Marcus Mergenthaler, Jenny Wolfram, Christina Kothe, Nanke Brümmer
Mediale Berichterstattung spielt eine zentrale Rolle in der gesellschaftlichen Akzeptanzbildung der landwirtschaftlichen Tierhaltung. Berichterstattung wird uber Medien-Frames – vereinfachte Deutungsmuster einer komplexen gesellschaftlichen Debatte – charakterisiert. Da Medieninhaltsanalysen zur landwirtschaftlichen Tierhaltung in Deutschland Medien-Frames bisher nicht empirisch bestimmt haben, ist die Vielfalt und Komplexitat von Medien-Frames moglicherweise nicht ausreichend beschrieben worden. Die vorliegende Untersuchung identifiziert Medien-Frames der landwirtschaftlichen Tierhaltung empirisch mit einem manuell-dimensionsreduzierenden Ansatz. Als Datengrundlage dienen 1282 Artikel aus den Jahren 2010 bis 2015 aus allgemeinen Printmedien, aus landwirtschaftlichen Fachmedien sowie von Publikationen von Nichtregierungsorganisationen (NGOs). Durch eine Inhaltsanalyse werden Frame-Elemente als einzelne Bestandteile eines Frames analysiert. Auf Basis der Frame-Elemente werden mittels einer Clusteranalyse Medien-Frames empirisch bestimmt. Im Ergebnis konnen mit der Clusteranalyse neun sehr unterschiedliche Medien-Frames identifiziert werden, die zeigen, dass uber landwirtschaftliche Tierhaltung in Printmedien in sehr vielfaltigen Deutungsrahmen berichtet wird. Wahrend in einzelnen Frames eine wirtschaftliche und praxisorientierte Nutzenperspektive eigenommen wird, werden in anderen Frames die negativen Auswirkungen fur die gehaltenen Tiere fokussiert und die Verantwortung der Gesellschaft betont. In einem anderen Frame wird vor allem uber landwirtschaftliche Tierhaltung berichtet, wenn aus Verbrauchersicht ein Anlass besteht oder im Kontext von politischen Entscheidungen. In anderen Frames wird zudem verstarkt uber das Image der landwirtschaftlichen Tierhaltung berichtet. Einzelne Medien-Frames kommen in bestimmten Medien und in bestimmten Zeitabschnitten gehauft vor. Die empirische Ermittlung von Medien-Frames ermoglicht es, die Vielfalt der Berichterstattung uber landwirtschaftliche Tierhaltung differenzierter als bisher zu erfassen. Gleichzeitig ermoglicht der empirische Ansatz zur Frame-Bestimmung die Medienberichterstattung zu strukturieren und einer vertiefenden Analyse zuganglich zu machen.
{"title":"Medien-Frames in der Berichterstattung über landwirtschaftliche Tierhaltung","authors":"Marcus Mergenthaler, Jenny Wolfram, Christina Kothe, Nanke Brümmer","doi":"10.12767/BUEL.V99I1.313","DOIUrl":"https://doi.org/10.12767/BUEL.V99I1.313","url":null,"abstract":"Mediale Berichterstattung spielt eine zentrale Rolle in der gesellschaftlichen Akzeptanzbildung der landwirtschaftlichen Tierhaltung. Berichterstattung wird uber Medien-Frames – vereinfachte Deutungsmuster einer komplexen gesellschaftlichen Debatte – charakterisiert. Da Medieninhaltsanalysen zur landwirtschaftlichen Tierhaltung in Deutschland Medien-Frames bisher nicht empirisch bestimmt haben, ist die Vielfalt und Komplexitat von Medien-Frames moglicherweise nicht ausreichend beschrieben worden. Die vorliegende Untersuchung identifiziert Medien-Frames der landwirtschaftlichen Tierhaltung empirisch mit einem manuell-dimensionsreduzierenden Ansatz. Als Datengrundlage dienen 1282 Artikel aus den Jahren 2010 bis 2015 aus allgemeinen Printmedien, aus landwirtschaftlichen Fachmedien sowie von Publikationen von Nichtregierungsorganisationen (NGOs). Durch eine Inhaltsanalyse werden Frame-Elemente als einzelne Bestandteile eines Frames analysiert. Auf Basis der Frame-Elemente werden mittels einer