Thomas R. Gildea, Benjamin P. Young, Michael S. Machuzak
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Wir beschreiben unsere klinische Erfahrung mit einem erstmals beim Menschen angewandten Ansatz zur Überwindung dieser Probleme: Mittels Computertomographie- (CT-)Bildgebung und 3D-Drucktechnologie stellten wir einen patientenspezifischen Atemwegs-Stent aus Silikon her und implantierten diesen bei den Patienten mit Atemwegserkrankung. Den Bauplan oder das Rezept für den patientenspezifischen Stent erstellten wir anhand von Thorax-CT-Aufnahmen der Patienten in einem proprietären Softwarepaket, das ursprünglich für die orthopädische OP-Planung entwickelt worden war. Die Silikon-Stents wurden angefertigt und implantiert. Die Nachbeobachtung über >1 Jahr nach der Implantation des patientenspezifischen Stents wurde mit den 6 Monaten vor der Implantation verglichen; Kriterien waren die Anzahl klinisch erforderlicher Stent-Wechsel, die Behandlungsdauer und die allgemeine klinische Verbesserung unter standardmäßiger Versorung nach einem Atemwegs-Stenting. Der Vergleich ergab längere Stent-Liegezeit, kürzere Behandlungsdauer sowie Besserung der Symptome laut Patientenauskunft und dadurch geringeren Bedarf an Stent-Wechseln und -Modifikationen. Die Herstellung patientenspezifischer Silikon-Stents mittels 3D-Druck ist mithin durchführbar, und der erste klinische Nachweis der Praxistauglichkeit (Proof of Concept) belegt eine dauerhafte Verbesserung über den einjährigen Nachbeobachtungszeitraum.","PeriodicalId":306175,"journal":{"name":"Karger Kompass Pneumologie","volume":"2 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2019-02-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"3D-gedruckte patientenspezifische Silikon-Stents: Nachbeobachtung nach 1 Jahr bei 2 Patienten\",\"authors\":\"Thomas R. Gildea, Benjamin P. Young, Michael S. 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3D-gedruckte patientenspezifische Silikon-Stents: Nachbeobachtung nach 1 Jahr bei 2 Patienten
Die Behandlung komplexer gutartiger Atemwegserkrankungen stellt eine große Herausforderung für die interventionelle Pneumologie dar. Stents in den Atemwegen können aus verschiedenen Gründen Komplikationen hervorrufen, unter anderem bei mangelhafter Passung des Stents. Wir berichten hier über das 1-Jahres-Outcome von 2 Patienten mit Atemwegserkrankung im Rahmen einer Granulomatose mit Polyangiitis (Morbus Wegener) mit Beteiligung des linken Hauptbronchus und der sekundären Carina. Bei beiden Patienten hatten systemische Therapien und bronchoskopische Standardverfahren versagt und handelsübliche Atemwegs-Stents zu Komplikationen geführt. Wir beschreiben unsere klinische Erfahrung mit einem erstmals beim Menschen angewandten Ansatz zur Überwindung dieser Probleme: Mittels Computertomographie- (CT-)Bildgebung und 3D-Drucktechnologie stellten wir einen patientenspezifischen Atemwegs-Stent aus Silikon her und implantierten diesen bei den Patienten mit Atemwegserkrankung. Den Bauplan oder das Rezept für den patientenspezifischen Stent erstellten wir anhand von Thorax-CT-Aufnahmen der Patienten in einem proprietären Softwarepaket, das ursprünglich für die orthopädische OP-Planung entwickelt worden war. Die Silikon-Stents wurden angefertigt und implantiert. Die Nachbeobachtung über >1 Jahr nach der Implantation des patientenspezifischen Stents wurde mit den 6 Monaten vor der Implantation verglichen; Kriterien waren die Anzahl klinisch erforderlicher Stent-Wechsel, die Behandlungsdauer und die allgemeine klinische Verbesserung unter standardmäßiger Versorung nach einem Atemwegs-Stenting. Der Vergleich ergab längere Stent-Liegezeit, kürzere Behandlungsdauer sowie Besserung der Symptome laut Patientenauskunft und dadurch geringeren Bedarf an Stent-Wechseln und -Modifikationen. Die Herstellung patientenspezifischer Silikon-Stents mittels 3D-Druck ist mithin durchführbar, und der erste klinische Nachweis der Praxistauglichkeit (Proof of Concept) belegt eine dauerhafte Verbesserung über den einjährigen Nachbeobachtungszeitraum.