer holistischen Journalismusforschung dafür argumentiert auch sog. Socialbots, die in der Umwelt des Journalismus in sozialen Medien aktiv sind, zum Gegenstand der Journalismusforschung zu machen. Grundlage hierfür ist die Vermutung, dass die Aktivitäten von Socialbots nicht in erster Linie auf die direkte Beeinflussung von Social-Media-Nutzer*innen zielen, sondern auf die Beeinflussung von Prozessen öffentlicher Themensetzung und Meinungsbildung in einem zunehmend hybriden Mediensystem, in dem sich dauerhafte Interdependenzen zwischen sozialen Medien und traditionellen publizistischen Medien etabliert haben. In dieser Hinsicht erscheinen dann auch Journalist*innen als primäre Adressat*innen von Socialbots, die als interessierte Dritte aufmerksam das kommunikative Geschehen in sozialen Medien beobachten und auswerten.