Clusteranalyse Medien-Frames empirisch bestimmt. Im Ergebnis konnen mit der Clusteranalyse neun sehr unterschiedliche Medien-Frames identifiziert werden, die zeigen, dass uber landwirtschaftliche Tierhaltung in Printmedien in sehr vielfaltigen Deutungsrahmen berichtet wird. Wahrend in einzelnen Frames eine wirtschaftliche und praxisorientierte Nutzenperspektive eigenommen wird, werden in anderen Frames die negativen Auswirkungen fur die gehaltenen Tiere fokussiert und die Verantwortung der Gesellschaft betont. In einem anderen Frame wird vor allem uber landwirtschaftliche Tierhaltung berichtet, wenn aus Verbrauchersicht ein Anlass besteht oder im Kontext von politischen Entscheidungen. In anderen Frames wird zudem verstarkt uber das Image der landwirtschaftlichen Tierhaltung berichtet. Einzelne Medien-Frames kommen in bestimmten Medien und in bestimmten Zeitabschnitten gehauft vor. Die empirische Ermittlung von Medien-Frames ermoglicht es, die Vielfalt der Berichterstattung uber landwirtschaftliche Tierhaltung differenzierter als bisher zu erfassen. Gleichzeitig ermoglicht der empirische Ansatz zur Frame-Bestimmung die Medienberichterstattung zu strukturieren und einer vertiefenden Analyse zuganglich zu machen.","PeriodicalId":55394,"journal":{"name":"Berichte Uber Landwirtschaft","volume":"93 1","pages":"1-46"},"PeriodicalIF":0.2,"publicationDate":"2021-02-16","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"80311939","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"农林科学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
C. Duden, J. Urban, F. Offermann, N. Hirschauer, M. Möller
Infolge des Klimawandels wird erwartet, dass Ertragsschwankungen beim Anbau landwirtschaftlicher Kulturarten in Zukunft zunehmen werden. Angesichts dessen wird der Einsatz von Ertragsversicherungen (ErtV) und Wetterindexversicherungen (WIV) diskutiert. Allerdings ist aus unternehmerischer Sicht nicht die alleinige Stabilisierung des Ertrags, sondern die Stabilisierung einer Erfolgsgrose des gesamten Unternehmens, z. B. des Gesamtdeckungsbeitrags (GDB), entscheidend. Ziel der vorliegenden Studie ist es deshalb, die Wirkung von ErtV und WIV auf der Ebene des Gesamtunternehmens darzustellen. Dazu wird in einer deutschlandweiten empirischen Studie bei 377 haupterwerblichen Ackerbaubetrieben die Hedgingeffektivitat, d. h. die risikoreduzierende Wirkung einer Absicherung gegen Ertragsverluste, von ErtV und WIV bei Winterweizen untersucht. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass eine Ausrichtung der Versicherung auf den Ausgleich von Ertragsschwankungen fur viele Betriebe nur zu einer geringen Reduzierung des unternehmerischen Risikos fuhrt und einzelbetrieblich sogar risikoerhohend wirken kann. Eine alleinige Absicherung des Weizenertrages leistet, selbst bei einem vergleichsweise hohen Anteil des Weizenanbaus im Betrieb und unter bestmoglicher Anpassung der Versicherungsbedingungen an die betriebsindiviuellen Ertragsschwankungen, nur einen kleinen Beitrag zum gesamtbetrieblichen Risikomanagement. Weiterhin zeigen die Ergebnisse, dass das Potenzial zur Verringerung der Risiken bei sehr grosen Ertragsverlusten deutlich hoher ist als bei geringeren Verlusten. Die Hedgingeffektivitat einer WIV zur Absicherung von Trockenschaden basierend auf der Niederschlagsmenge in der phanologischen Phase „Schossen“ ist selbst in niederschlagsarmen Regionen wie Brandenburg gering. In einzelnen Regionen zeigt die Absicherung eines Niederschlagsuberschusses statt eines Niederschlagsmangels die grosere risikoreduzierende Wirkung.
