“Iudex非计算”——在数字和公式的(看似)空白空间中对“统计素养”的要求

Tanja Ihden
{"title":"“Iudex非计算”——在数字和公式的(看似)空白空间中对“统计素养”的要求","authors":"Tanja Ihden","doi":"10.1007/s11943-019-00258-4","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"<div><h2>Zusammenfassung</h2><div><p>Statistik und Recht scheinen zwei gänzlich verschiedene Disziplinen zu sein. Während man mit der Statistik Formeln assoziiert, dominiert im Recht das geschriebene Wort. Und dennoch sind sich beide im Kern ähnlich: Häufig muss eine Entscheidung herbeigeführt werden und selten kann man mit 100%iger Sicherheit behaupten, dass die gefällte Entscheidung die richtige ist. Nicht nur diese Wesensverwandtheit nähert die beiden Disziplinen einander an – durch die gestiegene Verfügbarkeit von Daten sind deren Auswertungen zunehmend auch Bestandteil von Rechtsprechungsdokumenten, indem statistische Auswertungen nicht selten entscheidungsrelevant sind. Doch da statistisches Denken weder intuitiv ist, noch die grundlegenden Methoden im Rahmen des juristischen Studiums vermittelt werden, stehen juristische Entscheider nicht selten vor einer großen Herausforderung, wenn es darum geht, widersprüchliche Argumente statistischer Natur zu bewerten. Der folgende Beitrag zeigt anhand zweier Fallbeispiele konkret auf, in welchem Kontext statistische Analysen in gerichtlichen Entscheidungen auftreten und zieht daraus die Konsequenz, dass eine statistische Grundbildung für Juristinnen und Juristen unerlässlich ist, um sachgerechte und methodisch korrekte Entscheidungen herbeizuführen.</p></div></div>","PeriodicalId":100134,"journal":{"name":"AStA Wirtschafts- und Sozialstatistisches Archiv","volume":"13 3-4","pages":"257 - 268"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2019-11-13","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://sci-hub-pdf.com/10.1007/s11943-019-00258-4","citationCount":"0","resultStr":"{\"title\":\"„Iudex non calculat“ – Die Erfordernis „statistischer Belesenheit“ im (scheinbar) zahlen- und formelleeren Raum\",\"authors\":\"Tanja Ihden\",\"doi\":\"10.1007/s11943-019-00258-4\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"<div><h2>Zusammenfassung</h2><div><p>Statistik und Recht scheinen zwei gänzlich verschiedene Disziplinen zu sein. Während man mit der Statistik Formeln assoziiert, dominiert im Recht das geschriebene Wort. Und dennoch sind sich beide im Kern ähnlich: Häufig muss eine Entscheidung herbeigeführt werden und selten kann man mit 100%iger Sicherheit behaupten, dass die gefällte Entscheidung die richtige ist. Nicht nur diese Wesensverwandtheit nähert die beiden Disziplinen einander an – durch die gestiegene Verfügbarkeit von Daten sind deren Auswertungen zunehmend auch Bestandteil von Rechtsprechungsdokumenten, indem statistische Auswertungen nicht selten entscheidungsrelevant sind. Doch da statistisches Denken weder intuitiv ist, noch die grundlegenden Methoden im Rahmen des juristischen Studiums vermittelt werden, stehen juristische Entscheider nicht selten vor einer großen Herausforderung, wenn es darum geht, widersprüchliche Argumente statistischer Natur zu bewerten. Der folgende Beitrag zeigt anhand zweier Fallbeispiele konkret auf, in welchem Kontext statistische Analysen in gerichtlichen Entscheidungen auftreten und zieht daraus die Konsequenz, dass eine statistische Grundbildung für Juristinnen und Juristen unerlässlich ist, um sachgerechte und methodisch korrekte Entscheidungen herbeizuführen.</p></div></div>\",\"PeriodicalId\":100134,\"journal\":{\"name\":\"AStA Wirtschafts- und Sozialstatistisches Archiv\",\"volume\":\"13 3-4\",\"pages\":\"257 - 268\"},\"PeriodicalIF\":0.0000,\"publicationDate\":\"2019-11-13\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"https://sci-hub-pdf.com/10.1007/s11943-019-00258-4\",\"citationCount\":\"0\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"AStA Wirtschafts- und Sozialstatistisches Archiv\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://link.springer.com/article/10.1007/s11943-019-00258-4\",\"RegionNum\":0,\"RegionCategory\":null,\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"\",\"JCRName\":\"\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"AStA Wirtschafts- und Sozialstatistisches Archiv","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://link.springer.com/article/10.1007/s11943-019-00258-4","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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摘要

统计学和法学似乎是两个完全不同的学科。虽然统计学与公式有关,但书面文字在法律中占主导地位。然而,两者本质上是相似的:通常必须做出决定,很少有人能完全肯定地宣称做出的决定是正确的。正是这种相似性使这两个学科更加紧密地联系在一起——由于数据的可用性增加,它们的评估越来越多地成为判例法文件的一部分,因为统计评估往往与决策相关。然而,由于统计思维既不是直观的,也不是在法律研究的框架内教授的基本方法,法律决策者在评估统计性质的矛盾论点时往往面临重大挑战。基于两个案例研究,以下文章具体说明了统计分析在法庭裁决中的具体情况,并得出结论,律师的基本统计教育对于做出适当和有条理的正确裁决至关重要。
本文章由计算机程序翻译,如有差异,请以英文原文为准。

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„Iudex non calculat“ – Die Erfordernis „statistischer Belesenheit“ im (scheinbar) zahlen- und formelleeren Raum

Zusammenfassung

Statistik und Recht scheinen zwei gänzlich verschiedene Disziplinen zu sein. Während man mit der Statistik Formeln assoziiert, dominiert im Recht das geschriebene Wort. Und dennoch sind sich beide im Kern ähnlich: Häufig muss eine Entscheidung herbeigeführt werden und selten kann man mit 100%iger Sicherheit behaupten, dass die gefällte Entscheidung die richtige ist. Nicht nur diese Wesensverwandtheit nähert die beiden Disziplinen einander an – durch die gestiegene Verfügbarkeit von Daten sind deren Auswertungen zunehmend auch Bestandteil von Rechtsprechungsdokumenten, indem statistische Auswertungen nicht selten entscheidungsrelevant sind. Doch da statistisches Denken weder intuitiv ist, noch die grundlegenden Methoden im Rahmen des juristischen Studiums vermittelt werden, stehen juristische Entscheider nicht selten vor einer großen Herausforderung, wenn es darum geht, widersprüchliche Argumente statistischer Natur zu bewerten. Der folgende Beitrag zeigt anhand zweier Fallbeispiele konkret auf, in welchem Kontext statistische Analysen in gerichtlichen Entscheidungen auftreten und zieht daraus die Konsequenz, dass eine statistische Grundbildung für Juristinnen und Juristen unerlässlich ist, um sachgerechte und methodisch korrekte Entscheidungen herbeizuführen.

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