Thomas Buffet, Von der heideggerianischen, Wörtlichkeit zur Neuschöpfung
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Vergleich der französischen und englischen Übersetzungen von Hölderlins Elegien: Von der heideggerianischen Wörtlichkeit zur Neuschöpfung
Die Übersetzung von Hölderlin bereitet Schwierigkeiten, einerseits wegen der schwierigen Sprache des deutschen Dichters und andererseits wegen des durch seine chaotische Pindarsche Sprache geäußerten komplexen geistigen Inhalts. Angesichts der Unterschiede zwischen beiden Sprachen bringt der Vergleich der französischen und englischen Übersetzungen verschiedene Strategien zur Geltung: Die französischen heideggerianischen „Jünger der Wörtlichkeit“ versuchen, die chaotische Sprache des Dichters und so dessen subtile Philosophie wiederzugeben. Allerdings weisen ihre Übersetzungen hier und da Inkorrektheiten auf, die der deutsche Text nicht beinhaltet. Die dem Deutschen näher stehende englische Sprache wiederum erlaubt es den Übersetzern, Hölderlins Syntax und Verse getreuer wiederzugeben. Ansonsten eint die französischsprachigen schweizerischen Übersetzer, die sich von den „Jüngern der Wörtlichkeit“ durch die Wahl einer schlichteren und korrekteren Sprache unterscheiden und dadurch eine angenehmere Übersetzung liefern, und die englischen Dichter eine gemeinsame Tendenz, die esoterisch anmutenden Verse Hölderlins pädagogisch zu explizieren und so die verzwickte Pindarsche Sprache zu lockern. Schließlich bevorzugen die schweizerischen und englischen Übersetzer-Dichter eine fruchtbringende Nachdichtung, die eine gewisse Osmose zwischen dem übersetzten Werk und dem Werk des übersetzenden Dichters erahnen lässt.