{"title":"Risikoreduzierung durch Ertrags- und Wetterindexversicherungen auf deutschen Ackerbaubetrieben unter besonderer Berücksichtigung von Extremereignissen","authors":"C. Duden, J. Urban, F. Offermann, N. Hirschauer, M. Möller","doi":"10.12767/BUEL.V97I3.257","DOIUrl":"https://doi.org/10.12767/BUEL.V97I3.257","url":null,"abstract":"Infolge des Klimawandels wird erwartet, dass Ertragsschwankungen beim Anbau landwirtschaftlicher Kulturarten in Zukunft zunehmen werden. Angesichts dessen wird der Einsatz von Ertragsversicherungen (ErtV) und Wetterindexversicherungen (WIV) diskutiert. Allerdings ist aus unternehmerischer Sicht nicht die alleinige Stabilisierung des Ertrags, sondern die Stabilisierung einer Erfolgsgrose des gesamten Unternehmens, z. B. des Gesamtdeckungsbeitrags (GDB), entscheidend. Ziel der vorliegenden Studie ist es deshalb, die Wirkung von ErtV und WIV auf der Ebene des Gesamtunternehmens darzustellen. Dazu wird in einer deutschlandweiten empirischen Studie bei 377 haupterwerblichen Ackerbaubetrieben die Hedgingeffektivitat, d. h. die risikoreduzierende Wirkung einer Absicherung gegen Ertragsverluste, von ErtV und WIV bei Winterweizen untersucht. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass eine Ausrichtung der Versicherung auf den Ausgleich von Ertragsschwankungen fur viele Betriebe nur zu einer geringen Reduzierung des unternehmerischen Risikos fuhrt und einzelbetrieblich sogar risikoerhohend wirken kann. Eine alleinige Absicherung des Weizenertrages leistet, selbst bei einem vergleichsweise hohen Anteil des Weizenanbaus im Betrieb und unter bestmoglicher Anpassung der Versicherungsbedingungen an die betriebsindiviuellen Ertragsschwankungen, nur einen kleinen Beitrag zum gesamtbetrieblichen Risikomanagement. Weiterhin zeigen die Ergebnisse, dass das Potenzial zur Verringerung der Risiken bei sehr grosen Ertragsverlusten deutlich hoher ist als bei geringeren Verlusten. Die Hedgingeffektivitat einer WIV zur Absicherung von Trockenschaden basierend auf der Niederschlagsmenge in der phanologischen Phase „Schossen“ ist selbst in niederschlagsarmen Regionen wie Brandenburg gering. In einzelnen Regionen zeigt die Absicherung eines Niederschlagsuberschusses statt eines Niederschlagsmangels die grosere risikoreduzierende Wirkung.","PeriodicalId":55394,"journal":{"name":"Berichte Uber Landwirtschaft","volume":"22 1","pages":"1-39"},"PeriodicalIF":0.2,"publicationDate":"2019-11-22","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"84837832","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"农林科学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Angela Bergschmidt, S. March, R. Mohr, Christine Renziehausen, K. Wagner, J. Brinkmann
Agrarpolitische Tierwohl-Fordermasnahmen fur Milchkuhe sind bislang ausschlieslich handlungsorientiert. Sie beziehen sich auf das Haltungsverfahren oder das Management und schaffen so zwar gute Voraussetzungen fur die Ausfuhrbarkeit des Normalverhaltens, sind aber nicht in der Lage, die Tiergesundheit zu adressieren. Daher wurde im Rahmen eines Forschungsvorhabens untersucht, welche Indikatoren sich fur eine ergebnisorientierte Fordermasnahme eignen wurden und wie eine solche Masnahme ausgestaltet sein musste, um alle Dimensionen des Tierwohls – Tiergesundheit, Verhalten und Emotionen – einbeziehen zu konnen. In einem mehrstufigen Auswahlprozess wurden unter Einbeziehung von WissenschaftlerInnen und PraktikerInnen 10 Indikatoren als geeignet identifiziert. Da diese ausschlieslich die Tiergesundheit erfassen, wird eine kombinierte handlungs- und ergebnisorientierte Masnahme empfohlen, bei der die Dimensionen „Verhalten“ und „Emotionen“ uber handlungsorientierte Vorgaben und die Dimension „Gesundheit“ uber ergebnisorientierte Indikatoren adressiert wird.
