{"title":"Wandel der Musikprogrammierung im Radio? Stand und Stellenwert der musikbezogenen Marktforschung bei deutschen Radiosendern 2021","authors":"H. Schramm, Fabian Mayer","doi":"10.5771/1615-634x-2023-1-2-112","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Musik macht den Großteil von Radioprogrammen aus. Sie ist für viele Hörer:innen zentrales Motiv, das Radio überhaupt einzuschalten, aber zunehmend mehr Hörer:innen schalten das Radio gar nicht mehr ein und nutzen stattdessen diverse Online- und Streamingangebote. Klassische Radiosender, die ihr lineares Radioprogramm über UKW oder DAB+ verbreiten, müssen sich verstärkt darum bemühen, auf dem Markt der Musikangebote zu bestehen und Hörer:innengruppen an sich zu binden. Vor 20 Jahren und vor zehn Jahren konnten die ersten beiden Wellen dieser Trendstudie zeigen, dass sich solche Radiosender bei der optimalen Musikabstimmung auf ihre Zielgruppe immer weniger auf das Bauchgefühl der Musikredakteur:innen und immer mehr auf Zahlen aus der musikbezogenen Marktforschung verlassen. Die aktuelle, dritte Welle dieser Trendstudie überprüft, ob sich dieser Trend in den letzten zehn Jahren verstärkt oder abgeschwächt hat und welchen Stellenwert die neuen zusätzlichen Online-Feedbackmöglichkeiten der Hörer:innen für die Programmgestaltung mittlerweile einnehmen. Die Studie ist erneut als Vollerhebung konzipiert: Es wurden alle Radiosender in Deutschland kontaktiert, die ihr Programm über UKW oder DAB+ verbreiten. Die Ergebnisse verweisen auf einen leicht verminderten Stellenwert der traditionellen musikbezogenen Marktforschung, auf eine größer werdende Bedeutung der Musikredaktionen sowie auf einen noch untergeordneten, aber zunehmend wichtigeren Stellenwert der Onlineforschung. Unterschiede zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Radioveranstaltern haben sich weiter nivelliert.","PeriodicalId":36375,"journal":{"name":"Medien und Kommunikationswissenschaft","volume":"40 1","pages":""},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2023-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Medien und Kommunikationswissenschaft","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.5771/1615-634x-2023-1-2-112","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q2","JCRName":"Arts and Humanities","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Musik macht den Großteil von Radioprogrammen aus. Sie ist für viele Hörer:innen zentrales Motiv, das Radio überhaupt einzuschalten, aber zunehmend mehr Hörer:innen schalten das Radio gar nicht mehr ein und nutzen stattdessen diverse Online- und Streamingangebote. Klassische Radiosender, die ihr lineares Radioprogramm über UKW oder DAB+ verbreiten, müssen sich verstärkt darum bemühen, auf dem Markt der Musikangebote zu bestehen und Hörer:innengruppen an sich zu binden. Vor 20 Jahren und vor zehn Jahren konnten die ersten beiden Wellen dieser Trendstudie zeigen, dass sich solche Radiosender bei der optimalen Musikabstimmung auf ihre Zielgruppe immer weniger auf das Bauchgefühl der Musikredakteur:innen und immer mehr auf Zahlen aus der musikbezogenen Marktforschung verlassen. Die aktuelle, dritte Welle dieser Trendstudie überprüft, ob sich dieser Trend in den letzten zehn Jahren verstärkt oder abgeschwächt hat und welchen Stellenwert die neuen zusätzlichen Online-Feedbackmöglichkeiten der Hörer:innen für die Programmgestaltung mittlerweile einnehmen. Die Studie ist erneut als Vollerhebung konzipiert: Es wurden alle Radiosender in Deutschland kontaktiert, die ihr Programm über UKW oder DAB+ verbreiten. Die Ergebnisse verweisen auf einen leicht verminderten Stellenwert der traditionellen musikbezogenen Marktforschung, auf eine größer werdende Bedeutung der Musikredaktionen sowie auf einen noch untergeordneten, aber zunehmend wichtigeren Stellenwert der Onlineforschung. Unterschiede zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Radioveranstaltern haben sich weiter nivelliert.