{"title":"尽管如此,什么“计算术”?对新闻研究中对自动化内容分析的系统分析","authors":"Valerie Hase, Daniela Mahl, Mike S. Schäfer","doi":"10.5771/1615-634x-2022-1-2-60","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Themen journalistischer Berichterstattung durch maschinelles Lernen identifizieren oder Nachrichtendiffusion automatisiert messen: Die Anwendungsmöglichkeiten der automatisierten Inhaltsanalyse in der Journalismusforschung scheinen vielfältig. Aber wie wird die computerbasierte Methode bisher eingesetzt - und welche Konsequenzen hat der „Computational Turn“ der Kommunikationswissenschaft, besonders im Hinblick auf Interdisziplinarität? Dieser Beitrag fasst auf Basis eines systematischen Literaturüberblicks zusammen, wie die automatisierte Inhaltsanalyse im Forschungsfeld der Journalismusforschung genutzt wird. Dabei zeigt sich, dass die zunehmende Nutzung der Methode ein Indikator für methodische Interdisziplinarität in der ohnehin interdisziplinären Kommunikationswissenschaft ist. Gleichzeitig finden sich kaum Hinweise auf eine Zunahme theoretischer Interdisziplinarität, z. B. Rückgriffe auf fachfremde Theorien. Auch im Hinblick auf praktische Interdisziplinarität, z. B. Kooperationen mit anderen Disziplinen, wird unser Fach keineswegs interdisziplinärer. Vielmehr findet eine Verschiebung zugunsten technischer Disziplinen statt. Der „Computational Turn“ der Kommunikationswissenschaft ist daher zumindest bisher nur teils als „interdisziplinärer Turn“ zu verstehen.","PeriodicalId":36375,"journal":{"name":"Medien und Kommunikationswissenschaft","volume":"1 1","pages":""},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2022-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"3","resultStr":"{\"title\":\"Der „Computational Turn“: ein „interdisziplinärer Turn“? Ein systematischer Überblick zur Nutzung der automatisierten Inhaltsanalyse in der Journalismusforschung\",\"authors\":\"Valerie Hase, Daniela Mahl, Mike S. Schäfer\",\"doi\":\"10.5771/1615-634x-2022-1-2-60\",\"DOIUrl\":null,\"url\":null,\"abstract\":\"Themen journalistischer Berichterstattung durch maschinelles Lernen identifizieren oder Nachrichtendiffusion automatisiert messen: Die Anwendungsmöglichkeiten der automatisierten Inhaltsanalyse in der Journalismusforschung scheinen vielfältig. Aber wie wird die computerbasierte Methode bisher eingesetzt - und welche Konsequenzen hat der „Computational Turn“ der Kommunikationswissenschaft, besonders im Hinblick auf Interdisziplinarität? Dieser Beitrag fasst auf Basis eines systematischen Literaturüberblicks zusammen, wie die automatisierte Inhaltsanalyse im Forschungsfeld der Journalismusforschung genutzt wird. Dabei zeigt sich, dass die zunehmende Nutzung der Methode ein Indikator für methodische Interdisziplinarität in der ohnehin interdisziplinären Kommunikationswissenschaft ist. Gleichzeitig finden sich kaum Hinweise auf eine Zunahme theoretischer Interdisziplinarität, z. B. Rückgriffe auf fachfremde Theorien. Auch im Hinblick auf praktische Interdisziplinarität, z. B. Kooperationen mit anderen Disziplinen, wird unser Fach keineswegs interdisziplinärer. Vielmehr findet eine Verschiebung zugunsten technischer Disziplinen statt. Der „Computational Turn“ der Kommunikationswissenschaft ist daher zumindest bisher nur teils als „interdisziplinärer Turn“ zu verstehen.\",\"PeriodicalId\":36375,\"journal\":{\"name\":\"Medien und Kommunikationswissenschaft\",\"volume\":\"1 1\",\"pages\":\"\"},\"PeriodicalIF\":0.0000,\"publicationDate\":\"2022-01-01\",\"publicationTypes\":\"Journal Article\",\"fieldsOfStudy\":null,\"isOpenAccess\":false,\"openAccessPdf\":\"\",\"citationCount\":\"3\",\"resultStr\":null,\"platform\":\"Semanticscholar\",\"paperid\":null,\"PeriodicalName\":\"Medien und Kommunikationswissenschaft\",\"FirstCategoryId\":\"1085\",\"ListUrlMain\":\"https://doi.org/10.5771/1615-634x-2022-1-2-60\",\"RegionNum\":0,\"RegionCategory\":null,\"ArticlePicture\":[],\"TitleCN\":null,\"AbstractTextCN\":null,\"PMCID\":null,\"EPubDate\":\"\",\"PubModel\":\"\",\"JCR\":\"Q2\",\"JCRName\":\"Arts and Humanities\",\"Score\":null,\"Total\":0}","platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Medien und Kommunikationswissenschaft","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.5771/1615-634x-2022-1-2-60","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q2","JCRName":"Arts and Humanities","Score":null,"Total":0}
Der „Computational Turn“: ein „interdisziplinärer Turn“? Ein systematischer Überblick zur Nutzung der automatisierten Inhaltsanalyse in der Journalismusforschung
Themen journalistischer Berichterstattung durch maschinelles Lernen identifizieren oder Nachrichtendiffusion automatisiert messen: Die Anwendungsmöglichkeiten der automatisierten Inhaltsanalyse in der Journalismusforschung scheinen vielfältig. Aber wie wird die computerbasierte Methode bisher eingesetzt - und welche Konsequenzen hat der „Computational Turn“ der Kommunikationswissenschaft, besonders im Hinblick auf Interdisziplinarität? Dieser Beitrag fasst auf Basis eines systematischen Literaturüberblicks zusammen, wie die automatisierte Inhaltsanalyse im Forschungsfeld der Journalismusforschung genutzt wird. Dabei zeigt sich, dass die zunehmende Nutzung der Methode ein Indikator für methodische Interdisziplinarität in der ohnehin interdisziplinären Kommunikationswissenschaft ist. Gleichzeitig finden sich kaum Hinweise auf eine Zunahme theoretischer Interdisziplinarität, z. B. Rückgriffe auf fachfremde Theorien. Auch im Hinblick auf praktische Interdisziplinarität, z. B. Kooperationen mit anderen Disziplinen, wird unser Fach keineswegs interdisziplinärer. Vielmehr findet eine Verschiebung zugunsten technischer Disziplinen statt. Der „Computational Turn“ der Kommunikationswissenschaft ist daher zumindest bisher nur teils als „interdisziplinärer Turn“ zu verstehen.