{"title":"Entwicklung einer ergebnisorientierten Tierwohl-Fördermaßnahme für Milchkühe","authors":"Angela Bergschmidt, S. March, R. Mohr, Christine Renziehausen, K. Wagner, J. Brinkmann","doi":"10.12767/BUEL.V97I2.236","DOIUrl":"https://doi.org/10.12767/BUEL.V97I2.236","url":null,"abstract":"Agrarpolitische Tierwohl-Fordermasnahmen fur Milchkuhe sind bislang ausschlieslich handlungsorientiert. Sie beziehen sich auf das Haltungsverfahren oder das Management und schaffen so zwar gute Voraussetzungen fur die Ausfuhrbarkeit des Normalverhaltens, sind aber nicht in der Lage, die Tiergesundheit zu adressieren. Daher wurde im Rahmen eines Forschungsvorhabens untersucht, welche Indikatoren sich fur eine ergebnisorientierte Fordermasnahme eignen wurden und wie eine solche Masnahme ausgestaltet sein musste, um alle Dimensionen des Tierwohls – Tiergesundheit, Verhalten und Emotionen – einbeziehen zu konnen. \u0000In einem mehrstufigen Auswahlprozess wurden unter Einbeziehung von WissenschaftlerInnen und PraktikerInnen 10 Indikatoren als geeignet identifiziert. Da diese ausschlieslich die Tiergesundheit erfassen, wird eine kombinierte handlungs- und ergebnisorientierte Masnahme empfohlen, bei der die Dimensionen „Verhalten“ und „Emotionen“ uber handlungsorientierte Vorgaben und die Dimension „Gesundheit“ uber ergebnisorientierte Indikatoren adressiert wird.","PeriodicalId":55394,"journal":{"name":"Berichte Uber Landwirtschaft","volume":"17 1","pages":"1-31"},"PeriodicalIF":0.2,"publicationDate":"2019-07-30","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"81411987","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"农林科学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Die Arbeit zeigt, dass bei der Fremdfinanzierung von Landwirten/landwirtschaftlichen Betrieben mit Erneuerbaren-Energien-Anlagen im Hinblick auf Kreditnehmereigenschaft, Informationsbeschaffung, Kreditprufungs- und Uberwachungsprozess sowie beim Rating die Risikoverflechtungen zwischen den Einzelengagements einer besonderen Beobachtung bedur-fen und diese Verflechtungen zu Veranderungen in den Kreditprozessen fuhren konnen und sollten. Insbesondere bei der konsolidierten Betrachtung von Landwirt/Landwirtschaftsbetrieb und Erneuerbare-Energien-Anlagen-Gesellschaft besteht Nachholbedarf. Auch wenn das Neugeschaft bei Erneuerbare-Energien-Anlagen im Bereich der Landwirtschaft deutlich an Bedeutung verloren hat, so machen Anpassungen in den Prozessen im wachsenden Bestandsgeschaft durchaus Sinn.
