{"title":"萨克森的极右翼和阴谋论提供和需求本地嵌入的运动","authors":"Johannes Kiess, Gideon Wetzel","doi":"10.5771/1615-634x-2023-3-4-309","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Im Zuge der Covid 19-Pandemie ist eine starke extrem rechte bis verschwörungsideologische Mobilisierung und Radikalisierung zu beobachten gewesen, die milieuübergreifend bekannte Rechte und bisher politisch Inaktive gemeinsam auf die Straße brachte. Eine große Rolle spielten dabei soziale Medien, wobei in Deutschland die Plattform Telegram hervorsticht. Politische Unternehmer:innen und extrem Rechte nutzten die Krise, um über Kanäle und die direkte Ansprache ihres Publikums ein Angebot an Themen, Ideen und Orientierung aufzubauen. Gleichzeitig existiert eine beachtliche Nachfrage nach einem solchen Angebot, wie User:innen- und View-Zahlen zeigen. Wir untersuchen in diesem Beitrag mittels eines quantifizierenden Distant‐Reading‐Ansatzes, wie sich Angebot und Nachfrage in der extrem rechten und verschwörungsideologischen Telegram-Szene in Sachsen innerhalb eines halben Jahres entwickelten. Dabei arbeiten wir unterschiedliche Kommunikationsmuster heraus und stellen – mit dem Abklingen der Covid 19-Pandemie und insbesondere der Maßnahmen – eine große thematische Heterogenität fest. Gerade die lokalen Telegram-Gruppen haben sich als Teil der Lebensrealität der Menschen vor Ort etabliert. Die dort geteilten verschwörungsideologischen Inhalte stellen eine Herausforderung für die demokratische Öffentlichkeit dar.","PeriodicalId":36375,"journal":{"name":"Medien und Kommunikationswissenschaft","volume":"29 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2023-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"Die extrem rechte und verschwörungsideologische Telegram-Szene in Sachsen. Angebot und Nachfrage einer lokal eingebetteten Bewegung\",\"authors\":\"Johannes Kiess, Gideon Wetzel\",\"doi\":\"10.5771/1615-634x-2023-3-4-309\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Im Zuge der Covid 19-Pandemie ist eine starke extrem rechte bis verschwörungsideologische Mobilisierung und Radikalisierung zu beobachten gewesen, die milieuübergreifend bekannte Rechte und bisher politisch Inaktive gemeinsam auf die Straße brachte. Eine große Rolle spielten dabei soziale Medien, wobei in Deutschland die Plattform Telegram hervorsticht. Politische Unternehmer:innen und extrem Rechte nutzten die Krise, um über Kanäle und die direkte Ansprache ihres Publikums ein Angebot an Themen, Ideen und Orientierung aufzubauen. Gleichzeitig existiert eine beachtliche Nachfrage nach einem solchen Angebot, wie User:innen- und View-Zahlen zeigen. Wir untersuchen in diesem Beitrag mittels eines quantifizierenden Distant‐Reading‐Ansatzes, wie sich Angebot und Nachfrage in der extrem rechten und verschwörungsideologischen Telegram-Szene in Sachsen innerhalb eines halben Jahres entwickelten. Dabei arbeiten wir unterschiedliche Kommunikationsmuster heraus und stellen – mit dem Abklingen der Covid 19-Pandemie und insbesondere der Maßnahmen – eine große thematische Heterogenität fest. Gerade die lokalen Telegram-Gruppen haben sich als Teil der Lebensrealität der Menschen vor Ort etabliert. Die dort geteilten verschwörungsideologischen Inhalte stellen eine Herausforderung für die demokratische Öffentlichkeit dar.\",\"PeriodicalId\":36375,\"journal\":{\"name\":\"Medien und Kommunikationswissenschaft\",\"volume\":\"29 1\",\"pages\":\"0\"},\"PeriodicalIF\":0.0000,\"publicationDate\":\"2023-01-01\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"\",\"citationCount\":\"0\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"Medien und Kommunikationswissenschaft\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.5771/1615-634x-2023-3-4-309\",\"RegionNum\":0,\"RegionCategory\":null,\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"Q2\",\"JCRName\":\"Arts and Humanities\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Medien und Kommunikationswissenschaft","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.5771/1615-634x-2023-3-4-309","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q2","JCRName":"Arts and Humanities","Score":null,"Total":0}
Die extrem rechte und verschwörungsideologische Telegram-Szene in Sachsen. Angebot und Nachfrage einer lokal eingebetteten Bewegung
Im Zuge der Covid 19-Pandemie ist eine starke extrem rechte bis verschwörungsideologische Mobilisierung und Radikalisierung zu beobachten gewesen, die milieuübergreifend bekannte Rechte und bisher politisch Inaktive gemeinsam auf die Straße brachte. Eine große Rolle spielten dabei soziale Medien, wobei in Deutschland die Plattform Telegram hervorsticht. Politische Unternehmer:innen und extrem Rechte nutzten die Krise, um über Kanäle und die direkte Ansprache ihres Publikums ein Angebot an Themen, Ideen und Orientierung aufzubauen. Gleichzeitig existiert eine beachtliche Nachfrage nach einem solchen Angebot, wie User:innen- und View-Zahlen zeigen. Wir untersuchen in diesem Beitrag mittels eines quantifizierenden Distant‐Reading‐Ansatzes, wie sich Angebot und Nachfrage in der extrem rechten und verschwörungsideologischen Telegram-Szene in Sachsen innerhalb eines halben Jahres entwickelten. Dabei arbeiten wir unterschiedliche Kommunikationsmuster heraus und stellen – mit dem Abklingen der Covid 19-Pandemie und insbesondere der Maßnahmen – eine große thematische Heterogenität fest. Gerade die lokalen Telegram-Gruppen haben sich als Teil der Lebensrealität der Menschen vor Ort etabliert. Die dort geteilten verschwörungsideologischen Inhalte stellen eine Herausforderung für die demokratische Öffentlichkeit dar.