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Die Berichterstattung über Suizidalität in Deutschland
Zu den wichtigsten Präventionsmaßnahmen für suizidales Verhalten zählt die Weltgesundheitsorganisation eine verantwortungsvolle Medienberichterstattung über Suizidalität. Hintergrund hierfür sind Erkenntnisse zu möglichen Medieneffekten, wonach die Medienberichterstattung über Suizidalität zur Entstehung bzw. Verhinderung von suizidalem Verhalten beitragen kann und auf Medienseite vor allem die Art und Weise der Berichterstattung über die Richtung der Effekte entscheidet. Mögliche Effekte medialer Darstellungen von Suizidalität beschränken sich allerdings nicht auf das soziale Lernen von positiven oder negativen Suizidmodellen, sondern können auch die Vorstellungen der Rezipient:innen von der sozialen Realität bei diesem Thema maßgeblich prägen. Zur Berichterstattung über Suizidalität abseits prominenter Einzelfälle in Deutschland ist jedoch bislang kaum etwas bekannt. Der Beitrag widmet sich mit Hilfe einer quantitativen Inhaltsanalyse der Berichterstattung von neun überregionalen Printmedien den Fragen, a) wie intensiv und prominent journalistische Medien in Deutschland über Suizidalität berichten, und b) welche Inhalte und Kontexte bei der Berichterstattung im Fokus stehen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Medien in Deutschland kontinuierlich und intensiv, jedoch häufig auch beiläufig über Suizidalität berichten und die Medienrealität ein tendenziell verzerrtes Bild der sozialen Wirklichkeit zeichnet.