{"title":"Auswirkungen von Investitionen in Erneuerbare Energien (EE) auf Rentabilität und Risiko von Landwirtschaftsunternehmen aus kreditwirtschaftlicher Perspektive - Kreditprüfungspro-zess und Rating bei Landwirtschaftsunternehmen mit Erneuerbaren-Energien-Anlagen Teilprojekt II","authors":"H. Degenhart, Jennifer Kowallik","doi":"10.12767/BUEL.V96I2.193","DOIUrl":"https://doi.org/10.12767/BUEL.V96I2.193","url":null,"abstract":"Die Arbeit zeigt, dass bei der Fremdfinanzierung von Landwirten/landwirtschaftlichen Betrieben mit Erneuerbaren-Energien-Anlagen im Hinblick auf Kreditnehmereigenschaft, Informationsbeschaffung, Kreditprufungs- und Uberwachungsprozess sowie beim Rating die Risikoverflechtungen zwischen den Einzelengagements einer besonderen Beobachtung bedur-fen und diese Verflechtungen zu Veranderungen in den Kreditprozessen fuhren konnen und sollten. Insbesondere bei der konsolidierten Betrachtung von Landwirt/Landwirtschaftsbetrieb und Erneuerbare-Energien-Anlagen-Gesellschaft besteht Nachholbedarf. Auch wenn das Neugeschaft bei Erneuerbare-Energien-Anlagen im Bereich der Landwirtschaft deutlich an Bedeutung verloren hat, so machen Anpassungen in den Prozessen im wachsenden Bestandsgeschaft durchaus Sinn.","PeriodicalId":55394,"journal":{"name":"Berichte Uber Landwirtschaft","volume":"46 1","pages":""},"PeriodicalIF":0.2,"publicationDate":"2018-08-22","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"86279165","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"农林科学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
In einem Forschungsprojekt der Leuphana Universitat Luneburg wurde untersucht, ob und inwieweit sich Rentabilitat und Risiko landwirtschaftlicher Betriebe aus Sicht der kreditgebenden Banken verbessern, wenn sie neben ihrem landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetrieb Milchvieh oder Ackerbau in Erneuerbare Energien (EE), insbesondere in die Stromerzeugung aus Biogas und in Photovoltaik investieren. In diesem Beitrag wird zunachst die Ergebnissituation fur Milchviehbetriebe als auch Ackerbaubetriebe singular, d.h. ohne EE-Anlagen, dargestellt. Ebenso werden Investitionen in singulare EE-Investitionen betrachtet. Biogasanlagen, insb. die kleinen, nicht oder nur wenig rentablen 75 Kilowatt (kW) Anlagen werden gerne von Milchvieh haltenden Betrieben eingesetzt. Daher wird im weiteren Verlauf am Beispiel der Milchviehbetriebe gezeigt, dass landwirtschaftliche Investition in EE-Anlagen bei einer gesamtheitlichen (konsolidierten) Betrachtung zu einer verbesserten wirtschaftlichen Situation des landwirtschaftlichen Gesamtbetriebs fuhren und selbst durch Investitionen in die singular betrachtet unrentable 75 Kilowatt Biogasanlagen eine Verbesserung der Gesamtkapitalrentabilitat erreicht wird. Die Ergebnisse stimmen mit den Aussagen der befragten Experten weitgehend uberein. Die Ubertragung auf Ackerbaubetriebe hat sehr ahnliche, tendenziell etwas schwachere Werte ergeben, die hier aber nicht im Detail dargestellt werden.
{"title":"Rentabilitäts- und Risikoaspekte landwirtschaftlicher Investments in Erneuerbare Energien aus Bankensicht","authors":"Jennifer Kowallik, H. Degenhart","doi":"10.12767/BUEL.V95I2.163","DOIUrl":"https://doi.org/10.12767/BUEL.V95I2.163","url":null,"abstract":"In einem Forschungsprojekt der Leuphana Universitat Luneburg wurde untersucht, ob und inwieweit sich Rentabilitat und Risiko landwirtschaftlicher Betriebe aus Sicht der kreditgebenden Banken verbessern, wenn sie neben ihrem landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetrieb Milchvieh oder Ackerbau in Erneuerbare Energien (EE), insbesondere in die Stromerzeugung aus Biogas und in Photovoltaik investieren. In diesem Beitrag wird zunachst die Ergebnissituation fur Milchviehbetriebe als auch Ackerbaubetriebe singular, d.h. ohne EE-Anlagen, dargestellt. Ebenso werden Investitionen in singulare EE-Investitionen betrachtet. Biogasanlagen, insb. die kleinen, nicht oder nur wenig rentablen 75 Kilowatt (kW) Anlagen werden gerne von Milchvieh haltenden Betrieben eingesetzt. Daher wird im weiteren Verlauf am Beispiel der Milchviehbetriebe gezeigt, dass landwirtschaftliche Investition in EE-Anlagen bei einer gesamtheitlichen (konsolidierten) Betrachtung zu einer verbesserten wirtschaftlichen Situation des landwirtschaftlichen Gesamtbetriebs fuhren und selbst durch Investitionen in die singular betrachtet unrentable 75 Kilowatt Biogasanlagen eine Verbesserung der Gesamtkapitalrentabilitat erreicht wird. Die Ergebnisse stimmen mit den Aussagen der befragten Experten weitgehend uberein. Die Ubertragung auf Ackerbaubetriebe hat sehr ahnliche, tendenziell etwas schwachere Werte ergeben, die hier aber nicht im Detail dargestellt werden.","PeriodicalId":55394,"journal":{"name":"Berichte Uber Landwirtschaft","volume":"33 1","pages":""},"PeriodicalIF":0.2,"publicationDate":"2017-08-21","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"87926812","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"农林科学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Im Kontext einer zunehmenden Weltbevolkerung, der steigenden Zahl hungernder Menschen, verscharfter Flachenkonkurrenz und dem Ziel des Klima- und Ressourcenschutzes, ist das Thema Lebensmittelverschwendung in Politik, Medien und Wissenschaft in den letzten Jahren zunehmend in den Fokus geruckt und wird derzeit auch in Deutschland intensiv diskutiert. In der offentlichen Diskussion herrscht Einigkeit daruber, dass eine Reduktion der Lebensmittelverluste entlang der gesamten Wertschopfungskette vom Produzenten bis zum Konsumenten hohe Prioritat hat, um genannten Problemen zu begegnen. Allerdings beziehen die Mehrzahl der wissenschaftlichen Studien und damit verbundene Losungswege die landwirtschaftliche Produktion nicht in ihren Untersuchungsumfang mit ein und lassen dabei auser Acht, dass ein groser Teil vermeidbarer Verluste bereits auf dem Feld und im Nacherntebereich entsteht, noch bevor die landwirtschaftlichen Erzeugnisse den Handel uberhaupt erreichen. Da wissenschaftliche Arbeiten uber den Lebensmittelverlust durch asthetische Aspekte auf der Produktionsebene leider so gut wie nicht existieren, ist das Ziel dieser Studie zu erfassen wie die Obst- und Gemuseverluste auf Basis asthetischer Anspruche durch diverse Mechanismen uberhaupt zustande kommen, von welchem Ausmas die Verluste sind und was mit dem Grosteil der Verluste bisher geschieht. Zudem soll ein Uberblick uber den aktuellen Forschungsstand und die vorhandene Datenbasis gegeben werden. Diese Informationen sollen die Entstehung und Ausgangslage der Problematik verdeutlichen.
{"title":"Lebensmittelverluste in der Landwirtschaft durch Ästhetik-Ansprüche an Obst und Gemüse – Gründe, Ausmaß und Verbleib","authors":"F. Runge, H. Lang","doi":"10.12767/BUEL.V94I3.135","DOIUrl":"https://doi.org/10.12767/BUEL.V94I3.135","url":null,"abstract":"Im Kontext einer zunehmenden Weltbevolkerung, der steigenden Zahl hungernder Menschen, verscharfter Flachenkonkurrenz und dem Ziel des Klima- und Ressourcenschutzes, ist das Thema Lebensmittelverschwendung in Politik, Medien und Wissenschaft in den letzten Jahren zunehmend in den Fokus geruckt und wird derzeit auch in Deutschland intensiv diskutiert. In der offentlichen Diskussion herrscht Einigkeit daruber, dass eine Reduktion der Lebensmittelverluste entlang der gesamten Wertschopfungskette vom Produzenten bis zum Konsumenten hohe Prioritat hat, um genannten Problemen zu begegnen. Allerdings beziehen die Mehrzahl der wissenschaftlichen Studien und damit verbundene Losungswege die landwirtschaftliche Produktion nicht in ihren Untersuchungsumfang mit ein und lassen dabei auser Acht, dass ein groser Teil vermeidbarer Verluste bereits auf dem Feld und im Nacherntebereich entsteht, noch bevor die landwirtschaftlichen Erzeugnisse den Handel uberhaupt erreichen. Da wissenschaftliche Arbeiten uber den Lebensmittelverlust durch asthetische Aspekte auf der Produktionsebene leider so gut wie nicht existieren, ist das Ziel dieser Studie zu erfassen wie die Obst- und Gemuseverluste auf Basis asthetischer Anspruche durch diverse Mechanismen uberhaupt zustande kommen, von welchem Ausmas die Verluste sind und was mit dem Grosteil der Verluste bisher geschieht. Zudem soll ein Uberblick uber den aktuellen Forschungsstand und die vorhandene Datenbasis gegeben werden. Diese Informationen sollen die Entstehung und Ausgangslage der Problematik verdeutlichen.","PeriodicalId":55394,"journal":{"name":"Berichte Uber Landwirtschaft","volume":"100 1","pages":""},"PeriodicalIF":0.2,"publicationDate":"2016-12-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"76868719","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"农林科学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}
Farmers do not often change from their house bank to another bank, even if the competing banks offer better conditions. This “reluctance to switch” can be explained, on the one hand, by the transaction costs resulting from such a change of business relation. On the other hand, it may be the result of bounded rationality. The results of a survey of North German farmers show that they are indeed bounded rational borrowers. They greatly underestimate the monetary disadvantages which are caused by the higher interest rates for loans from their house bank. In other words: They do not switch bank even if their individually perceived transaction costs are already “covered” by the lower interest rates of the alternative loan offer.
{"title":"The Role of Bounded Rationality in Farm Financing Decisions – First Empirical Evidence –","authors":"O. Musshoff, N. Hirschauer, Harm Wassmuss","doi":"10.22004/AG.ECON.51545","DOIUrl":"https://doi.org/10.22004/AG.ECON.51545","url":null,"abstract":"Farmers do not often change from their house bank to another bank, even if the competing banks offer better conditions. This “reluctance to switch” can be explained, on the one hand, by the transaction costs resulting from such a change of business relation. On the other hand, it may be the result of bounded rationality. The results of a survey of North German farmers show that they are indeed bounded rational borrowers. They greatly underestimate the monetary disadvantages which are caused by the higher interest rates for loans from their house bank. In other words: They do not switch bank even if their individually perceived transaction costs are already “covered” by the lower interest rates of the alternative loan offer.","PeriodicalId":55394,"journal":{"name":"Berichte Uber Landwirtschaft","volume":"179 1","pages":"234-245"},"PeriodicalIF":0.2,"publicationDate":"2009-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":null,"resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":"84956696","PeriodicalName":null,"FirstCategoryId":null,"ListUrlMain":null,"RegionNum":4,"RegionCategory":"农林科学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":"","EPubDate":null,"PubModel":null,"JCR":null,"JCRName":null,"Score":null,"Total":0}